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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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geben Sie auf sich acht. Die Brownlow Street ist nicht gerade eine vornehme Adresse.“
    „Danke, ich habe meinen Burschen dabei, er kennt sich in der Gegend aus.“
    „Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass Sie mir etwas verschweigen, Deverell. Aber da ich weiß, dass ich ohnehin keine Antworten erhalte, werde ich mir die Mühe sparen, Ihnen Fragen zu stellen. Auf Wiedersehen und viel Glück.“
    Mit Osborne an seiner Seite ging Richard schnellen Schrittes zu der genannten Adresse. Zunächst hatten sie angeregt miteinander geplaudert, kaum bogen sie jedoch in die Brownlow Street, verfiel Osborne unvermittelt in Schweigen. Aufmerksam beobachtete er Richard, während sie die Häuserreihe entlanggingen. Schließlich blieb Richard vor einem Haus stehen, das nicht ganz so heruntergekommen wirkte wie die anderen. „Hier ist es wohl“, sagte er und klopfte.
    Die Tür wurde von einer Frau geöffnet, und Osborne drehte sich um. Richard dachte sich nichts dabei, sondern nahm vielmehr an, dass er ihm den Rücken frei halten wollte. Sehr weise, dachte er, während er darum bat, mit Mrs Judkin zu sprechen.
    „Das bin ich“, sagte die Frau. „Was wollen Sie von mir?“
    „Darf ich kurz reinkommen?“
    Wenige Minuten später stand er wieder vor der Tür, um einen Sovereign ärmer, dafür aber hatte sich das letzte Puzzleteil endlich eingefügt. Mrs Judkin hatte ein ausgezeichnetes Gedächtnis. Sie konnte sich mit Gewissheit daran erinnern, dass Mark Rawdon an den fraglichen drei Tagen im Mai bei ihr logiert hatte.
    Beim Dinner an diesem Abend erzählte Lexi amüsiert, dass Lady Wroxford sie zu ihrem strahlenden Aussehen beglückwünscht und gefragt habe, ob sie einen Schatz gefunden habe. Daraufhin brach Richard in Lachen aus und erzählte, dass Sir Charles ihm dieselbe Frage gestellt hatte. „Offenbar tun wir einander gut, Liebes“, sagte er weich.
    „Ganz gewiss.“ Lexi schenkte ihm einen liebevollen Blick. „Und wirst du mir nun Rede und Antwort stehen, wie versprochen, und mir verraten, wo du heute warst?“
    Richard wurde ernst. „Das kann ich nicht. Aber ich kann dir berichten, was meiner Ansicht nach in der Nacht von Johnnys Tod geschehen ist. Wirst du dich damit begnügen?“
    Sie lächelte flüchtig. „Ich habe versprochen, nicht mehr an dir zu zweifeln. Das bedeutet, ich vertraue auch darauf, dass du mir alles erzählst, was dir möglich ist. Wenn du dich mir irgendwann einmal ganz anvertrauen kannst, wirst du es sicher tun.“
    Er ergriff ihre Hände und führte sie an seine Lippen. „Wenn du vertraust, dann uneingeschränkt, nicht wahr? Ich schwöre dir, ich werde dich nicht enttäuschen. Wollen wir in den Salon gehen?“
    Sie nahmen vor dem Kamin Platz, und Richard begann zu erzählen: „Wie du weißt, hat ein Mitarbeiter des Kriegsministeriums Informationen an die Franzosen verkauft. Als dieser Mann indes die Papiere beschaffen sollte, die sich in Johnnys Besitz befanden, weigerte sich dein Bruder. Der französische Spion, ein Mann namens Bénuat, fand allerdings jemand anderen, der ihm die Papiere beschaffen wollte. Obendrein sah dieser Mann Johnny sehr ähnlich. Er hat die Papiere gestohlen und auch Johnnys Hut und Mantel, weil er in der Taverne absichtlich den Eindruck erwecken wollte, er sei dein Bruder. Ein gewiefter Plan.“
    „Ja, aber was ist mit Johnny? Sicher hat er sich deswegen nicht selbst umgebracht.“
    „Nein. Ich vermute, er hat den Dieb beim Stehlen erwischt und wurde erschossen, als er die Papiere zurückerlangen wollte. Der Mörder versuchte danach, Johnnys Tod wie einen Freitod aussehen zu lassen.“
    Lexi schlug die Hände vors Gesicht. „Oh Johnny!“, sagte sie traurig.
    „Hätte ich mich nicht in dem Irrglauben eingemischt, den Ruf eurer Familie schützen zu müssen, hätte man Johnny möglicherweise posthum eine Medaille verliehen.“
    Tröstend ergriff Lexi seine Hände. „Du hast wie ein wahrer Freund gehandelt, allein das zählt. Oh, Richard, es war Unrecht von mir, dich zu bedrohen. Ich muss den Verstand verloren haben. Und du hast mir so großzügig verziehen und warst so geduldig mit mir.“
    „Weil ich dich liebe.“
    „Oh, bitte, lass uns nach Channings zurückkehren“, sagte sie unvermittelt. „Gleich morgen. Ich möchte die Schatten der Vergangenheit endlich hinter mir lassen und mit dir dort ein neues Leben beginnen, eines, in dem es keine Geheimnisse mehr zwischen uns gibt.“
    Richard betrachtete sie schweigend. Schließlich sagte er: „Ich

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