Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
Vom Netzwerk:
sagte sie und ging an Quinn vorbei. Sie hatte ihrem Bruder zugelächelt, der soeben eingetreten war.
    Natürlich. Er musste einen Moment den Verstand verloren haben, sich vorzustellen, Esme könnte ihn auf diese Weise anlächeln. Und er durfte nicht enttäuscht sein. Schließlich gab es viele Frauen, die nach seiner Aufmerksamkeit verlangten.
    „Tut mir leid, dass ich spät komme, Jamie“, sagte er, bevor Esme ihn verdammen konnte. „Der Schneider hat mich aufgehalten.“
    „Das macht nichts. Es ist noch genügend Zeit für euch, London hinter euch zu lassen, bevor es dunkel wird“, erwiderte Jamie. „Die Ausgabe hat sich gelohnt, wie ich sehe.“
    „Deine Ausgaben auch. Ich gebe zu, ich hatte so meine Zweifel, dass wir deine Schwester als eine vornehme junge Dame ausgeben könnten, aber in dieser Kleidung wird es uns gelingen.“
    Esme achtete nicht auf ihn. „Dürfte ich jetzt vorschlagen, dass wir uns auf den Weg machen? Je eher wir Edinburgh erreichen, desto schneller können wir unseren Auftrag hinter uns bringen und zurückkehren.“
    Da war Quinn ganz ihrer Meinung.
    Während die Mietkutsche die Straße in Richtung Norden entlangratterte, machte Quinn sich nicht die Mühe, seine finstere Miene zu verbergen oder ein Gespräch in Gang zu bringen. Warum sollte er sich für eine Frau anstrengen, die so offensichtlich entschlossen war, ihn zu verabscheuen?
    Aus den vom gestrigen heftigen Regen entstandenen Pfützen spritzte das Wasser bis fast zu den Fenstern der Kutsche, und der Himmel war düster und wolkenverhangen. Die frische Brise trug nicht besonders zur Gemütlichkeit in der Chaise bei. Nicht unbedingt das Wetter, das man im Frühling erwartete, aber auch nicht ungewöhnlich für die Jahreszeit.
    „Wenn Sie noch einmal auf den Saum Ihres Mantels treten, werden Sie das gute Stück noch verderben“, bemerkte Esme missmutig. „Er muss meinen Bruder eine schöne Summe gekostet haben.“
    „Ich bezweifle sehr, dass er mehr gekostet hat als Ihre Pelisse“, erwiderte er und stellte den Stiefel erneut auf den Saum, um sie zu ärgern. „Ich wette, meine ganze Garderobe kostete weniger als eins Ihrer Kleider. Und ich habe die Belege, um es zu beweisen.“
    Sie hob hochmütig die Brauen. „Ich weiß, wie man einen guten Preis erzielt.“
    „Ich kann mir gut vorstellen, wie eine arme Schneiderin bei Ihrem eisigen Blick so bis ins Mark erschrecken könnte, dass sie sogar bereit wäre, ein Verlustgeschäft mit Ihnen zu machen. Aber ich denke, gute Arbeit sollte anständig bezahlt werden.“
    „Ich verlange nur, den Gegenwert für mein Geld zu bekommen.“
    „Das Geld Ihres Bruders“, verbesserte er.
    Esme errötete heftig. „Wenn Frauen einen Beruf ausüben dürften, wäre ich auch Anwalt und nur zu gern bereit, mein eigenes Einkommen zu verdienen.“
    Sie würde wahrscheinlich wirklich einen guten Anwalt abgeben, musste Quinn insgeheim zugeben. Zwar mochte sie eine der unangenehmsten Frauen auf dieser Erde sein, aber juristischen Sachverstand konnte man ihr nicht absprechen.
    „Ich glaube, Sie würden als Verteidiger vor Gericht sogar noch besser sein“, sagte er aufrichtig. „Ich kann mir leicht vorstellen, wie Sie einen Zeugen ins Kreuzverhör nehmen.“
    Sie rümpfte die Nase, eindeutig nicht erfreut über seine Bemerkung. „Anwälte wie mein Bruder erledigen aber die wichtige Vorarbeit, die Vorbereitung und Recherche, während die Verteidiger vor Gericht ganz unfairerweise den ganzen Ruhm dafür einheimsen. In etwa so, wie adlige Grundbesitzer den Ertrag aus der Arbeit ihrer Pächter einstecken, selbst wenn besagte Grundbesitzer verschwenderische, trunksüchtige Spieler sind.“
    Der Himmel schenke ihm Geduld! „Wenn Sie die Dienerschaft nicht Verdacht schöpfen lassen wollen, was unsere angebliche Ehe angeht, müssen Sie wenigstens so tun, als würden Sie mich mögen.“
    „Ich sehe nicht ein, wieso. Es gibt unzählige unglückliche Ehen in unserem Land. Unsere wäre ganz einfach eine weitere.“
    „Nicht, wenn wir zu Bällen und Tanzabenden eingeladen werden wollen.“
    Esme schüttelte trotzig den Kopf. „Ganz im Gegenteil. Ein sich streitendes Paar erregt Neugier, und sollten die Leute glauben, wir könnten ihnen Stoff für ihren Klatsch liefern, werden wir gewiss eingeladen werden.“
    „Wenn dem so sein sollte, ist es in der Tat günstig, dass Sie so großen Hass für mich empfinden. Wir werden das beliebteste Paar in ganz Edinburgh sein.“
    „Ich hasse Sie nicht, MacLachlann“,

Weitere Kostenlose Bücher