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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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wäre.
    Marlena berührte ganz sanft eine seiner Haarsträhnen. Wenn du ihn jetzt nur sehen könntest, Eliza!
    Tränen traten ihr in die Augen, wenn sie daran dachte, dass sie sich in Edinburgh von ihm verabschieden musste. Hätte er ihr so bereitwillig geholfen, geschweige denn mit ihr geschlafen, wenn er gewusst hätte, dass sie des Mordes bezichtigt wurde?
    Er öffnete die Augen und lächelte sie an. „Guten Morgen.“ Er streckte sich, zuckte zusammen und hielt sich die Rippen.
    Mitfühlend legte sie die Hände auf seine Brust. „Hast du noch immer solche Schmerzen?“
    „Die lassen sofort nach, wenn du mich berührst.“
    Sie ließ ihre Finger durch sein Brusthaar gleiten.
    Er zog sie zu sich und küsste sie lang und genießerisch.
    Sie streichelte sein Gesicht. „Und tut es auch weh, wenn du dich rasierst?“
    Er lächelte verführerisch. „Nur, wenn ich mich schneide.“
    „Du könntest dir einen Bart wachsen lassen, wie ältere Männer es manchmal tun.“ Sie strich über sein Kinn.
    „Möchtest du denn, dass ich mir einen Bart wachsen lasse?“
    Sie stützte sich mit den Ellbogen auf der Matratze ab. „Ich kann doch einem Marquess keine Anweisungen geben.“
    Er lachte. „Aber du kannst es, Mrs …“ Er stockte. „Wer zum Teufel bin ich heute eigentlich?“
    „Adam Timon.“ Sie sah ihn streng an. „Das musst du dir schon besser merken.“
    Während sie am Vortag durch die friedliche Landschaft geritten waren, hatten sie beschlossen, in jedem Ort andere Namen zu verwenden. Tanner hatte vorgeschlagen, Namen aus Shakespeares Stücken zu verwenden. „Dann kann ich sie mir besser merken“, hatte er gesagt. Er hatte sie zum Lachen gebracht, als er Namen wie Yorik, Coriolanus und Florizel genannt hatte. Von diesen Namen hatte sie schon gehört. Niemals jedoch hatte jemand Shakespeares „Timon von Athen“ erwähnt.
    „Adam Timon“, wiederholte er mit strahlendem Lächeln und gab ihr einen kurzen Kuss. „Ist es Mrs Timon recht, wenn ich mit ihr Liebe mache?“
    „Wenn du versprichst, ihren Namen zu behalten“, erwiderte sie.
    Er küsste sie erneut und flüsterte: „Marlena.“
    Sie hatte Schmetterlinge im Bauch und war froh, dass sie ihm ihren echten Vornamen genannt hatte. Sie war glücklich, als er sie an sich zog und ihre Weiterreise noch eine Weile hinauszögerte.
    Zwei Stunden später waren Marlena und Tanner wieder unterwegs und folgten einem Pfad durch ein Moorgebiet. Weit und breit waren sie die einzigen Menschen in der Hügellandschaft, die in rötliche Herbstsonne getaucht war.
    „Wie paradiesisch“, sagte sie, überwältigt von der Schönheit der Landschaft.
    Er lächelte sie an. „In der Tat.“
    In seinen Augen reflektierte sich das Grün der Hügel. Sie würde diesen Anblick nie vergessen, wenn ihre gemeinsame Reise vorbei war.
    Howard Wexin saß auf einem bequemen Stuhl in der Bibliothek seines Londoner Stadthauses, nippte an einem ausgezeichneten Brandy und betrachtete die ledernen Buchrücken in den Mahagoni-Regalen.
    Der Stuhl, auf dem er saß, war mit edlem Brokatstoff bezogen, ebenso wie die Chaiselongue, die in der Nähe stand. Chinesisches Porzellan und die marmornen Büsten von Gelehrten vervollständigten die Dekoration.
    Wexin lächelte. Er bewunderte seine Frau Lydia für ihren exzellenten Geschmack. Jedes Zimmer des Stadthauses, das ihr Vater ihnen zum Hochzeitsgeschenk gemacht hatte, zeugte von ihrem Sinn für Schönheit.
    Wexin war überaus dankbar, dass der Earl of Strathfield seiner Tochter erlaubt hatte, ihn zu heiraten. Zwar war auch er ein Earl, doch er besaß keinerlei Vermögen. Sein Vater und sein Großvater hatten die Familie beinahe in den Ruin getrieben. Allerdings hatte er Lydia vor drei Jahren nicht wegen der außergewöhnlichen Mitgift geheiratet. Er hatte Lydia geheiratet, weil er sie anbetete. Nichts und niemand hätte ihn davon abhalten können, sie zur Frau zu nehmen.
    Niemand außer ihrem Vater.
    Wexin starrte in sein Brandyglas und dachte daran, wie sehr alles auf Messers Schneide gestanden hatte. Fast hätte er seine bezaubernde Lydia verloren.
    Er lächelte. Stattdessen hatte der Earl of Strathfield ihn in jeder Hinsicht unterstützt, als es darum ging, Marlena, seine Cousine, zu suchen, um sie vor Gericht zu bringen. Der Earl hatte sogar eine Belohnung für ihre Ergreifung oder den Beweis, dass sie tot war, ausgesetzt.
    Die elende Angelegenheit würde bald vorbei sein. Nach drei Jahren hatte man Marlena in Irland gefunden. In diesem

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