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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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gehalten, geküsst hatte? Oder weil sie wusste, dass es das letzte Mal sein würde? Spielten aber womöglich auch ihre neu entdeckten Gefühle für ihn eine Rolle?
    Am Ende war aus ihrer Torheit und ihrem Unglück doch noch etwas Gutes entsprungen. In den letzten Wochen hatte ihre oberflächliche Vernarrtheit in Bennett sich verwandelt in eine aufrichtige Wertschätzung für den Mann, der er wirklich war. Trotz der schmerzhaften Erlebnisse in seiner Kindheit, oder vielleicht auch gerade deswegen, war er ein ehrenhafter, beharrlicher Kämpfer für all jene geworden, die seine Hilfe und seinen Schutz brauchten. Wenn sie das doch nur rechtzeitig erkannt hätte!
    „Caro?“ Seine leise Stimme brach das Schweigen. „Ich muss dich etwas sehr Wichtiges fragen.“
    „Was denn?“ Unwillkürlich spannte sie sich an. Nach dem Ton seiner Stimme zu urteilen, konnte es nichts Gutes sein.
    „Ich weiß, du hast es mir schon gesagt.“ Er stieß einen tiefen Seufzer aus. „Wenigstens hast du es versucht. Aber jetzt bin ich bereit, zuzuhören und dir zu glauben.“
    Konnte er es ernst meinen? Sie wagte kaum darauf zu hoffen, nachdem er sie so oft abgewiesen hatte. Irgendwie hatte er gelernt, ihr zu vertrauen. Selbst George Marlows Brief und jene abscheulichen Karikaturen hatten nicht ausgereicht, um seinen neu entdeckten Glauben an sie zu zerstören.
    Ob sie sein Vertrauen allerdings auch verdiente, war eine andere Frage.
    „Du hast Astley niemals zu deinem Geliebten gemacht, oder? Noch sonst einen Mann? Du bist mir während unserer ganzen Ehe treu gewesen?“
    Sie atmete tief ein, um ihren inneren Aufruhr zu mildern. „Ich schwöre, du bist der einzige Mann, dem ich mich jemals auf diese Weise hingegeben habe.“
    Allerdings war das, obwohl die Wahrheit, doch nur ein Teil der Wahrheit. Und vielleicht nicht einmal der wichtigste Teil. „Ich sehe jetzt aber ein, dass mein dummes Kokettieren fast ebenso ein Verrat an unserer Beziehung gewesen ist wie ein echter Ehebruch. Und doch wusste ich immer, dass ich nie von den Zärtlichkeiten anderer Männer die Befriedigung erlangen könnte, wie von deinen … Und dass ich immer nur dich wollte.“
    Er betrachtete sie ernst, ohne ein Wort zu sagen. „Du glaubst mir doch, oder?“, fragte sie, als sie sein Schweigen nicht länger ertrug.
    „Natürlich“, antwortete er fast ärgerlich. „Tief im Innersten muss ich die Wahrheit schon immer gewusst haben. Ich weigerte mich nur, dir zu glauben, weil ich dich für jene Nacht bei Almack’s strafen wollte. Und weil ich wusste, dass das alles ändern würde.“ Abrupt löste er sich von ihr und erhob sich vom Bett.
    Während er in Unterhosen und Hose schlüpfte, setzte sie sich auf, das Laken über die Brüste gezogen. Plötzlich war sie zutiefst verlegen wegen ihrer Nacktheit. „Was meinst du damit, dass das alles ändert?“
    Er reichte ihr das Nachthemd, das Parker ihr zurechtgelegt hatte. „Sicher siehst du doch ein, dass ich jetzt keine Scheidung mehr verlangen kann.“
    „Warum nicht?“ Sie zog ihr Nachthemd an und schlang dann die Arme um die Knie.
    Er fuhr fort, sich anzukleiden. „Mir ist schon bewusst, dass ich mich in letzter Zeit nicht so benommen habe, aber ich besitze noch ein gewisses Ehrgefühl. Ich kann mich kaum wegen Ehebruchs von dir scheiden lassen, wenn ich weiß, dass du keinen begangen hast.“
    Sie schob ihr feuchtes, strähniges Haar zurück und erschauerte bei dem Gedanken, wie fürchterlich sie aussehen musste. Hatte Bennett sie nur aus Mitleid geliebt? Es war nur allzu deutlich, wie sehr er diesen unbesonnenen Impuls bereute, so wie er bereute, die Gelegenheit verpasst zu haben, sich von ihr zu befreien …
    „Du bist zu gewissenhaft.“ Sie konnte ihn unmöglich zwingen, ihre Ehe fortzusetzen, wenn er frei von ihr sein wollte und musste. „Du standst vor dem Pfarrer und schworst, mich zu lieben, obwohl du es nicht tatest. Es sollte dir keine Schwierigkeiten bereiten, eine Scheidung zu bekommen. So viele Leute haben gesehen, wie Astley mich geküsst hat.“
    Irgendetwas an ihren Worten schien ihn aufhorchen zu lassen. „Was ist mit dir, Caro? Du hast doch auch in der Kirche gestanden und geschworen, mich zu lieben. Hast du mich nur geheiratet, um deinen Vater zu erfreuen, oder war es mehr als das?“
    Mit einem durchdringenden Blick forderte er sie auf, die ganze, unverblümte Wahrheit auszusprechen. Doch dann würde er nur eine noch größere Verpflichtung fühlen, ihre jämmerliche Ehe zu retten, was

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