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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
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erlitten.“
    „Nun ja, einige … Aber in solchen Situationen sollte man einen klaren Kopf behalten. Und offen gestanden, ich bin eher verärgert als nervlich am Ende. Ich glaube nämlich, Murslow hat die Entführung gar nicht geplant. In meinem sträflichen Leichtsinn bin ich allein ins Dorf gegangen, tauchte zur falschen Zeit am falschen Ort auf, und der Schuft nutzte einfach nur die günstige Gelegenheit … Da fällt mir ein – wie ich seinem Bericht entnahm, hat Tom Clegg Alarm geschlagen. Hoffentlich ist er nicht allzu schwer verletzt.“
    „Das konnte ich nicht beurteilen. So wie uns beiden verpasste Murslow ihm einen Schlag auf den Kopf. Dann stieß er ihn eine Treppe hinab, was Cleggs steifem Bein zweifellos nicht gutgetan hat. Aber Stavely ließ einen Arzt rufen, und sein Personal wird für Clegg sorgen.“
    Im schwachen Licht der Kutschenlampe beobachtete er, wie Beth’ Gesicht sanftere Züge annahm. „Also weiß Sir Philip Bescheid.“
    „Ja, natürlich. In diesem Moment sucht er Markham ab, zusammen mit Rudge. Wir kamen zu dem Schluss, dass es mehrere Orte gab, an denen der Entführer Sie verstecken konnte. Zufällig hatte ich bei einem Ausritt diesen Stall entdeckt. Und Clegg erwähnte, dass der Besitzer einer von Murslows Kumpanen ist. Irgendeine innere Stimme verriet mir, dass ich Sie hier finden würde.“ Der Viscount lächelte ironisch. „Und nun müssen Sie mit mir vorliebnehmen, Beth. Tut mir leid. Genauso gut hätte Ihr Freund Stavely Sie aufspüren können. In seiner Gesellschaft würden Sie sich sicher wohler fühlen.“
    „Oh nein“, widersprach Beth hastig und wandte sich ab, weil sie fürchten musste, dass ihre Gefühle sich in ihrer Miene spiegelten.
    Abgesehen von wenigen Ausrutschern war es ihr bisher gelungen zu verbergen, was sie für Philip empfand. Aber um Himmels willen, ich bin nur ein Mensch, dachte sie. Müsste ich stundenlang neben dem Mann, den ich schon so lange liebe, in diesem Stall sitzen – es würde sogar meine eiserne Willenskraft überfordern .
    „Was ich sagen wollte, Sir“, fügte sie hinzu und hoffte, ihre Verlegenheit zu überspielen, „ich halte Sie für einen ebenso guten Beschützer wie Sir Philip.“
    Blackwood starrte sie eine Zeit lang schweigend an, und sie fürchtete bereits, er sei ihr auf die Schliche gekommen. Doch dann entgegnete er zu ihrer Überraschung: „Bisher habe ich Sie nicht allzu gut beschützt. Anscheinend bin ich seit meiner Rückkehr aus Spanien nachlässig geworden. Dort war ich viel wachsamer.“
    „Bei dem starken Wind konnten Sie Murslow unmöglich hören. Obendrein muss er sehr leise gewesen sein.“ Erleichtert atmete sie auf, als der Viscount sie nicht mehr so prüfend fixierte. „Und vergessen Sie nicht – bei seinen zahlreichen Diebstählen hat er gelernt, sich lautlos zu bewegen.“
    „Ja, das stimmt.“ Blackwood stand auf. „Aber wir wissen nicht, was er plant. Deshalb werde ich mich einstweilen in der Nähe des Tors postieren. Und vielleicht versuchen Sie, ein wenig zu schlafen, Miss Ashworth.“
    „Ich bin nicht müde, Sir. Und wenn Sie hier bei mir im Heu sitzen bleiben, haben Sie es bequemer.“
    „Welch eine verlockende Einladung, meine Liebe!“ Als Blackwood lächelte, blitzten seine ebenmäßigen weißen Zähne auf. „Hin und wieder hege ich ehrbare Absichten. Aber im Gegensatz zu Sir Philip nicht immer . Glauben Sie mir, beim Tor bin ich besser aufgehoben.“
    Wie bei den meisten Gerüchten ließ sich nicht feststellen, wann es angefangen oder wer es in die Welt gesetzt hatte. Es konnte eine ganze Reihe von Leuten gewesen sein, die den Verdacht geschöpft hatten, dass in jener bitterkalten Dezembernacht etwas Ungehöriges geschehen war.
    Als Sir Philip davon erfuhr, geriet er in helle Wut, die jedoch schon bald von qualvollen Schuldgefühlen verdrängt wurde. Denn er musste sich eingestehen, dass er das Gerücht möglicherweise selbst verursacht hatte.
    In seiner Sorge um Beth hatte er weniger umsichtig gehandelt als normalerweise. Zunächst war er in Murslows Lieblingstaverne gestürmt und hatte allen Anwesenden, insbesondere dem Wirt, klargemacht, dass die Konstabler nach dem Kesselflicker fahnden und seine Komplizen streng bestrafen würden. Dann war er zu dem Kerzenzieher geritten. Er hatte ihn ins Verhör genommen und erfahren, dass Murslow das Entführungsopfer in dem Stall bei Little Compton versteckt hielt. Wegen des Schneesturms war Philip nicht sofort dorthin geritten, sondern hatte im

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