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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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hinaus.
    Nichts, gar nichts. Ingemar hatte alle ihre Besitztümer mitgenommen und war verschwunden. Für einen Moment stand Lars wie erstarrt da. Sie hatte ihn betrogen!
    Wie ein Hammerschlag traf ihn dann die zweite Erkenntnis: Ingemar war die Tochter eines Schiffbaumeisters. Sie besaß Kenntnisse, die für die Feinde der Wikinger von unschätzbarem Wert sein konnten!
    Sie hatte so viele Fragen über die Sachsen gestellt und hatte wissen wollen, wo und wie Einar mit ihnen in Verbindung getreten war … und plötzlich wusste Lars, dass sie eine Verräterin war. Er erkannte das mit absoluter Gewissheit.
    Er griff nach seinem Schwert und seiner Axt. Ingemar hatte einen Tag Vorsprung, doch er würde sie finden. Und wenn er dazu allein mitten ins Sachsenland reisen musste – er würde sie auf jeden Fall finden!
     
     
     
     
     
     
     
     

16. KAPITEL
     
    Unter ihren halb geschlossenen Lidern hervor beobachtete Meradyce ihren Gemahl und dessen Tochter. Nein, sie hatte es nicht nur geträumt! Die beiden sprachen leise miteinander, und dass Einar Endredi so liebevoll anblickte, war auch nicht zu übersehen. Irgendwann, während sie selbst so krank gewesen war, musste eine Brücke zwischen Vater und Tochter geschlagen worden sein.
    Meradyce erinnerte sich an keine Person, die sich an ihrem Krankenbett befunden haben mochte, außer an Einar. Er war immer bei ihr gewesen.
    Seit einiger Zeit sammelte sie wieder Kräfte. Zwar wusste sie nicht, wie lange sie krank gewesen war, doch jetzt fühlte sie sich wohl genug, um alles zu sagen, was sie zu sagen hatte, und alles zu tun, wonach sie sich so sehr sehnte. Dazu musste sie allerdings mit ihrem Gemahl allein sein.
    Meradyce wartete still, bis sich das Mädchen von seinem Vater verabschiedete und dann das Haus verließ. „Einar“, rief sie dann leise und setzte sich langsam im Bett auf. Als er sich zu ihr wandte, leuchtete die Freude so strahlend auf seinem Gesicht, dass Meradyce im ersten Moment keine Luft bekam, was allerdings nichts mit ihrer Krankheit zu tun hatte.
    In Windeseile kam er an ihr Bett. „Ja?“
    „Einar, habe ich allein geschlafen?“
    Etwas verlegen wandte er den Blick ab. „Du warst so krank, dass ich dachte, du wolltest nicht so gern … gestört werden.“
    „Wie sehe ich jetzt aus?“
    Leicht verwirrt zog er die Stirn kraus. „Wie meinst du das?“
    Sie deutete auf den Silberkelch, der neben dem Bett stand. „Gib ihn mir bitte.“
    Das tat er. Sie spiegelte sich in der polierten Oberfläche des Gefäßes und prüfte ihr Gesicht, so gut es ging. Abgesehen von der dunklen Haut unter ihren Augen sah sie totenbleich und sehr ausgezehrt aus.
    „Ich bin hässlich!“ Während sie das aussprach, wurde ihr klar, dass sie immer sehr stolz auf ihre Schönheit gewesen war, obwohl sie sich gewünscht hatte, abstoßend auszusehen.
    Einar nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und blickte sie eindringlich an. „Dies sind die Augen meiner geliebten Gemahlin. Und dies sind ihre Lippen.“ Er küsste sie zart. „Nichts, gar nichts hat sich geändert, Meradyce, abgesehen davon, dass ich dich jetzt womöglich noch mehr liebe.“
    Sie lächelte ihn an und drehte den Kopf ein wenig, um einen Kuss in Einars Handfläche zu drücken. „Mir geht es jetzt besser, Einar.“
    „Ich weiß.“ Er lächelte und wirkte in diesem Moment herrlich jung, jungenhaft und schüchtern.
    Wenn Meradyce daran dachte, wie sehr er sie liebte, wurde sie auch ganz verlegen. Sie wusste nicht, womit sie sich so viel Glück verdient hatte. Verdiente es überhaupt irgendein Sterblicher, so glücklich zu sein?
    „Wie geht es den anderen? Endredi? Adelar?“
    „Endredi hat dich wieder gesund gepflegt. Ich freue mich, dir sagen zu können, dass es ihr gut geht. Anscheinend war es wohl eher die Erschöpfung als die Ansteckung, die dich so krank gemacht hat.“
    „Du hörst dich an, als seist du stolz auf das Mädchen.“
    Er lächelte herzlich. „Das bin ich auch.“ Sein Gesichtsausdruck wurde wieder ernst, doch sehr zärtlich. „Ich habe Endredi alles über ihre Mutter und mich erzählt.“
    Meradyce nickte erfreut. „Und Adelar?“
    „Mit mir will er noch immer nicht sprechen, doch immerhin hat er sich bei Endredi erkundigt, wie es dir geht.“ Einar seufzte leise. „Ich glaube, er gibt sich selbst die Schuld an Bethas Tod.“
    Meradyce fasste Einars starke Hand. „Und dir geht es gut?“
    „Ja“, antwortete er, doch sie erkannte seine Müdigkeit. Trotzdem zog sich jetzt ein

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