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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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denken, wenn wir nicht unten dinieren?“
    „Chowen ist eine romantische Seele. Sie würde nicht einmal mit der Wimper zucken. Aber warum sprechen wir überhaupt über Dienstboten? Wäre ich nicht so hungrig, würde ich dich auf der Stelle zum Bett tragen und dich verführen.“
    Lexi fühlte sich hin und her gerissen. Der Gedanke an ein intimes Dinner im Schlafgemach war verlockend, aber ihre Gefühle waren im Moment derart in Aufruhr, dass sie sich nicht darauf einlassen konnte. Zudem musste sie zunächst das Blatt Papier verstecken, bevor Richard es noch zu Gesicht bekam. „Ich möchte nicht, dass du noch länger auf dein Mahl warten musst, Richard, und ich würde lieber unten speisen.“
    Sie konnte ihm die Enttäuschung ansehen und hätte beinahe nachgegeben, aber dann kam ihr die Seite aus dem Tagebuch wieder in den Sinn. Einen Augenblick lang war sie versucht, sie ihm unter die Nase zu halten und eine Erklärung zu verlangen. Aber er würde ihr das Blatt bloß wortlos abnehmen, dessen war sie sicher. Nein, erst musste sie den Inhalt kennen, danach würde sie ihn zur Rede stellen. Nach dem Dinner vielleicht.
    Als er sie widerstrebend freigab, schlüpfte sie rasch in ihr Zimmer und legte die Tagebuchseite zu der anderen in ihrer Schmuckschatulle.
    Beim Dinner sprach Richard voller Begeisterung über ihre gemeinsame Zukunft und seine Pläne für Channings. Obwohl sie sich alle Mühe gab, fiel es Lexi schwer, sich unbeschwert zu geben und seinen Enthusiasmus zu teilen.
    „Du bist sehr schweigsam, Liebes“, sagte er schließlich.
    „Ja? Das tut mir leid. Ich bin wohl müde.“
    „Sicher hast du dir heute zu viel zugemutet. Ich schlage vor, dass du dich früh zu Bett begibst.“ Lexi spürte, wie sie flammend rot wurde, als er sie mit diesem vertrauten Funkeln in den Augen ansah.
    „Ich denke, ich gehe gleich auf mein Zimmer“, sagte sie zögerlich.
    „Ich begleite dich.“ Er stand auf, entließ die Dienstboten und half ihr beim Aufstehen.
    „Oh, aber das musst du nicht. Du hast deinen Wein noch gar nicht ausgetrunken.“
    „Den will ich nicht mehr“, meinte er. „Ich komm mit dir nach oben. Ich will dir noch etwas geben.“
    „Ach ja? Was denn?“ Sie überlegte, was sie wohl sagen sollte, wenn er nun auf die Tagebuchseite zu sprechen kam.
    „Einen ganz besonderen Ring. Er gehörte meiner Großmutter. Du hättest ihn schon viel früher bekommen sollen, aber ich wollte auf unseren Wochentag warten.“
    „Unseren Wochentag?“ Sie sah ihn ratlos an.
    „Vor einer Woche sind wir ein Liebespaar geworden. Eine Woche des perfekten Glücks. Eigentlich hatte ich vor, den ganzen Tag mit dir zu verbringen, aber Mark und Harmond haben mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Den Ring sollst du aber trotzdem bekommen. Ich habe ihn oben.“
    Er bot ihr seinen Arm, und Lexi blieb nichts anderes übrig, als sich bei ihm unterzuhaken.
    Gemeinsam gingen sie in sein Zimmer, wo er sie zu dem Ohrensessel geleitete und ihr einen Kuss gab. „Setz dich, während ich den Ring hole, Liebes. Danach kannst du ins Bett gehen und schlafen, wenn du möchtest. Du siehst wunderschön aus, aber auch ein wenig bleich. Ich will nicht, dass du wieder krank wirst.“
    Er ging hinüber zum Sekretär. „Was hat Mark denn erzählt? Sein Besuch scheint dich sehr mitgenommen zu haben.“
    Lexi beobachtete nervös, wie er den Schlüssel holte und die Klappe des Sekretärs aufschloss. „Er sprach von meinem Vater.“
    Richard hielt inne und wandte sich ihr zu. „Ich hoffe, er hat dich nicht zu sehr aufgeregt. Ich werde ihn zur Rede stellen.“
    „Nein, nein. Er meint es doch nur gut.“
    Richard wandte sich wieder um, aber Lexi glaubte, ihn murmeln zu hören: „Oh, wirklich?“
    Er öffnete die Klappe, und die Mappen fielen heraus. Der Boden war von Papieren und Dokumenten übersät.
    „Was zum Teufel …“ Richard betrachtete die Blätter zu seinen Füßen. Drückendes Schweigen senkte sich über das Zimmer. Schließlich hob er langsam den Blick. „Offenbar hast du wieder nach Liebesbriefen gesucht.“

9. KAPITEL
    R ichard schaute Lexi mit undurchdringlicher Miene an, doch ihre Nerven hielten seinem Blick nicht stand.
    „Spiel keine Spielchen mit mir, Richard. Du weißt sehr gut, dass ich nicht danach gesucht habe“, sagte sie schroff.
    „Und wonach hast du gesucht?“
    „Das habe ich dir doch bereits gesagt. Nach Papieren, die meinem Vater gehörten. Genauer gesagt, nach einer fehlenden Seite aus dem Tagebuch meines

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