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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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entgegnen sollte. „Ich habe sie beobachtet. Ich bin ihnen vom Schiff aus gefolgt und weiß, dass dies ihr Zimmer ist.“ Davies beschloss, dem Mann nichts von seinen missglückten Entführungsversuchen zu erzählen. „Gestern Abend waren sie noch hier.“
    „Nun, jetzt sind sie jedenfalls nicht mehr hier.“ Der Mann musterte ihn misstrauisch. „Warum folgen Sie den beiden?“
    „Meine Mutter vermutet, dass eine Belohnung auf den Kopf der Frau ausgesetzt ist, sonst hätten Sie für deren zerfetzte Kleider kein Geld bezahlt.“ Davies zuckte die Achseln.
    Blitzschnell packte der Mann ihn am Kragen. „Hören Sie gut zu. Ich dulde in dieser Angelegenheit keine Einmischung. Wenn Sie es nicht ernsthaft bereuen möchten, kehren Sie sofort auf Ihren erbärmlichen Bauernhof zurück.“
    Davies versuchte, sich loszumachen, aber der Mann hatte ihn eisern im Griff. „Ich gehe nicht mit leeren Händen nach Hause.“
    Der Mann ließ ihn los. „Wenn Sie mir irgendeine brauchbare Information geben, zahle ich Ihnen zehn Pfund. Ihre Verfolgungsjagd müssen Sie so oder so beenden, denn wenn Sie mir noch ein Mal unter die Augen kommen, wird Ihre Mutter Sie nie wiedersehen.“
    Davies überlegte. Zehn Pfund waren viel Geld, und er hatte die Verfolgung gründlich satt. „Der Gentleman, der sie begleitet, trägt einen Ring mit Bildern drauf.“
    „Was für Bilder?“
    Davies rieb sich das Gesicht. „Ein Hirsch und ein Adler.“ Er streckte die rechte Hand aus. „Und jetzt geben Sie mir die zehn Pfund, dann sehen Sie mich nie wieder.“
    Der Mann öffnete seine Geldbörse.
    Marlena zog eines ihrer neuen, oder genauer gesagt, neu erworbenen Kleider an. Es war zwar nicht modisch, aber es passte bei Weitem besser als das Kleid, das Mrs Davies ihr gegeben hatte.
    Sie schaute zu Tanner, der in einem einfachen Hemd vor dem Spiegel stand. Seine feinen maßgeschneiderten Sachen hatte er im Handkoffer verstaut. Ihr zuliebe war er bereit, ausgebeulte Breeches und einfache Reitkleidung zu tragen.
    Nach all den Gefahren, die sie gemeinsam durchgestanden hatten, war es vielleicht unausweichlich gewesen, dass sie miteinander geschlafen hatten. Auf jeden Fall würde sie die Erinnerung an diese gemeinsame Nacht wie einen Schatz hüten, wenn sie Edinburgh erreichten und sie sich von ihm verabschieden musste.
    Er wischte sich das Gesicht mit einem Handtuch ab und drehte sich besorgt zu ihr um. „Weißt du, wie … wie du es verhindern kannst?“
    Sie wusste nicht, was er meinte. „Verhindern?“
    Er schaute zu Boden. „Du weißt schon, damit du kein Kind bekommst.“
    Sie winkte ab. „Keine Sorge, ich kann keine Kinder bekommen.“
    Marlena erwartete, dass er erleichtert reagieren würde. Stattdessen sah er sie mitfühlend an.
    Corland hatte sich alles andere als mitfühlend verhalten. Nach einem Jahr regelmäßiger Besuche in ihrem Schlafzimmer hatte er sie zu einer schmerzhaften und demütigenden Untersuchung bei einem Londoner Arzt gezwungen. Anschließend hatte der Mann Corland eine Hand auf die Schulter gelegt und Marlena für unfruchtbar erklärt.
    Wütend hatte Corland sie damals umkreist. „Und wie soll ich jetzt einen Erben bekommen?“, hatte er sie angeschrien, als ob die schreckliche Diagnose des Mediziners ihr nicht das Herz gebrochen hätte.
    Tanner ließ das Handtuch auf die Kommode sinken und kam zu ihr. Er sprach kein Wort, berührte sie nur tröstend am rechten Arm, bevor er sich weiter ankleidete. Sie nahm seinen Platz vor dem Spiegel ein und steckte sich die Haare hoch.
    „Ich werde hinuntergehen, um nach Feder, Tinte und Siegelwachs zu fragen.“ Er küsste ihren Nacken. „Wenn du einen Moment auf mich verzichten kannst.“
    Sie drehte sich zu ihm und legte die Arme um ihn. „Vielleicht nicht.“
    Er küsste sie, zog sie an sich und öffnete ihren Mund mit seiner Zunge. Jedes einzelne Kleidungsstück, das sie am Leib trugen, schien ihr in diesem Moment hinderlich, und es war bedauerlich, dass es längst Zeit war, das Gasthaus zu verlassen. Nichts wünschte sie sich sehnlicher, als erneut mit Tanner auf das Bett zu fallen.
    „Ich werde deine Abwesenheit überleben, sofern du nicht zu lange fortbleibst“, sagte sie. Er versuchte, ihr einen weiteren Kuss zu rauben, doch sie schob ihn scherzhaft beiseite. „Geh.“
    Jungenhaft lächelnd ging er zur Tür und entfernte den Stuhl, den er unter den Türgriff geklemmt hatte. „Schiebe den Stuhl sofort wieder darunter.“ Er klang ernst. „Und öffne niemandem außer

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