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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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er schuldete Jamie mehr als sein Leben. Dank Jamie hatte er eine gewisse Erlösung gefunden. Dank Jamie hatte er die Möglichkeit gefunden, seine Fähigkeiten und Kenntnisse für einen guten Zweck einzusetzen.
    Sosehr Esme ihn auch in Versuchung brachte, sosehr sie auch sein Verlangen entfachte, er durfte nicht die wichtigste Freundschaft seines Lebens gefährden, um seinen Gelüsten nachzugeben.
    Nicht, dass ihn allein die ganze Schuld traf. Wer hätte denn annehmen können, dass sich hinter Esmes sonst so kühler Fassade feurige Leidenschaft versteckte? Wer hätte ahnen können, dass ihre Küsse so berauschend sein würden?
    Du hast es geahnt, antwortete eine innere Stimme.
    Hatte er sie nicht ständig geneckt und gereizt, um diese Mauer der Gleichgültigkeit zu durchbrechen? Hatte er nicht alles getan, um irgendeine Antwort von ihr zu erzwingen, selbst wenn es nur Verachtung war?
    Er konnte es leugnen, soviel er wollte, aber tief in seinem Herzen wusste er, dass er Esme McCallan vom ersten Moment an begehrt hatte, alles an ihr – ihre tintenbeklecksten Finger und finstere Miene, die unförmigen Kleider, das unordentliche Haar und ihren klugen, wissbegierigen Verstand.
    Und jetzt konnte er ihr nicht in die Augen sehen, und auch sie wich ihm hastig aus, bevor sie leise den Raum betrat.
    Es war ihm früher schon oft aufgefallen, wie anmutig sie sich bewegte. Doch nachdem er ihren geschmeidigen, schlanken Leib an seinem gespürt hatte, war ihm die Art, wie sie sich bewegte, nur noch bewusster.
    „Steht die Kutsche bereit?“
    Jeder andere hätte ihren Ton kühl und leidenschaftslos gefunden, doch Quinn hörte die Anspannung in ihrer Stimme und sah sie in ihren Bewegungen.
    „Noch nicht“, antwortete er und blieb neben dem Sofa stehen.
    Esme nickte nur und trat ans Fenster.
    Der Rückenausschnitt ihres Kleides reichte von ihrem Nacken bis fast zur Mitte des Rückens. Wie weich und zart ihre Haut aussah! Quinn hätte Esme am liebsten dort gestreichelt, bis sie vor Erregung erschauert wäre. Dann hätte er kleine Küsse auf ihrer nackten Haut verteilt, sie auf das Sofa gelegt und …
    „Mylord, die Kalesche steht vor der Tür“, verkündete McSweeney.
    Innerlich verwünschte Quinn seine allzu lebhafte Einbildungskraft, das verflixte Kleid und McSweeney für die Unterbrechung, hielt Esme aber nur wortlos den Arm hin, um sie aus dem Raum zu geleiten.
    Quinn sah ihr an, dass sie nicht besonders glücklich darüber war, bei ihm zu sein. Wahrscheinlich wünschte sie, McHeath wäre ihr Begleiter.
    In der Kutsche sprach keiner von ihnen ein Wort, bis sie fast an ihrem Ziel angekommen waren und Esme doch noch das Schweigen brach. „Haben Sie mehr über die finanzielle Situation des Earls oder von Mr McHeath in Erfahrung bringen können?“
    „Mr McHeath scheint genau das zu sein, was man von ihm hält: ein guter, ehrlicher, aufrechter junger Anwalt“, erwiderte er.
    Es sollte ihn nicht stören, dass Esme erfreut über seine Antwort war, und doch störte es ihn. „Was nicht heißt, dass es auch so ist. Mein Informant könnte sich getäuscht haben.“
    Sie war offensichtlich verärgert, aber das kümmerte Quinn wenig. Alles war besser als ihre kühle Gleichgültigkeit.
    „Mir ist schon bewusst, wie leicht sich eine doppelzüngige Natur hinter einer attraktiven Fassade verbergen kann“, sagte sie und blickte aus dem Fenster, als wäre es ihr lieber, graue Gebäude zu betrachten als ihn.
    Jetzt reicht es, dachte er, plötzlich entschlossen. Er war es müde, darauf zu hoffen, sie würde eines Tages erkennen, dass er sich verändert hatte und nicht mehr der Taugenichts war, der er in seiner Jugend gewesen war.
    Hier und jetzt würde er herausbekommen, ob sie über seine Vergangenheit hinwegsehen konnte. „Sind Sie sich auch bewusst darüber, dass ein Mann sich verändern kann? Dass Reue und Bedauern ihn beeinflussen und ihn seine Fehler erkennen lassen können?“
    Esme sah ihn mit durchdringendem Blick an. „Versuchen Sie, mir zu sagen, Sie hätten Ihre Fehler erkannt?“
    „Ich will Ihnen begreiflich machen, dass ich trotz meiner Vergangenheit und der Freiheiten, die ich mir neulich bei Ihnen erlaubt habe, kein vollkommen unehrenhafter Schurke bin. Und wenn Sie hören, dass ich gewisse verruchte Etablissements besucht habe, dann geschah das nur im Auftrag Ihres Bruders und nicht zu meinem eigenen Vergnügen.“
    Er wusste nicht, ob sie ihm glaubte oder nicht, da sie ihn weiterhin betrachtete, als wollte sie bis ins

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