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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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gegenseitig verletzt.
    War es zu spät, sich aus der selbst errichteten Festung herauszuwagen und ihr die Liebe zu schenken, die sie brauchte und verdiente? Er fürchtete, ja. Aber ihrem Sohn zuliebe, ihr zuliebe und vielleicht am meisten sich zuliebe, wusste Bennett, dass er es unbedingt versuchen musste.
    Nachdem Parker das Salzwasser aus ihrem Haar gewaschen und es gekämmt hatte, damit es trocknen konnte, kam Caroline wieder in den Salon, um bei ihrem Sohn zu sein. Da es der letzte Abend sein könnte, den sie für eine ganze Weile mit ihm verbringen würde, wollte sie keinen Moment länger als nötig von ihm getrennt sein. Schon bald nachdem sie sich im Salon zu Wyn und Bennett gesellt hatte, entschuldigte ihr Mann sich und ging nach oben. Noch ein weiterer Beweis dafür, dass er bereute, mit ihr das Bett geteilt zu haben. Er ertrug es nicht mehr, mit ihr im selben Raum zu sein!
    „Sieh mal, Mama.“ Voller Stolz zeigte Wyn ihr einen Korb voller Meermuscheln. „Papa hat mir geholfen, den Sand abzuwaschen. Er sagt, wenn wir wieder in London sind, wird er mir einen Kasten besorgen, in dem für jede Muschel ein kleines Fach sein wird. Er wird einen Glasdeckel haben, damit ich sie ansehen kann, und Scharniere, damit ich neue dazutun kann.“
    „Stell dir das nur einmal vor!“ Caroline schlang die Arme um ihren Sohn und stellte erstaunt fest, wie sehr er in den wenigen Wochen gewachsen war. Ihre Zeit auf der Insel hatte ihm so gutgetan. Er strahlte richtiggehend vor Gesundheit und Glück. Die Krankheit hatte er zum Glück völlig überstanden. „Dein Papa hat viele kluge Ideen, nicht wahr?“
    „Ja, das finde ich auch“, stimmte ihr der Kleine eifrig zu.
    „Er hat sehr viele gute Eigenschaften, weißt du.“
    „Oh ja, und er kann ganz prima erklären.“ Wyn nahm einige Muscheln aus seinem Korb. „Er hat zu mir gesagt, es macht nichts, wenn man so unterschiedlich ist wie diese Muscheln. Sie sind nicht gleich, aber jede Einzelne hat etwas Besonderes an sich, dass man nur erkennen muss.“
    „Das hat er gesagt?“
    Wyn nickte. „Papa sagt, deswegen kommt ihr beide jetzt so viel besser miteinander aus.“
    In diesem Moment hörte sie Bennetts Schritte auf der Treppe. Gleich darauf betrat er den Salon. Er hatte einen entschlossenen Zug um die Lippen, aber der Blick seiner Augen war beklommen. „Wyn, was hältst du davon, morgen früh eine Schatzsuche mit mir zu unternehmen?“
    „Wo denn, Papa?“ Der Junge drückte den Korb mit den Muscheln Caroline in die Hände und lief auf seinen Vater zu. „Was für ein Schatz?“
    „Ich bin nicht sicher, was wir finden werden, aber diese Inseln waren in der Vergangenheit beliebte Schlupfwinkel für Piraten und Schmuggler.“ Bennett bückte sich und nahm den Kleinen flüchtig, aber liebevoll in die Arme.
    „Sieh mal, was ich hinter einer der Schubladen im alten Schrank gefunden habe.“ Er holte ein zusammengerolltes Papier hervor, das er, wie Caroline vermutete, eigens für Wyn angefertigt hatte.
    Sie fragte sich, wie lange er diese kleine Überraschung geplant hatte. Das Ganze sah ihrem ernsten, praktischen Mann überhaupt nicht ähnlich, aber sie war froh, dass er sich solche Mühe für seinen Sohn gab.
    Wyn entrollte das Papier und studierte es eifrig. „Müssen wir bis morgen warten, Papa? Können wir nicht gleich anfangen? Bitte!“
    „Schatzsucher müssen gut ausgeschlafen sein, wenn sie etwas finden wollen“, meinte Bennett lächelnd.
    „Ich werde nicht schlafen können vor Aufregung!“
    „Es lohnt sich, auf etwas so Spannendes zu warten, mein Liebling“, unterstützte Caroline ihren Mann.
    Wyn war kurz davor, weiter zu protestieren, aber da seine Eltern so fest zusammenhielten, akzeptierte er doch das Unvermeidliche. „Wirst du mir eine Geschichte erzählen?“
    „Wenn du möchtest.“
    „Eine Piratengeschichte?“
    „Ich fürchte, davon könntest du Albträume bekommen“, winkte Caroline ab. „Wie wäre es mit einer Geschichte über König Artus und seine Ritter von der Tafelrunde?“
    Damit war der kleine Abenteurer mehr als einverstanden.

15. KAPITEL
    W ährend Bennett später seiner Frau dabei zuhörte, wie sie Wyn die Geschichte von Sir Gawain und der abscheulichen Dame Ragnell erzählte, war er erstaunt und bestürzt zu sehen, wie viel diese alte Legende mit seiner eigenen Situation gemein hatte.
    In dramatischem Ton spann Caroline die Geschichte für ihren begeisterten kleinen Sohn aus. „Nachdem sie ihn dazu gezwungen hatte, sie zu

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