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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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sich um dich kümmern wird.“
    „Um mich kümmern? Das ist eine seltsame Formulierung.“
    „Hat er dir das nicht erzählt? Er musste es deinem Vater versprechen.“
    „Soll das heißen, er hat Papa um Erlaubnis gebeten, mich zu heiraten? Wann soll das gewesen sein?“
    „Äh … nein. Richard hat nicht darum gebeten, dich ehelichen zu dürfen, obwohl ich mir sicher bin, er hätte es noch getan, wenn dein Vater länger gelebt hätte. Jeder Mann wäre stolz, dich zur Gemahlin zu bekommen.“
    „Und worum ging es also in diesem Versprechen?“
    „Es war etwa eine Woche vor Sir Jeremys Tod. Wir haben über das Anwesen gesprochen, und Richard hat mir erzählt, wie freundlich ihr alle zu ihm seid und wie viel er euch verdankt. Dein Vater hat abgewinkt und gemeint, Richard sei wie ein zweiter Sohn für ihn. Dann nahm er Richard das Versprechen ab, sich um dich zu kümmern, falls ihm etwas zustoßen sollte.“
    „Und Richard hat ihm dieses Versprechen gegeben.“
    „Selbstverständlich. Es blieb ihm ja auch kaum eine andere Wahl. Er hat nicht voraussehen können – keiner von uns –, wie bald er sein Versprechen tragischerweise schon würde einlösen müssen. Und ich muss sagen, Richard hat sein Wort gehalten. Er hat sich hervorragend um dich gekümmert. Ich habe dich nie strahlender gesehen.“
    „Danke.“ Verstohlen schaute Lexi zur Tür. Wo blieb Richard bloß? Die Angelegenheit, die Pfarrer Harmond zu klären hatte, konnte doch wohl kaum so viel Zeit in Anspruch nehmen. Sie sehnte sich nach seiner Nähe. Mark meinte es sicherlich gut, aber es war ihm gelungen, ihr Glück zu trüben. Die vergangene Woche hatte sie kein einziges Mal an Johnny und die unbeantworteten Fragen um seinen Tod gedacht. Sie hatte diese Gedanken aus ihrem Kopf verbannt, hatte eine Art Mauer errichtet, um sich die Idylle mit Richard zu bewahren. Nun zeigte diese Mauer erste Risse. Sie brauchte ihn, um diese Risse durch seine Liebe zu kitten, sich zu vergewissern, dass er in ihrer Gesellschaft wirklich so glücklich war, wie es den Anschein hatte.
    „Entschuldige mich bitte einen Augenblick, Mark“, sagte sie und ging zur Tür. „Ich will sehen, ob ich Richard aus Pfarrer Harmonds Fängen befreien kann. Du hast dich ja kaum mit ihm unterhalten können, und es wird schon bald dunkel.“ Sie schloss die Tür hinter sich und atmete tief durch. Sie mochte ihren Vetter, aber insgeheim verfluchte sie ihn für sein Kommen, weil er ihr bewusst gemacht hatte, dass sie sich selbst betrog, dass ihr Glück niemals perfekt gewesen war, weil sie absichtlich das Geschwür ignorierte, an dem es krankte. Johnny.
    Wenn doch nur Mark nicht die Vermutung geäußert hätte, zwischen ihr und Richard sei alles geklärt. Vor seinem Besuch hatte sie die Zweifel in Schach halten können. Nun waren sie wieder erwacht. Schlimmer noch, es waren neue Befürchtungen hinzugekommen.
    Hatte Richard ihr seine Liebe etwa bloß vorgespielt, um seine Pflicht zu erfüllen und das Versprechen, das er ihrem Vater gegeben hatte, einzulösen? In diesem Fall wäre er ein hervorragender Schauspieler. Dutzende Male hatte er ihr seine Liebe geschworen, und sie hätte die Hand dafür ins Feuer gelegt, dass es ihm ernst damit war.
    Lady Honorias Worte kamen ihr wieder in den Sinn. Auch sie war der Ansicht gewesen, dass Richard sie nur aus Pflichtgefühl geheiratet hatte. Traf ihre Vermutung etwa zu? Männer dachten anders als Frauen. Richard musste sie nicht lieben, um Gefallen daran zu finden, mit ihr das Bett zu teilen.
    Ihre Wut und Enttäuschung wuchsen nur noch mehr, als Lexi erfuhr, dass Richard den Pfarrer nach Hause begleitet hatte. Wie konnte er einfach ausgehen und sie mit ihrem Besuch allein lassen?
    Bedrückt ging sie zu Mark zurück. „Es tut mir leid. Richard ist offenbar ausgegangen. Pfarrer Harmonds Anliegen muss wichtiger gewesen sein, als ich angenommen habe.“
    „Dafür habe ich Verständnis, Lexi. Zwar hätte ich gern mit ihm gesprochen, aber es ist nicht wichtig. Mittlerweile kann ich recht gut nachempfinden, was es heißt, Gutsherr zu sein und jedermann immerzu zur Verfügung stehen zu müssen. Selbst in den Flitterwochen.“ Er betrachtete sie aufmerksam. „Du scheinst aufgewühlt?“
    „Oh nein, ich bedaure lediglich, dass du nicht mit Richard sprechen konntest.“
    Mark schenkte ihr ein Lächeln. „Sicherlich gibt es gute Gründe, warum er seine Zeit trotz meines Besuches mit Pfarrer Harmond verbringt. Wie dem auch sei, ich werde nicht länger auf

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