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Historical Saison Band 17

Historical Saison Band 17

Titel: Historical Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Goddard , Elizabeth Beacon
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Rat geben darf, meine liebe Domino …“, begann die Duchess mit honigsüßer Stimme. „Sie haben die Rolle der Gastgeberin für Ihren Vater übernommen. Hier in England erwartet die gehobene Gesellschaft, bei allen Einladungen Spieltische vorzufinden. Und eine Gastgeberin muss sich in diesem Amüsement ebenso versiert zeigen wie ihre Gäste.“
    „Vielen Dank, Euer Gnaden, aber ich spiele nicht.“
    „Versuchen Sie es doch wenigstens.“
    Voller Unbehagen überlegte Domino, was sie tun sollte. Sie wollte die Duchess nicht beleidigen. Aber sie hatte sich geschworen, nie wieder zu spielen, ganz egal, ob es um Geld ging oder nicht. Bei ihrem letzten Aufenthalt in England hatte sie ihre Lektion gelernt. Die Spielkarten übten eine verhängnisvolle Anziehungskraft auf sie aus, und sie durfte kein Risiko eingehen. Doch das konnte sie einer Frau, die sie kaum kannte, nicht gestehen.
    In ihrem Kopf drehte sich alles, auf ihrer Schulter spürte sie die Hand der Duchess. Dann sank sie auf einen Stuhl. Erwartungsvoll schauten die Leute, die am Tisch saßen, zu ihr herüber. Sie wollte flüchten. Doch das war unmöglich. Nun, eine einzige Kartenpartie konnte nicht schaden. Damit würde sie der Höflichkeit Genüge tun und sich danach verabschieden.
    Unsicher lächelte sie. Da tauchte aus dem Nebel ein teuflisch grinsendes, schrecklich vertrautes Gesicht auf. Leo Moncaster!

3. KAPITEL
    V on kalter Panik erfasst, zitterte Domino am ganzen Körper, und sie fürchtete, vom Stuhl zu fallen. Doch da stützte eine hilfreiche Hand ihren Ellbogen.
    „Wie erfreulich, Sie hier wiederzusehen Miss da Silva“, sagte Joshua Marchmain aalglatt. „Ich hoffe, das Konzert hat Ihnen gefallen.“
    „Oh – oh ja – vielen Dank“, stotterte sie.
    Er bot ihr seinen Arm, sie griff danach, und er half ihr aufzustehen. Nervös schaute sie die Duchess an. Deren Augen verengten sich.
    „In der Tat, ein wunderbares Konzert“, bemerkte Mr Marchmain. „Und welch ein Privileg, Signora Bonelli zu hören, einen der besten Soprane unserer Zeit!“ Während er sprach, zog er Domino geschickt vom Spieltisch weg.
    Inzwischen hatte die Duchess ihre Fassung wiedergewonnen und umklammerte mit einer scheinbar freundlichen Geste Dominos anderen Arm. „Müssen Sie schon gehen, meine Liebe? Es freut mich, dass Sie das Konzert genossen haben. Aber Sie sollten sich noch ein wenig bei uns amüsieren.“
    Glücklicherweise wurde ihr eine Antwort hierzu erspart, denn Joshua Marchmain wechselte einen kurzen Blick mit der Duchess und sagte in scharfem Ton: „Euer Gnaden, da Miss da Silva sich nicht für Kartenspiele zu interessieren scheint, werde ich sie jetzt zu ihrer Cousine bringen.“
    Ohne ein weiteres Wort führte er Domino aus dem Salon und durch das Gedränge der Gäste zu Carmela, die ihr besorgt entgegenblickte.
    Sobald sie merkte, dass mit ihrem Schützling alles in Ordnung war, nahm ihr Gesicht ärgerliche Züge an. Sie nickte Joshua kurz zu. Dann packte sie Dominos Arm und schob sie zu der Eisentreppe, ohne die Gesetze der Etikette zu beachten und sich von den Gastgebern zu verabschieden. Die Mietkutsche hatte sie schon bestellt.
    Auf dem Treppenabsatz rang Domino nach Luft, spähte über ihre Schulter und beobachtete, wie Joshua Marchmain und die Duchess die Köpfe zusammensteckten.
    Lebhaft redeten sie aufeinander ein, und die Intimität der Szene tat ihr in der Seele weh. Aber warum bekümmerte sie dieser Anblick? Als sie ihrer Cousine die Stufen hinab, aus dem Haus und in die Kutsche folgte, versuchte sie, die Frage zu beantworten. Warum störte sie die Beziehung zwischen Mr Marchmain und der Duchess? Die beiden waren ein Liebespaar. Natürlich hatten sie sich viel zu sagen. Nun wird er seine Abwesenheit während des Konzerts erklären und sich entschuldigen, weil er mich aus dem Spielsalon geholt hat, dachte Domino. Und danach würden sie ein Treffen für den späteren Abend vereinbaren. Domino griff sich ans Herz, das sich schmerzhaft zusammenkrampfte.
    Im Gegensatz zu diesen Vermutungen stritten Charlotte und Joshua erbost.
    „Was hast du dir bloß dabei gedacht?“, stieß er hervor.
    „Wovon redest du?“
    „Das weißt du ganz genau. Obwohl Miss da Silva minderjährig ist, hast du sie ermutigt, die Gesetze des Glücksspiels zu missachten.“
    „Mach dich nicht lächerlich!“, fauchte Charlotte. „Ich schlug ihr nur ein paar Partien Lu in bester Gesellschaft vor.“
    „In bester Gesellschaft?“, spottete er. „So nennst du

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