Historical Saison Band 09
Mühe gegeben hätte.“
Sie ging nicht weiter auf seine herausfordernde Bemerkung ein. „Was stand im Ehevertrag?“, fragte sie eifrig. „Es gab doch einen, oder?“
Wie nicht anders zu erwarten, interessierte sie eher die rechtliche Seite der Beziehung als die intime. Trotzdem faszinierte es ihn zu sehen, wie ihre intelligenten braunen Augen zu leuchten begannen, wenn sie über das Gesetz sprach.
Doch was den Ehevertrag anging … „Ich weiß es nicht. Es kümmert mich auch nicht.“
Sie runzelte die Stirn. „Das sollte es aber. Wenn er vor Ihnen stirbt und es keine Kinder gibt, geht das Erbe …“
„Ich bekomme keinen Penny, und der Titel geht wahrscheinlich an meinen Cousin Freddy. Ich wurde enterbt, wie Sie sich vielleicht erinnern.“ Und als drängte ihn etwas, sie zu reizen, fuhr er fort: „Ich sollte vielleicht erwähnen, dass mein Bruder es vorzieht, wenn eine Frau anschmiegsam und unwissend ist. Also ist seine Frau sehr wahrscheinlich so dumm und ungebildet, wie man es sich nur vorstellen kann.“
„Ach?“ Esme war sofort wieder interessiert. „Sind alle Männer in Ihrer Familie so gewesen?“
MacLachlann beugte sich vor, sodass ihre Knie sich fast berührten. „Ich ziehe kluge Frauen vor, die wissen, was sie wollen, und keine Angst haben, darum zu bitten. Tatsächlich finde ich Frauen, die sich für das Gesetz interessieren, faszinierend.“
Besonders dann, wenn sie schöne braune Augen, ein herzförmiges Gesicht, sinnliche Lippen und zart gerötete Wangen hatten – und zu allem Überfluss noch einen schlanken, sehr femininen Körper, dessen Nähe sich als größere Versuchung erwies, als Quinn sich je hätte träumen lassen.
„Das glaube ich Ihnen nicht.“
Er setzte sich zurück und lachte, als hätte sie ihn durchschaut.
Woraufhin sie einen langmütigen Seufzer ausstieß. „Wenn wir zusammenarbeiten wollen, müssen Sie mit diesem sinnlosen, koketten Wortgeplänkel und dem Versuch, mich aus der Reserve zu locken, aufhören. Geben Sie mir einfach die Information, die ich brauche, wenn wir die Leute glauben machen wollen, dass Sie Augustus sind und ich Ihre Frau.“
Trotz seiner Entschlossenheit, genauso wenig auf sie zu achten wie sie auf ihn, konnte er die in ihm aufsteigende Erregung nicht verhindern.
„Zum Beispiel“, fuhr sie schnell fort, ohne sich zu seiner Erleichterung offenbar bewusst zu sein, in welchen Zustand sie ihn versetzt hatte, „wie nannte Ihre Familie Sie? Quinn? Quintus?“
„Mehrere Namen, an die ich mich nur sehr ungern erinnere. Da wir also Mann und Frau sein werden, fangen Sie am besten damit an, mich zu duzen und mit irgendeiner Form von Dubhagen anzusprechen.“
„ Vorgeben werden, Mann und Frau zu sein“, verbesserte sie ihn sofort.
Wie typisch für sie, so penibel zu sein.
Ein ganz anderer Ausdruck zeigte sich plötzlich auf ihrem Gesicht – fast schelmisch.
„Ducky wäre doch ganz nett“, sagte sie genüsslich.
„Sie können mich mit Dubhagen ansprechen. Wenn Sie mich irgendetwas anderes nennen, ignoriere ich Sie einfach – oder nenne Sie meine kleine Hexe.“
Wie erwartet, gefiel ihr das nicht. „Na schön, Dubhagen“, gab sie widerwillig nach. „Wie ist der Vorname Ihrer Schwägerin?“
Das würde sich noch als interessant herausstellen. „Hortense.“
Esme wich fast erschrocken zurück, dann kniff sie misstrauisch die Augen zusammen. „Stimmt das, oder wollen Sie mich nur damit ärgern?“
„Es stimmt. Trotzdem denke ich, es wäre besser, wir gewöhnen uns gar nicht erst an, uns mit Vornamen anzusprechen, auch nicht, wenn wir allein sind. Auf diese Weise sollte unsere List doch vorzeitig entdeckt werden, kann uns niemand nachsagen, wir hätten ihre Namen missbraucht.“ Dann schlug er vor, als würde er es ernstlich in Betracht ziehen: „Ich könnte Sie Hornisse nennen. Oder meinen kleinen Honigkuchen.“
So hatte er sie am vergangenen Weihnachtsfest genannt, um sie zu ärgern, aber so reizend, wie sie ihm heute vorkam – dass einem direkt das Wasser im Mund zusammenlief –, fand er den Kosenamen eigentlich recht passend.
Gütiger Himmel, hatte er gerade ausgerechnet Esme McCallan – wenn auch nur in Gedanken – reizend genannt?
Sie bedachte ihn mit einem Blick, als könnte sie ihn auf der Stelle umbringen. „Sollten Sie das wagen, werde ich Sie doch ‚mein liebster Ducky‘ nennen.“
Das tat er mit einem Achselzucken ab. „Dann nenne ich Sie meine süße Last.“
„Mein geliebter Kerker.“
Er
Weitere Kostenlose Bücher