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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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ihre Kammermagd auszuhorchen, doch Cesair gab mir keine Antwort. Aber etwas Furchtbares ist geschehen. Moibeal wurde gefunden, schrecklich verunstaltet, geschändet und mit einem Dolch in der Brust.“
    „Wie die Tochter des alten Angus“, warf Seana erschüttert ein. „Man hatte meinem Bruder vorgeworfen, ihr Not angetan und sie umgebracht zu haben. Angus behauptete, der Sticher, mit dem sie getötet worden war, gehöre Liam. Ich habe ihm widersprochen. Liam hat nie Gewalt gegen ein Weib angewendet. Sonst hätte er in den vergangenen Sommern gewiss auch mich gezüchtigt, erst recht, nachdem ich ihm gestanden habe, ein Kind unter dem Herzen zu tragen. Jetzt begreifst du, Micheil, wie sehr die Blutfehde auf Lügen, Verleumdungen und Gehässigkeiten beruht.“
    „Was verlangst du noch von mir, Seana? Soll ich meine Schwester erschlagen? Ich liebe dich, Schatz, doch du hattest Zeit, wohingegen ich …“
    „Niall!“, rief James, als er den Vetter im äußeren Gewölbe beim Stiegenhaus bemerkte.
    Micheil hastete an Seana vorbei und lief James und Niall hinterher.
    James hatte den Vetter gegen die Mauer gedrängt und ihm den Hirschfänger an die Kehle gesetzt. „Rede!“, befahl er schroff. „Ist Micheils Sohn in Bridgets Gewalt?“
    „Ihr kommt zu spät. Sie ist auf der nördlichen Schildmauer. Niemand kann vernünftig mit ihr reden.“
    „Ich sollte dich gleich hier erstechen, du Hundesohn!“, zischte James.
    „Lass ihn gehen, James“, sagte Micheil harsch, wandte sich ab und rannte die Treppe im Bergfried hinauf. Im oberen Stock angekommen, hastete er durch das Verbindungsgewölbe zur Pforte, die auf die Wehrplatte führte, und zerrte sie auf. Hinter sich vernahm er Schritte, blieb kurz stehen und bedeutete den ihm Folgenden, leise zu sein und vor der Stiege zu verweilen. Er übergab James sein Schwert und murmelte: „Unsere Schwester muss den Verstand verloren haben. Ich werde allein mit ihr sprechen.“ Langsam erklomm er die Stufen zur Brustwehr und bemerkte sofort, als er den Umlauf betrat, die ihm entgegeneilende Base.
    „Dem Himmel sei Dank, Micheil, dass du zurückgekommen ist!“, äußerte sie und klammerte sich an seinen Arm. „Ich kann Bridget nicht zur Vernunft bringen. Sie ist völlig von Sinnen und denkt, der Knabe wäre ihr Kind.“
    „Wer hat ihn ihr überlassen?“, fragte Micheil scharf und stieß Fiona beiseite. „Glaub nicht, Fiona, dass ich dich nicht für deine Machenschaften zur Rechenschaft ziehen werde.“ Rasch ging er über die Galerie und hoffte, die richtigen Worte zu finden, um Bridget zu beruhigen. Sie stand im Scharwachttürmchen in der Mitte des Wehrganges, und der vom Meer her wehende Wind blähte ihren Umhang. Sie hob den in Tücher gehüllten Knaben hoch, und sogleich erstarrte Micheil. Er befürchtete, sie könne den Jungen in die Tiefe schleudern. „Bridget“, rief er ihr in besänftigendem Ton zu. „Komm weg von der Mauer. Du wirst frieren.“
    „Ich verstecke mich, Micheil. Man will mir das Kind wegnehmen. Aber Liam gebe ich es nicht. Er liebt mich nicht. Er darf es nicht haben.“
    „Ich werde es ihm nie überlassen. Du weißt, dass ich dich mit meinem Leben beschützen werde, Bridget. Ich war doch stets da und habe dir Schutz geboten, nicht wahr? Komm zu mir, Bridget. Ich möchte den Spross sehen.“
    Argwöhnisch drehte sie sich zum Bruder um und sah ihn sich zögernd nähern. „Du verstößt mich nicht?“, fragte sie bang. „Du belässt mir den Knaben? Fiona hat mir gesagt, du müsstest mich meucheln, weil ich unsere Sippe entehrt habe. Vater wird dich zwingen, mich zu töten. Das weiß ich. Deshalb bin ich … nein, bleib stehen!“
    „Schon gut“, erwiderte Micheil beschwichtigend. „Ich gehe nicht weiter. Hab keine Angst vor mir, Bridget. Ich bin Micheil, dein Bruder. Ich war dir stets von Herzen zugetan. Du kannst mir vertrauen. Ich werde dir nicht wehtun.“
    „Man hat mir jedoch erklärt …“
    „Dann hat man dich belogen, Bridget. Fiona, Niall und der andere haben dir Lügen erzählt.“
    „Der andere?“ Sie starrte das greinende Kind an. „Du weißt nicht, wer er ist. Hörst du, Micheil? Es ist hungrig. Aber ich habe keine Milch, um es zu sättigen.“
    Micheil brach der Schweiß aus, und inständig flehte er den Allmächtigen an, ihm jetzt beizustehen. „Ich werde eine Magd für das Kind besorgen, Bridget“, versicherte er. „Du musst jedoch in das Gemach gehen. James hat bereits die Frauen zusammengerufen, damit du dir eine

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