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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
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White Hart Inn abgewartet, dass das Wetter sich besserte.
    Am nächsten Morgen war Beth in dem Kesselflickerkarren in Markham gesehen worden, begleitet von dem attraktiven Gentleman, der bei Mr Bathurst wohnte. Natürlich hatten die Klatschmäuler sofort angefangen zu tuscheln, und innerhalb von achtundvierzig Stunden wussten sämtliche Bewohner von Markham und der näheren Umgebung, dass die Tochter des verstorbenen Colonel Ashworth eine ganze Nacht in der Gesellschaft eines Gentleman verbracht hatte.
    Beth selber war wohl die Einzige, die nichts von dem Gerücht wusste. Am Tag ihrer Rückkehr nach Ashworth House wurde sie von der gleichen Krankheit heimgesucht, an der auch Mrs Stride gelitten hatte.
    Beth traf es indes viel härter als ihre Gesellschafterin. Tagelang musste sie das Bett hüten, und der Dorfarzt sah regelmäßig nach ihr.
    Sie konnte keine Besuche empfangen, und so drangen die bösartigen Klatschgeschichten nicht an ihr Ohr. Doch Ann wusste, dass sie die Freundin auf Dauer nicht davor schützen konnte. Viel zu schnell brach der Morgen an, an dem Beth verkündete, sie fühle sich gesund genug, um wieder ein normales Leben zu führen. Wenigstens für ein paar Stunden wollte sie sich in den Salon setzen.
    „Ich nehme an, Charles war heute Morgen hier“, bemerkte sie, als die Zofe ihr ein Bukett überreichte. „Zu dieser Jahreszeit solche Blumen aufzutreiben ist ziemlich teuer.“ Ihr Blick glitt zu dem exotischen Strauß, den sie am Vortag erhalten hatte. „Wie glücklich muss Philip sich schätzen, dass er einen beheizten Wintergarten besitzt! Das ganze Jahr kann er sich an den schönsten Blüten erfreuen.“
    „Ja, in der Tat“, stimmte Ann zu. „Charles überlegt, ob er an der Südwand seines Hauses einen Wintergarten anlegen soll. Genau wie Sir Philip interessiert er sich seit einiger Zeit für ungewöhnliche Arten.“
    Beth’ Augen funkelten – ein deutliches Zeichen ihrer fortschreitenden Genesung. „Für eine ungewöhnliche Dame interessiert er sich schon viel länger.“
    Prompt stieg Ann das Blut in die Wangen, doch sie weigerte sich, auf den Kommentar einzugehen.
    Und so entschloss Beth sich zu einer direkten Frage. „Seid ihr euch inzwischen einig?“
    „Bisher hat er mir keinen Heiratsantrag gemacht, falls du das wissen willst.“
    „Allerdings will ich das wissen“, bestätigte Beth. Plötzlich ging ihr ein neuer Gedanke durch den Sinn. „Aber der arme Mann hat sicher noch keine Gelegenheit dazu gefunden. Erst warst du krank, dann hat es mich erwischt. Seit sieben Tagen spielst du mein Kindermädchen. Und du bist kaum von meiner Seite gewichen.“ Das Gewissen begann sie zu plagen. „Wenn er nächstes Mal zu Besuch kommt, musst du unter vier Augen mit ihm reden. Und keine Widerworte! Geh mit ihm spazieren – oder so etwas Ähnliches.“
    „Nein, ausgeschlossen!“, protestierte Ann. „Erst wenn du wieder ganz gesund bist, werde ich dich verlassen.“
    Solch unwandelbare Loyalität hätte Beth’ Herz gerührt, wäre Ann fähig gewesen, ihrem Blick standzuhalten. Doch so fragte sie sich, ob hinter der Fürsorge ihrer Freundin nicht mehr steckte als der Wunsch, die Pflichten einer Gesellschafterin perfekt zu erfüllen.
    Wenig später bestätigte sich ihr Verdacht, denn die Haushälterin erschien und teilte Ann mit, dass eine Besucherin in der Halle wartete. Die beiden Frauen wechselten einen verschwörerischen Blick, bevor sie aus dem Salon eilten. Beth lauschte angespannt, hörte aber nur leise Stimmen und konnte nicht verstehen, was gesprochen wurde. Schließlich kehrte Ann zurück und verkündete eine Spur zu fröhlich, Mrs Frobisher sei da gewesen und würde den Besuch wiederholen, wenn die Hausherrin die Krankheit vollends überwunden habe.
    Amüsiert beobachtete Beth die Freundin, die ihrem Blick erneut auswich. „Ja, sieh nur fort! Ich fühle mich so gut, dass ich Besuch empfangen kann – selbst Mrs Frobisher, die immer ziemlich lange bleibt. Also? Was für bösartige Klatschgeschichten hat sie dir erzählt, die ich nicht erfahren soll? Oder kann ich es erraten?“
    Bis Ann sich geschlagen gab, dauerte es mehr als eine Minute. „Nun, früher oder später wirst du es ohnehin herausfinden.“ Verzweifelt hob sie die Hände. „Sir Philip – Charles – wir alle haben unser Bestes getan, um dem Tratsch entgegenzuwirken. Aber liebste Beth – du wurdest gesehen, als du an jenem Morgen mit Lord Blackwood in dem Kesselflickerfuhrwerk in Markham eingetroffen

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