Historical Saison Band 09
Langford – jedenfalls, wenn Sie hin und wieder ein bisschen lächeln.“
„Oh!“ Sophie betrachtete ihr Spiegelbild. Sie sah tatsächlich hübscher aus, als sie es je für möglich gehalten hätte. Allerdings schaute sie sehr ernst drein, und sie war eindeutig zu blass. Rasch kniff sie sich leicht in die Wangen, um ihnen etwas Farbe zu geben.
Es klopfte, und Harriet schaute durch den Türspalt. „Meine Liebe“, rief sie, „Sie sehen bezaubernd aus. Kommen Sie, James wartet sicher schon auf uns.“
„Einen Augenblick, bitte!“ Sophie streckte Rose den Arm hin, die ihr den Fächer mit einer Kordel am Handgelenk befestigte. Sophie straffte die Schultern und verließ ihr Zimmer.
Am Fuß der Treppe warteten James und Richard Summers.
„Bei Jupiter“, flüsterte der Captain seinem Freund zu, als er Sophie bemerkte, „niemand würde glauben, dass dies dasselbe Mädchen ist, das wir in Dover getroffen haben. Ihre Cousine ist einfach … atemberaubend.“
James nickte. Tatsächlich hatte Sophies Anblick ihm nicht nur den Atem, sondern einen Moment lang auch die Sprache geraubt. Wie schön sie war! Wahrhaftig, sie wirkte weiblicher und selbstsicherer, als er sie je gesehen hatte. Ihr Mund lächelte, doch ihre Augen blickten traurig.
Er verbeugte sich vor ihr und murmelte: „Hinreißend.“
Sie knickste. „Euer Gnaden.“ O Gott, mit seinem mitternachtsblauen Frackrock und den Kniehosen aus einem helleren blauen Seidenstoff sah er fantastisch aus! Kein anderer Mann würde sie je so beeindrucken.
Von draußen war Pferdegetrappel zu hören. Eine Kutsche kam vor dem Haus zum Stehen.
„Stellen Sie sich zwischen uns, Sophie“, wies Harriet an. Und James nickte bestätigend. Er wusste nicht recht, ob er es bedauern sollte, dass Sophie sich so zurückhaltend und unpersönlich gab. Immerhin baumelte der Fächer, den er ihr geschenkt hatte, von ihrem Handgelenk. Das musste doch ein gutes Zeichen sein!
Jetzt hielt der Butler den ersten Gästen die Haustür auf. Es handelte sich um Alfred und seine Mutter. Mrs Jessop musterte Sophie herablassend, fand jedoch nichts an ihrer Erscheinung auszusetzen. Alfred wiederum machte ihr ein Kompliment und setzte leiser hinzu: „Es heißt, der Conte habe keine Einladung erhalten. Gestatten Sie mir, an seiner statt mit Ihnen zu tanzen? Darf ich mich gleich jetzt in Ihre Tanzkarte eintragen?“ Er notierte seinen Namen hinter zwei Tänzen, von denen einer ein Walzer war.
„Bedauere“, sagte James, griff nach der Karte und strich Alfreds Unterschrift einmal durch. „Der Walzer ist ebenso wie der Eröffnungstanz mir versprochen.“
Sophie stand wie erstarrt und schwieg.
Dann tauchten auch schon die nächsten Gäste auf, und sie musste sich auf die Neuankömmlinge konzentrieren. Rasch füllte sich der Empfangssalon ebenso wie das Zelt im Garten.
„Hast du ganz London eingeladen?“, fragte James seine Schwester irgendwann, da die Schlange der Gäste gar kein Ende nehmen wollte.
„Keineswegs“, gab Harriet ungerührt zurück. „Natürlich habe ich allen wichtigen Leuten eine Einladung geschickt. Aber …“
Sie unterbrach sich, doch Sophie wusste, was ihre Freundin eigentlich hatte sagen wollen: Ich habe damit gerechnet, dass nach dem Vorfall auf der Ebene von Finchley Common nicht alle Geladenen erscheinen würden.
„So“, stellte Harriet in diesem Moment fest, „wenn ich den Überblick nicht verloren habe, sind jetzt alle hier. Wir können unseren Platz verlassen und uns unter die Gäste mischen.“
James reichte Sophie den Arm. „Zeit für den Eröffnungstanz!“
Ihr Herz schlug plötzlich schneller. Ihre Miene jedoch verriet nichts, als sie an der Seite des Dukes in den Garten hinausschlenderte. „Ich bin stolz darauf“, lobte er sie, „mit wie viel Charme und Würde Sie alle willkommen geheißen haben.“
„Danke, Euer Gnaden. Und vielen Dank auch für das wundervolle Geschenk.“
„Es gefällt Ihnen also?“
„O ja. Das Bild stellt Dersingham Park dar, nicht wahr?“
„Ja. Mein Vater ließ den Fächer für meine Mutter anfertigen.“
„Es kann Ihnen nicht leicht gefallen sein, sich von einem solchen Erinnerungsstück zu trennen.“
Er lächelte. „Ich wollte Ihnen gern etwas Besonderes geben. Im Allgemeinen ist es üblich, dass man einer jungen Dame Schmuck schenkt, wenn sie in die Gesellschaft eingeführt wird. Doch ich hatte das Gefühl, dass etwas Persönlicheres angemessener sei.“
Seine Worte bewirkten, dass ihr Tränen der
Weitere Kostenlose Bücher