Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
Vom Netzwerk:
bist.“
    „Da die halbe Stadtbevölkerung auf den Beinen war, um Schnee zu fegen, würde es mich sehr überraschen, wenn man uns nicht gesehen hätte“, antwortete Beth, ohne mit der Wimper zu zucken.
    „Ja, aber dein Verschwinden hatte sich schon vorher herumgesprochen, als Sir Philip und Rudge in Markham nach dir suchten. Und so kamen die Leute zu dem Schluss, dass du die Nacht mit dem Viscount verbracht haben musst.“
    „Natürlich, so war es ja auch. Übrigens benahm er sich wie ein perfekter Gentleman. Er hielt neben dem Stalltor Wache und kam kein einziges Mal in meine Nähe, bis wir bei Tagesanbruch aufbrachen.“
    „Ich bezweifle es nicht, Liebes, ebenso wenig wie Sir Philip. Aber das Gerücht ging wie ein Lauffeuer durch die gesamte Gegend. Und manche Leute behaupten die schrecklichsten Dinge.“
    „Lass sie!“, seufzte Beth gleichmütig. „Wenn es zum Schlimmsten kommt, werde ich mit Reverend Chadwick reden. Er kennt mich mein Leben lang, und er wird mir seine Freundschaft beweisen. Und Mrs Chadwick wird sich jeglichen Tratsch verbitten. Wenn es zu unangenehm wird, kann ich eine Zeit lang bei Tante Hetta oder Tante Matilda in Plymouth wohnen. Auf keinen Fall soll der Viscount sich verpflichtet fühlen, meine Ehre zu retten und mir seinen Namen anzubieten.“
    Doch als Mr Bathurst und Lord Blackwood ihr zwei Tage darauf die Aufwartung machten, wusste Beth, was die Stunde geschlagen hatte. Sobald die Gentlemen den Salon betreten hatten, versuchte Charles alles, um seinen Freund mit ihr allein zu lassen. Loyal wie eh und je, ignorierte Ann seine subtilen Hinweise, die frische Luft würde ihr guttun.
    Schließlich war es Beth selber, die ihre Freundin zu einem Spaziergang mit Charles aufforderte. Der Antrag des Viscounts ließ sich ohnehin nicht verhindern. Wenn er ihn ihr nicht an diesem Tag machte, würde er eine andere Gelegenheit finden.
    Einerseits freute sie sich, weil sie seinen Charakter richtig eingeschätzt hatte. Und andererseits war sie traurig, denn sie würde die Werbung dieses ehrenwerten, ritterlichen Mannes ablehnen müssen.
    Doch abgesehen von einem wehmütigen Lächeln verriet seine Miene weder Erleichterung noch Enttäuschung, als sie es tat. „Auf die Gefahr hin, dass Sie mich für einen schlechten Verlierer halten, Beth – darf ich wissen, warum Sie mich zurückweisen? Ich würde alles tun, um Sie glücklich zu machen.“
    Hätte ihr Herz nicht einem anderen gehört, wäre sie nicht auf die Idee gekommen, den Antrag eines Mannes abzulehnen, den sie schätzte und respektierte. Doch sie durfte ihm keine lieblose Ehe zumuten.
    „Davon bin ich überzeugt, Sir“, entgegnete sie leise. „Aber ich weiß, Sie würden niemals um meine Hand bitten, wenn Sie sich nicht dazu verpflichtet fühlten.“
    Das versuchte er nicht zu bestreiten. „Nun, es stimmt – bis jetzt dachte ich nicht an eine Ehe“, gab er zu. „Ich ziehe es vor, erst einmal gewisse Dinge in den Augen der Welt zurechtzurücken. Trotzdem …“ Er ergriff ihre Hände, die sie ihm bereitwillig überließ. „In all den Jahren ist mir keine Frau begegnet, die ich lieber geheiratet hätte.“
    „Das haben Sie sehr nett gesagt, Sir, und ich glaube Ihnen. Aber ich glaube auch, dass Sie die Richtige noch nicht gefunden haben. Wenn es so weit ist, werden Sie Ihre Liebe erkennen – und sich nicht so leicht abweisen lassen.“
    Beth entzog ihm ihre Hände, stand auf und trat ans Fenster. Der Garten lag unter einer dicken Schneedecke, die hier und da vom zarten Muster von Vogelspuren durchzogen war.
    „Natürlich sind Sie zu galant, um es einzugestehen, aber ich spüre Ihre Erleichterung. Sie lieben mich ebenso wenig, wie ich Sie liebe. Deshalb kann ich Sie unmöglich heiraten. Dafür bedeuten Sie mir zu viel, als ein guter, treuer Freund. Dummerweise habe ich mein Herz schon in meiner frühen Jugend verschenkt und es bisher nicht zurückgeholt. Um die Wahrheit zu gestehen – wahrscheinlich wird mir das nie gelingen …“

13. KAPITEL
    Obwohl Beth das Gespräch mit dem Viscount nicht als peinlich empfunden hatte, fühlte sie sich anschließend unbehaglich. Die Absage, die ihr ihr Herz und ihr Gewissen diktiert hatten, gab ihr zu denken.
    Vierundzwanzig Stunden später fragte sie sich immer noch, ob sie dieselbe Entscheidung getroffen hätte, würde Philip Stavely keine Rolle in ihrem Leben spielen. Oder – noch schlimmer – wenn er verheiratet wäre …
    Verwundert, dass sie derartige Überlegungen anstellte,

Weitere Kostenlose Bücher