Historical Saison Band 12
Nase herumführen ließen.
Er hob sein Glas. „Auf dich, Cousine Marlena. Bald ist dein Schicksal besiegelt.“
Wütend ritt Rapp in den Dorfgasthof zurück. Dieser verfluchte Wexin! Doch nach wie vor war in London eine Belohnung auf die Ergreifung der verschwundenen Viscountess ausgesetzt. Rapp wollte sich diese Belohnung holen, und dann konnte Lord Wexin ihm gestohlen bleiben.
17. KAPITEL
M arlena erwachte in Tanners Armen und in dem wunderbaren Bewusstsein, dass sie von nun an jeden Morgen so aufwachen würde. Sie versuchte, gegen ihre Gewissensbisse anzukämpfen. Sie hatte Tanner nicht darum gebeten, sein Leben in England für sie aufzugeben. Er wollte es. Sie schob den quälenden Gedanken beiseite, er würde es eines Tages bereuen, sein Land und seine Pflichten zurückgelassen zu haben.
Er öffnete die Augen und sah sie liebevoll an. „Guten Morgen, werte Gattin.“
Sie lächelte. Sie waren verheiratet. Durfte sie wirklich daran glauben, dass ihr Traum wahr geworden war? „Guten Morgen“, erwiderte sie.
Er küsste sie, und ihr Körper reagierte mit jener verschämten Aufregung und Sehnsucht, die er schon in ihr hervorgerufen hatte, als Eliza und sie für ihn geschwärmt hatten.
Sie lachte. „Weißt du, dass du ein Mal mit mir getanzt hast, Tanner?“
Er schaute sie ungläubig an. „Daran würde ich mich erinnern.“
Sie fuhr ihm mit einem Finger über die Lippen. „Es war auf Lady Erstines Maskenball. Ich war als Burgfräulein aus König Arthurs Tagen verkleidet, trug einen spitzen Hut und einen wehenden Schleier. Und natürlich hatte ich eine Maske auf. Mein Gesicht konntest du nicht sehen.“
Er lächelte wehmütig. „Leider kann ich mich nicht daran erinnern.“
Wieder lachte sie. „Meine Freundin Eliza und ich waren damals ganz vernarrt in dich.“
„Du machst Scherze.“
Sie strich ihm über das kratzige Kinn. „Es ist wahr, auch wenn es lange her ist. Ein Marquess war für uns unerreichbar. Am Ende der Saison wurde Corland mein Verehrer, und mein Bruder glaubte, er würde mir ein guter Ehemann sein.“
Tanner hörte auf zu lächeln. Er wickelte sich eine ihrer Locken um die Finger. „Dein Bruder hätte es besser wissen müssen.“
„Oh, ich nehme an, Corland hat Niall mit seinem Charme ebenso gründlich getäuscht wie mich.“
Tanner legte die Stirn in Falten. „Bist du je mit Corland glücklich gewesen, Marlena?“
Sie schaute ihm in die Augen und sah die braunen Punkte inmitten des moosfarbenen Grüns. „Kurz, als ich noch zu naiv war, um es besser zu wissen, und Corland noch mein Geld zum Ausgeben hatte.“ Sie streichelte seine rechte Wange. „Es hat sich nie so angefühlt.“
„Marlena“, murmelte er und übersäte sie wieder und wieder mit Küssen. „Meine Frau.“
Jetzt wusste sie genau, was Liebe bedeutete. Es war das, was sie für diesen Mann empfand. Es war das Verlangen, das sie verspürte, wenn er nur ihren Namen flüsterte, die Wirkung, die seine Berührungen in ihr auslösten, die Freude, mit der sein Lächeln sie erfüllte.
Sie musste wieder eingeschlafen sein, denn als sie aufwachte, stand er angekleidet vor der Waschschüssel und wischte sich einen Rest Rasierseife aus dem Gesicht.
„Warum hast du mich nicht geweckt?“, fragte sie. Helles Sonnenlicht durchflutete das Zimmer. „Sicher ist es schon spät.“
Er drehte sich um. „Kein Grund zur Eile. Ich dachte, ich ziehe mich an und sehe nach den Pferden. Mit etwas Glück ist mein Wallach wieder fit genug für die Weiterreise. Ich bin gleich zurück und werde unten ein Frühstück bestellen.“
Nachdem er sie geküsst und die Tür hinter sich geschlossen hatte, eilte sie ans Fenster, um zu sehen, wie er aus dem Gasthaus ging. Er war so groß und wirkte derartig männlich und entschieden. Wieder erfasste sie das zauberhafte Schwindelgefühl, das sich ihrer bemächtigt hatte, als sie ihn als junge Frau zum ersten Mal erblickt hatte. Darf ich so glücklich sein, Eliza?
Als er außer Sichtweite war, wusch sie sich und kleidete sich an.
Sie hatte gerade ihre Haare hochgesteckt, als Bram ihr das Frühstück brachte.
Er stellte das Tablett auf dem Tisch ab. Was für ein Bär von einem Mann, dachte sie und lächelte in sich hinein, da sie sich an Fias verschämten Protest erinnerte. Die beiden waren so offenkundig ineinander vernarrt.
„Wie geht es Fia heute, Bram?“, erkundigte sie sich.
„Ach“, erwiderte der Mann. „Ich habe sie heute früh zu ihrer Schwester gebracht. Dieser verfluchte
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