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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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Er zog die Münze aus seiner Tasche und zeigte sie dem Jungen. „Bring mich zu den Leichen, und das Zweipennystück gehört dir.“

4. KAPITEL
    D ie Einkaufsexpedition erwies sich als eine ganz neue Erfahrung. Niemals zuvor hatte Tanner Dinge des alltäglichen Gebrauchs gekauft. Normalerweise schickte er seinen Kammerdiener los, um Rasiermesser, Rasierpinsel, Schuhputzmittel oder Kämme und Zahnbürsten zu beschaffen. Er verweilte so lange wie möglich in dem kleinen Geschäft, damit Miss Brown in Ruhe baden konnte. Der Ladeninhaber und zwei andere Kunden befragten ihn über das Schiffsunglück.
    Schließlich verließ er den Laden und trank in der Schankstube einen weiteren Krug Bier. Der Alkohol stimmte ihn heiter, und er dachte an Miss Brown in ihrem Badezuber – an ihre glatte Haut, die jetzt nach Seife duftete.
    Als er die Einkäufe zum Zimmer trug, sehnte er sich so danach, seine Schiffbrüchige zu sehen, dass er zwei Stufen auf einmal nahm. Er ging den Flur entlang zur Tür, klemmte sich die Pakete unter einen Arm und klopfte.
    „Kommen Sie herein“, rief sie.
    Er holte tief Luft und öffnete die Tür.
    Sie war angezogen, saß auf einem Stuhl neben dem Kamin und trocknete ihre langen mahagonibraunen Haare mit einem weißen Handtuch. Er atmete den Duft von Seife ein und wünschte sich nichts mehr, als die Frau zu umarmen und ihren weichen Körper zu spüren.
    „Sie waren lange weg“, sagte sie freundlich.
    „Ich wollte Ihnen so viel Zeit wie möglich geben.“
    Sie wickelte sich das Handtuch um den Kopf. „Ich fürchte, inzwischen ist das Wasser ziemlich kalt geworden.“
    Er lächelte sie an. „Es wird nicht so eisig sein wie unser unfreiwilliges Bad im Meer.“
    Sie erschauderte. „Nein, gewiss nicht.“ Sie sah ihm direkt in die Augen.
    Er musste sich zusammenreißen, um sich von ihrem Blick zu lösen. Andernfalls würde er etwas Dummes tun. „Die Einkäufe“, sagte er und legte die Päckchen auf den Tisch in der Ecke. Eines wickelte er aus und reichte ihr die Bürste und den Kamm, die er gekauft hatte. „Ich nehme an, das können Sie jetzt gebrauchen.“
    Sie waren aus einfachem Schildpatt. Tanner dachte daran, wie viele silberne Bürsten und Kämme er seinen Geliebten geschenkt hatte. So feine Dinge gab es im Laden von Cemaes nicht, aber Miss Browns Augen leuchteten vor Freude.
    „Oh, wie wundervoll!“, rief sie. „Jetzt kann ich mir die Haare glätten und sie trocken bürsten.“
    Niemals war ein Geschenk, das er einer Frau überreicht hatte, auf solche Dankbarkeit gestoßen. Er lächelte, weil er sich über ihre Begeisterung freute. Sie war zu sehr damit beschäftigt, ihre Haare zu kämmen, um es zu bemerken.
    Tanner ging zum Zuber und testete mit einem Finger die Wassertemperatur. Zu Hause würden seine Diener sofort mit Krügen herbeieilen, um heißes Wasser hinzuzufügen.
    Den Kamm noch immer in den Händen, erhob sie sich vom Stuhl. „Soll ich Mrs Gwynne bitten, mehr heißes Wasser zu bringen? Ich muss ohnehin nach unten, damit Sie baden können.“
    Er wollte nicht, dass sie ging. „Nein, das ist nicht nötig. Außerdem finden die Gwynnes es bestimmt seltsam, wenn Mrs Lear mit nassen Haaren durch die Schankstube spaziert.“ Er berührte eine ihrer schimmernden Strähnen. „Sie wundern sich gewiss, wenn Sie Ihren Gatten verlassen, nur weil er ein Bad nimmt.“
    Nachdenklich sah sie ihn an. „Ich glaube, Sie haben recht. Ich werde mich mit dem Rücken zu Ihnen hinsetzen.“ Entschlossen ging sie zu ihrem Stuhl zurück und drehte ihn so, dass die Sitzfläche dem Kamin zugewandt war.
    Tanner zog sich Gehrock und Weste aus und legte sie auf das Bett. Dann entledigte er sich seiner übrigen Kleidung. Als er alles ausgezogen hatte, drehte er sich zu Miss Brown, die völlig ins Kämmen ihrer Haare versunken schien.
    Er lachte.
    Sie hielt inne. „Was amüsiert Sie?“
    „Oh, ich musste nur daran denken, dass sich mir normalerweise ein anderer Anblick bietet, wenn ich mich in Gesellschaft einer Frau entkleide.“
    Sie begann wieder, sich zu kämmen. „Hatten Sie Gesellschaft von so vielen Frauen, Tanner?“
    Er stand direkt hinter ihr, nackt und erregt, und wünschte sich, sie würde sich umdrehen, um zu sehen, wie sehr er sie begehrte. Er wünschte sich, sie würde zu ihm kommen und zulassen, dass er unverzüglich mit ihr schlief. Zum Teufel mit dem Baden!
    Solche Gedanken waren gefährlich. Er hatte ihr versprochen, die Situation nicht auszunutzen. „Ich denke, ich habe genug

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