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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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einen ganzen Sack voll Silber für sie zahlen.“
    „Weshalb?“
    „Ich hörte, sie sei die Schönste im ganzen Land.“
    „Und was noch?“
    Selwyn trank erst einen tiefen Schluck. „Und sie ist die beste Hebamme weit und breit.“
    Einar wurde langsam ungeduldig. Er fragte sich, was der kleine Mann eigentlich verschweigen wollte. „Das ist doch noch nicht alles, oder, Selwyn?“
    „Nun ja, es gehen Gerüchte …“
    „Was für Gerüchte?“
    „Gerüchte, dass Kendric …“
    „Dass Kendric was?“
    „Dass er sie sehr gernhat.“
    „Wie gern?“, fragte Einar drängend.
    Selwyn zuckte die Schultern. „Nun, gern eben.“
    Unvermittelt langte Einar über den Tisch und packte Selwyn an der Tunika. „Man kann seinen Hund oder sein Ross gernhaben. Wie gern also?“
    Selwyn bekam es mit der Angst zu tun, und als er wieder den Mund aufmachte, merkte man ihm an, dass er die Wahrheit sagte. „Ich habe gehört, dass Kendric sie als seine Nebenfrau begehrt, doch sie will ihn nicht haben, weil er ein verheirateter Mann ist.“
    Einar ließ Selwyns Tunika fahren und winkte der Schankmagd. „Mehr Bier“, murmelte er, als sie herankam.
    Selwyn rieb sich die Kehle. „Sie kann natürlich auch nur ein raffiniertes Spiel getrieben haben. Kendric liebt die Frauen, und der Dorfklatsch weiß, dass er demnächst Eldermann und damit sehr einflussreich wird. Möglicherweise wollte sie sein Verlangen nur noch weiter anstacheln, ehe sie …“
    „Sie wird nicht gegen Lösegeld übergeben.“
    Selwyn starrte in sein Bier. „Du wirst wahrscheinlich recht haben.“ Er blickte rasch einmal zu dem Wikinger hoch. „Und ich denke mir, jetzt ist sie ohnehin nicht mehr so viel wert, oder?“
    „Genug jetzt über die Frau!“
    Selwyn zuckte die Schultern und trank seinen Krug leer.
    „Wie schnell kannst du Kendric meine Botschaft übermitteln?“
    „Schwer zu sagen. Das hängt ausschließlich vom Wetter ab. Manche Schiffe segeln noch vom Süden her, doch sicherlich nicht mehr lange.“
    Einar wusste genau, dass Selwyn nur seinen eigenen Verdienst erhöhen wollte. „Sage dem Than, wir kämen im Frühling mit den Kindern.“
    Selwyn nickte, und seine kleinen Augen funkelten mit jedem Moment gieriger. „Und ich, Einar? Wie viel bietest du mir für all die Risiken an, die ich auf mich nehmen muss?“
    „Den hundertsten Teil der Lösegeldsumme.“
    Der kleine Mann grinste. „Das ist angemessen.“
    „Und sage Kendric, falls er Verrat plant, wird er es bitter bereuen.“
    Der Sachse blinzelte ihm zu. „Und dein Entschluss wegen der Frau steht wirklich fest, Einar?“, fragte er in verschwörerischem Flüsterton. „Selbst wenn … Also, Kendric soll nicht sehr erfreut gewesen sein, als er bei seiner Rückkehr hörte, dass sie verschwunden war. Ich meine, man sollte vielleicht auch ein Lösegeld für sie fordern. Schließlich mag sie wenigstens noch als Hebamme einen gewissen Wert haben.“
    „Wird Kendric für seine Kinder zahlen?“
    „Selbstverständlich.“
    „Was ist das überhaupt für ein Mann, dieser Than?“
    Selwyn blickte bedeutungsvoll in seinen leeren Krug; als Einar ihm nachschenken ließ, strich er sich den Bart und beantwortete die Frage. „Ein ziemlich wohlhabender, würde ich sagen. Und ein ehrgeiziger.“
    „Ist er alt?“
    „Ungefähr in deinem Alter. Er sieht ganz gut aus und ist ein ausgezeichneter Kämpfer, habe ich gehört.“
    „Und sein Volk – folgt es ihm gern?“
    „Nun, er ist schlau.“ Selwyn warf Einar einen Seitenblick zu. „Du hast nicht viel Erfahrungen mit Sklaven, oder?“ Für einen Moment verkrampfte sich Einars Hand um den Schaft seiner Streitaxt. „Was sagen die Leute über die Frau?“
    „Dass sie sehr stolz ist und nichts mit dem gemeinen Volk zu tun haben will. Manche sagen, sie würde sich etwas auf ihr gutes Aussehen einbilden. Andere behaupten, sie sei sehr stolz auf ihr Wissen und ihr Geschick. Ich glaube, die Leute haben alle ein wenig Angst vor ihr.“
    Er beugte sich über den ganzen Tisch. „Und was sagst du, Einar?“, fragte er lüstern. „War sie wirklich so stolz, als du sie auf dein Schiff schlepptest?“
    Einar hatte genug gehört. Er erhob sich und blickte auf Selwyn hinunter. „Richte dem Sachsen aus, was ich für seine Kinder verlange, und sage ihm, er hätte die Frau nehmen sollen, solange es ihm möglich war. Sie ist sehr … gefällig. Ich gebe sie nicht zurück.“ Damit drehte er sich um und ging fort. Er war sich ganz sicher, dass Selwyn die

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