Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
Vom Netzwerk:
errötete diesmal nicht bei der Erinnerung an die Nacht, in der sie die Frau mit Einar zusammen gesehen hatte. „Doch weshalb haben die anderen ihr geholfen?“
    „Es sind Ulls Ehefrauen.“
    Sie nickte. „Verstehe. Und jetzt hole mir Endredi.“
    „Willst du wirklich …“
    Sie stampfte ungehalten mit dem Fuß auf. „Jawohl, ich will!“ Gehorsam verließ Einar das Haus, um seine Tochter zu suchen.
    „Einar?“ Einar schaute hoch und sah, dass sich Ull in Svends Halle neben ihn gesetzt hatte. „Was meine Frauen getan haben, bedauere ich.“
    „Das solltest du auch.“
    „Ich werde sie noch dafür verprügeln.“
    „Sorge dafür, dass sie der Sachsenfrau ab jetzt nicht mehr nahe kommen.“
    Ull neigte sich ein wenig dichter heran. „Sieht sie …“ Er unterbrach sich, als eine Frau zur Tür hereinkam. Alle Männer in der Halle drehten sich zum Eingang um.
    Meradyce war es. Sie hatte das ihr verbliebene Haar gewaschen, und jetzt ringelte es sich um das schöne Gesicht mit den weichen, blassen Wangen. Die Frauen hatten nicht ahnen können, dass sich Meradyce’ Haar, vom Gewicht seiner Länge befreit, nun in kleine Locken legte, wodurch ihr Antlitz womöglich noch lieblicher als zuvor aussah.
    Heute Abend trug sie ein kostbares blaues Gewand, das ihren Augen die Farbe des Sommerhimmels schenkte, und sie hatte sich eine kleine runde Silberbrosche an die Brust geheftet. Einar wusste, dass sich dieses Gewand nicht in der Truhe befunden hatte, die er ihr geschenkt hatte. Meradyce musste also die anderen Beutekisten in seinem Haus durchsucht haben. Da dieses Kleidungsstück jedoch aussah, als wäre es nur für sie gemacht, kümmerte es ihn nicht, dass sie es ohne seine Erlaubnis genommen hatte.
    Die Silberbrosche erkannte er nicht, doch wahrscheinlich stammte die ebenfalls aus seinen Schätzen.
    Als Meradyce herankam, bemerkte er – wie jeder andere Mann auch –, wie eng sich das Gewand an ihren herrlichen Körper schmiegte. In den Händen hielt sie einen silbernen Krug, und damit schwebte sie auf Ull und Einar zu, die sie nur anstarren konnten.
    Mit einem aufreizenden Lächeln beugte sie sich vor, wodurch sie Einar einen noch verlockenderen Blick auf ihre Brüste bot. Dann nahm sie sein Trinkhorn auf und füllte es mit Wein aus dem Silberkrug.
    Dass sie diesen Wein wahrscheinlich gleichfalls aus seinen Beständen genommen hatte, interessierte Einar im Moment nicht. Er hatte den Eindruck, als würde sich hier eine der Göttinnen als Schankmagd betätigen.
    Und dann ließ sie zu seinem größten Missfallen Ull die gleiche Bedienung angedeihen.
    Als sie sich danach wieder gerade aufrichtete, lächelte sie den beiden zu und strich sich mit einer anmutig schmalen Hand ein Löckchen zurück, das ihr in die Stirn gefallen war. „Wenn Svend angeordnet hat, dass um mich gefreit werden darf“, sagte sie leise, „so bin ich damit einverstanden.“
    Mit ihren langen, schlanken Fingern berührte sie die Silberbrosche an ihrer Brust. „Ich danke dir für dein Geschenk, Ull.“
    Einar hätte Ull am liebsten auf der Stelle umgebracht.
    „Und ich danke dir für das Gewand, Einar.“ Sie strich mit der Hand darüber hinweg, wodurch sie alle Blicke auf ihren wohlgeformten Körper zog – als ob irgendjemand noch dazu aufgefordert werden musste, dorthin zu schauen!
    Noch einmal lächelte sie den beiden Männern zu, drehte sich dann um und schritt langsam zur Tür hinaus.
    Während des restlichen Abends sprach Einar nicht mehr mit Ull, und Ull saß ebenfalls schweigend neben ihm und trank gewaltige Mengen Met. Einar sagte auch nichts, als der Skalde sich für seinen Vortrag die Geschichte von Sifs abgeschnittenem Haar aussuchte.
    Die Legende berichtete, dass Thors Gattin Sif geschlummert hatte, als der dämonische Gott Loki sich zu ihr schlich und ihr die langen goldenen Locken abschnitt. Thor versicherte Loki daraufhin, er würde diesem jeden einzelnen Knochen im Leibe zerbrechen, falls Sifs Haar nicht sofort wiederhergestellt wurde. Loki, der sich vor Thors Kräften fürchtete, bat die Zwerge um Hilfe, und diese woben eine Perücke aus gesponnenem Gold, die wie echtes Haar aussah.
    Loki hatte indessen auch die Zwerge überlisten wollen, und da seine üblen Pläne immer zahlreicher wurden, nahm ein Zwerg schließlich Rache und vernähte Loki den Mund. Loki vermochte zwar die Fäden wieder zu entfernen, doch er ertrug diese Demütigung nicht. Und weil er nicht einsah, dass er selbst das Unheil ausgelöst hatte, schmiedete

Weitere Kostenlose Bücher