Historical Saison Band 01: Ein Duke zum Fest der Liebe? / Eine pikante Weihnachtsüberraschung / Maskerade unterm Mistelzweig / Die Nacht der heimlichen Wünsche
seine Frau verliebt und wollte ihr die Perlen als Zeichen seiner Liebe geben. Und das würde er ihr auch sagen.
Er öffnete die Tür zum Salon … und sah sich einer wütenden Furie gegenüber, die ihm mit irgendwelchen Papieren vor der Nase herumfuchtelte.
Melicent war kreidebleich, ihre Augen glühten vor Zorn. „Gehört das dir?“, rief sie.
„Hast du diese … diese
Schmierereien
mitgebracht als eine Art Plan zur Verführung?“
Die Blätter zitterten in ihren Händen, als sie anfing vorzulesen: „‚
Die Feder zog eine verruchte Spur über die Innenseite ihrer Schenkel und kitzelte sie an ihrer geheimsten Stelle …‘“
Ach herrje. Alex verzog das Gesicht. Lady Loveless hatte er ganz vergessen; er war zu sehr mit der angenehmen Aufgabe beschäftigt gewesen, seine Frau endlich kennenzulernen. Jetzt allerdings sah er ein paar unangenehme Fragen auf sich zukommen, und er war sich ziemlich sicher, dass er sie nicht beantworten wollte. Er sah sein neues, schönes häusliches Glück rascher dahinschwinden als Aloysius’ Geld in einer Spielhölle.
Melicent sah ihn mit wildem Blick an. „Alex, hast du das etwa
geschrieben
?“
„Natürlich nicht“, versetzte Alex. Er hatte das Gefühl, als ginge alles fürchterlich schief. „Natürlich hab ich das nicht geschrieben. Du warst das doch.“
„
Was?
“ Wieder schwenkte Melicent die Blätter vor ihm herum, dass ihm die Worte vor den Augen tanzten.
Liebkosen … Brüste … vorwitzig und rund … rosige Brustspitzen
… Alex schluckte und versuchte sich zu konzentrieren.
„Du glaubst, ich hätte diesen Schund geschrieben?“, fragte Melicent.
„Das ist kein Schund.“ Alex fühlte sich bemüßigt, Protest einzulegen. „Der Text ist sehr gut geschrieben und äußerst erotisch.“
„Das sehe ich auch!“, fuhr Melicent ihn an. Sie las noch ein paar Zeilen, worauf ihr die Röte in die Wangen stieg. „Nun ja, vielleicht habe ich mich geirrt, ich sehe schon, dass es recht sinnlich und anregend ist, aber …“ Sie runzelte die Stirn. „Du hast doch gesagt, du fändest meine Schriften inspirierend“, flüsterte sie. „Du fandest sie stimulierend!“
„Das sind sie auch“, erwiderte Alex. „Du brauchst dich ihrer nicht zu schämen, mein Liebling. Du schreibst sehr lebendig.“
„Aber ich schreibe Architekturführer zu historischen Landsitzen“, sagte Melicent.
„Die sind nicht im Geringsten aufregend.“
Sie legte die zerknitterten Blätter auf den Schreibtisch und machte einen Schritt auf ihn zu. Alex drehte es das Herz um, bei dem Blick, mit dem sie ihn ansah. Er wusste, was sie als Nächstes sagen würde.
„Bist du hergekommen, weil du dachtest, ich sei Lady Loveless?“, fragte sie. Als er nicht gleich antwortete, sackten ihre Schultern herab.
„Ach, zum Kuckuck!“, sagte sie. „Es stimmt also!“ Ihre Stimme klang bitter. „Und ich dachte, du wärst gekommen, weil du dir gewünscht hast, dass wir wieder zusammenfinden! Aber du warst nur hier, um mich als Verfasserin erotischer Literatur zu demaskieren!“ Sie sah auf die Manuskriptseiten. „Du hast, wie du annahmst, meine Texte hergenommen, um mich danach zu verführen! Damals in der ersten Nacht, als ich dachte, du wolltest mich wirklich um meiner selbst willen und dass zwischen uns jetzt endlich Offenheit und Ehrlichkeit herrschen, hast du schlicht deinen Plan verfolgt!“ Sie wandte sich von ihm ab. „Wann wolltest du mich denn damit konfrontieren?“, fragte sie. „Wolltest du vielleicht beim Festtagsdinner ausgewählte Passagen vorlesen?“
„So war es nicht“, widersprach Alex. Er rieb sich die Stirn, versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Er wusste nur, dass er nicht riskieren konnte, Melicent ein zweites Mal zu verlieren. Das wäre unerträglich. Jetzt blieb ihm also nichts anderes mehr als die Wahrheit.
„Ja, ich bin hergekommen, weil ich dich für Lady Loveless hielt“, sagte er, „aber sobald wir anfingen, uns näherzukommen, habe ich das alles vollkommen vergessen.
Mir sind die Bücher egal. Von mir aus kannst du eine ganze Bibliothek erotischer Romane geschrieben haben, das interessiert mich nicht. Ich will nur dich. Das ist die Wahrheit, Melicent, das schwöre ich.“
Angespannt hielt er inne. Sie sah ihn an. Er konnte erkennen, dass sie ihm glauben wollte, aber noch nicht bereit war zur Kapitulation.
„Ich kann nicht verstehen“, sagte sie mit leiser Stimme, der man anhörte, wie verletzt sie war, „wie du überhaupt auf die Idee kommen
Weitere Kostenlose Bücher