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Historical Saison Band 17

Historical Saison Band 17

Titel: Historical Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Goddard , Elizabeth Beacon
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Namen hatte er Jack vorenthalten. Wie es schien, wusste er, wo Rich sich aufhielt, wollte allerdings nur dann über die Bedingungen für seine sichere Rückkehr sprechen, falls Jack bereit war, ihn heute um Mitternacht im Pavillon am See zu treffen. Seine Gnaden müsse allein und unbewaffnet kommen, wollte er dem Verfasser begegnen. Einen Augenblick spielte Jack mit dem Gedanken, diese Forderung zu missachten, entschied sich dann aber anders. Falls sein geheimnisvoller Briefschreiber die Absicht hatte, sich an Richs Verschwinden zu bereichern, läge es kaum in Jacks Interesse, die goldene Gans zu töten, bevor sie ihr Geheimnis preisgegeben hatte. In jedem Fall konnte er sich nicht leisten, auch nur den kleinsten Hinweis auf den Aufenthaltsort seines Cousins zu ignorieren.
    Trotzdem wusste er natürlich, dass er ein großes Risiko einging, und hätte die ganze Sache vielleicht auch als eine Finte verworfen, wenn dem Päckchen nicht auch eine Locke von Richs unverkennbarem rotbraunen Haar und die silberne Krawattennadel beigelegen hätten, die sein Cousin ihm einmal bei einer Wette abgewonnen hatte.
    „Meine Frau wird meinen Kopf auf einem silbernen Tablett verlangen, wenn wir sie noch länger der liebevollen Zuwendung Ihrer Gäste überlassen, Dettingham“, meinte Sir Gilbert leise, als er von einem Abstecher zum Spirituosenschrank an Jack vorbeikam.
    „Jawohl. Es ist höchste Zeit, zu den Damen zurückzukehren, Gentlemen“, verkündete Jack und ging auf sehr viel sichereren Beinen voraus als manche der übrigen angetrunkenen Herren.
    Daraufhin gab er sich die größte Mühe, aufmerksam und liebenswürdig zu seinen Gästen zu sein, ließ klaglos eine beträchtliche Menge an leerem Geschwätz über sich ergehen und nahm sogar eine Tasse Tee mit entsprechend dankbarem Lächeln entgegen. Insgeheim wünschte er allerdings nur, all jene Gäste, die in der Nachbarschaft lebten, würden nach Hause gehen und die übrigen sich in ihr Bett zurückziehen.
    Der Gedanke, sein Cousin könnte irgendwo fröhlich seinen Abend verbringen, ohne zu wissen, welchen Ärger er hier verursachte, ließ Jack nicht zum ersten Mal die Hände hilflos zu Fäusten ballen. Nachdem er jedoch den heutigen Brief erhalten hatte, schien ihm nicht mehr wahrscheinlich, dass Rich irgendwo in Sicherheit war und sich lediglich an einem erquicklichen Abenteuer erfreute. Niemals hätte er sich von einem so wertvollen Besitz wie der Krawattennadel getrennt – nicht freiwillig. Und das hieß, dass Jack sich jetzt nicht nur wegen Jessica Sorgen machen musste, sondern auch wegen seines fröhlichen, törichten Cousins.
    „Jack, wo bist du nur mit deinen Gedanken? Hast du völlig den Verstand verloren?“, flüsterte Persephone ihm ins Ohr, nachdem sie ihm recht heftig für eine so zierliche Person auf den Zeh getreten war.
    „Er muss sich davongemacht haben, während ich vergeblich nach deinen Manieren suchte, liebe Cousine Elefant“, zischte er leise. Zufällig blickte er in die Richtung seiner Tante und sah an der Verzweiflung in ihren Augen, dass sie Hilfe brauchte. „Suche einige Noten heraus, die die meisten jungen Damen spielen können, sei so nett, Percy. Denn ich glaube, unsere Gäste würden sich nach einem so anstrengenden Tag gern ein wenig von so viel Konversation erholen. Selbst wenn es bedeutet, Lady Freya dabei zuhören zu müssen, wie sie erneut die Bemühungen eines armen Komponisten zunichtemacht.“
    „Nur wenn du für die kleinen Lieblinge umblätterst, liebster Cousin“, antwortete sie mit einem Lächeln, für das die jüngeren der heute anwesenden Gentlemen sich liebend gern geprügelt hätten.
    Jack zog eine Grimasse. „Kaum“, sagte er entschieden. „Als der angemessen geblendete Gastgeber muss ich in Ehrfurcht beobachten, was sie zu bieten haben, und das verlangt den entsprechenden Abstand.“
    Persephone schnaubte verächtlich. „Quatsch“, höhnte sie. „Lieber würde ich einer Wolfsmeute zuhören als dieser Katzenmusik. Ich musste den Damen schließlich oft genug beim Üben zuhören, während du in sicherer Entfernung mit den Gentlemen deinen Cognac getrunken hast.“
    „Trag es mit Fassung, liebe Percy“, meinte er nur spöttisch und begab sich zu seiner Tante und all jenen, die sich Mühe gaben, nicht aufzufallen – wie zum Beispiel Miss Jessica Pendle.
    Schon begann die ‚Katzenmusik‘ und Jack verzog sein Gesicht.
    „Hast du Kopfschmerzen, lieber Jack?“, fragte ihn Lady Henry besorgt.
    „Noch nicht,

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