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Historical Saison Band 17

Historical Saison Band 17

Titel: Historical Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Goddard , Elizabeth Beacon
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während er seine Jacke anzog und sich nach Jessicas hastig abgelegten Kleidungsstücken umsah – leider nur allzu sicher, dass ihr Verlangen nach ihm überaus groß und unersättlich war. Zu ihrem Kummer hatte er völlig recht.
    „Was bekomme ich dafür?“, scherzte sie, obwohl ihr nicht danach zumute war und sie trotz der wundervollen Ekstase, die er ihr geschenkt hatte, traurig darüber war, dass er sie nicht lieben konnte.
    „Mich“, sage er schlicht. „Ich bin nur ein Mann, aber nimm mich, Jess, und erlaube mir, dich zu meiner rechtmäßig angetrauten Frau zu machen.“
    „Aber was ist dann mit dem Teil der Zeremonie, in dem es heißt ‚zu lieben und zu ehren‘, Jack? Hast du vor, das streichen zu lassen?“ Sie bemühte sich, mit Jacks Hilfe – oder vielmehr trotz seiner Hilfe – ihre Kleidung wieder in Ordnung zu bringen.
    „Ich werde dich für den Rest meines Lebens in Ehren halten, ob du mich heiratest oder nicht. Vielleicht werde ich jedoch den Tag verfluchen, an dem ich dich das erste Mal sah, wenn du mich nicht nimmst.“
    „Wie wenig du mich an jenem Tag leiden konntest.“ Sie lächelte zu strahlend, um glaubwürdig zu wirken.
    „Ich war verwirrt. Damals kamen Frauen mir wie ein Buch mit sieben Siegeln vor. Das war, bevor meine Cousins und Cousinen zusammen mit Tante Melissa und Onkel Henry kurz nach dem Tod meiner Eltern nach Ashburton kamen. Jetzt weiß ich genug über sie, um mich zu fragen, wieso ich nicht bebend vor Angst davongelaufen bin, kaum dass ich dich nörgelndes kleines Biest erblickte.“
    „Ich nörgle nicht“, wehrte sie sich.
    „Und ich bin die Maikönigin.“
    „Du bist der Duke of Dettingham“, sagte sie wehmütig.
    „Genau das ist das Problem, nicht wahr?“
    „Nein, das Problem ist: Ich kann nicht sicher sein, ob ich nicht lediglich die bequeme Frau bin, die zufällig zur Stelle war, als du eine brauchtest.“
    „Fühlt sich das bequem an, Jess?“, brachte er rau hervor und zog sie wieder heftig an sich, sodass sie gegen die harten Muskeln seiner Beine stieß und den untrüglichen Beweis dafür fand, wie sehr er sie schon wieder begehrte. „Du weißt nicht genug über Männer, um zu wissen, dass die Art, wie ich mich nach dir sehne, mit einer flüchtigen Leidenschaft nicht das Geringste zu tun hat. Es bringt mich fast zur Verzweiflung, wie wenig du deine eigene Macht über mich kennst, und meine Reaktion auf dich ist regelrecht unbezwinglich. Jeden wachen Moment verzehre ich mich nach dir, im Traum erscheinst du mir, und es bringt mich fast zum Wahnsinn. Sehr wahrscheinlich werde ich völlig den Verstand verlieren, bevor du endlich zur Vernunft kommst und einsiehst, dass wir füreinander bestimmt sind.“
    „Ich werde darüber nachdenken“, sagte sie und ging mit hoch erhobenem Haupt aus dem Zimmer.
    „Teufelin!“, rief er ihr aufgebracht nach.
    Sie schnaubte undamenhaft und schritt mit einer Schnelligkeit den Flur hinunter, die sie bei sich nie für möglich gehalten hätte. „Idiot“, murmelte sie vor sich hin, als sie den Hof erreichte, der sie zu dem Teil des Hauses führen würde, wo sich ihr Schlafzimmer befand. Seine Gnaden, der Duke of Dettingham, klang fast wie ein liebeskranker Jüngling. Natürlich völlig unmöglich, sagte sie sich bedrückt und war dankbar, als sie ihr Zimmer betrat und Martha nirgends zu sehen war.
    An jenem Abend nippte Jack geistesabwesend an seinem köstlichen Cognac und versuchte auszusehen, als würde er Lord Amblebys langatmiger Geschichte über eine von Jacks uralten, inzwischen sehr gottesfürchtigen Großtanten lauschen. Der Himmel weiß, was sie alle denken würden, wenn sie meine Gedanken lesen könnten, überlegte Jack leise seufzend. Unerfülltes Verlangen, Verwirrung und tiefe Besorgnis machten ihm heute zu schaffen, und obwohl er Jessica an dem ersten und zweiten Gefühl die Schuld geben musste, konnte er sie für das dritte nicht verantwortlich machen.
    Sein Butler hatte ihm einen Brief übergeben, der auf geheimnisvolle Art in der Halle erschienen war, als Jack vorhin herunterkam, um heute Abend den Gastgeber zu spielen. Nichts an dem säuberlich zusammengefalteten Päckchen gab preis, woher es kam, und die Schrift, in der es an ihn adressiert war, erinnerte Jack an niemanden. Das Siegel bestand aus einfachem roten Wachs, in das der Sender nicht einmal seine Initialen gepresst hatte. Also äußerlich ein recht schlichter Brief.
    Der Verfasser des Inhalts war unbarmherzig direkt gewesen, nur seinen

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