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Historical Saison Band 17

Historical Saison Band 17

Titel: Historical Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Goddard , Elizabeth Beacon
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bin ich doch gar nicht“, wandte sie eifrig ein. „Vor allem dich lädt sie ein, weil du der spanische Botschafter bist.“
    „Das glaube ich nicht. Nach dem Gottesdienst in der Chapel Royal hat sie ausdrücklich erklärt, dass sie uns beide in ihrem Haus begrüßen will. Und in meiner Position darf ich so einflussreiche Leute wie Severn nicht vor den Kopf stoßen. Immerhin gehört der Duke zu den besten Freunden des Prinzregenten.“
    Schweigend saß Domino am Tisch, faltete ihre Hände im Schoß und starrte vor sich hin.
    „Ist es denn so schlimm für dich, querida ? Wir werden nur zwei Stunden im Steine House bleiben, das verspreche ich dir. Und ich werde nicht von deiner Seite weichen.“
    „Tut mir leid, Papa, ich bin eine dumme Gans.“ Sie griff über den Tisch hinweg und drückte seine Hand. „Aber ich hatte gehofft, die Duchess würde mich vergessen.“
    „Bedauerlicherweise ist das nicht geschehen. Solange sie nicht darauf besteht, dich ‚unter ihre Fittiche zu nehmen‘, wie man es hier nennt, finde ich ihr Interesse an dir nicht so schlimm. Sicher würde ihre besondere Gunst deinem Ruf schaden.“ Alfredo seufzte tief auf. „Niemals ist es den Spaniern leichtgefallen, diplomatische Beziehungen mit dem englischen Hof zu pflegen. Aber vielleicht habe ich die Schwierigkeiten sogar noch unterschätzt.“ Plötzlich ging ihm ein neuer Gedanke durch den Sinn, und seine Miene erhellte sich. „Carmela soll uns begleiten. Dadurch wird die Aufmerksamkeit von dir abgelenkt.“
    Carmela hatte sich bereits vom Esstisch entfernt, saß auf der gepolsterten Fensterbank und las ein erbauliches Buch. Das schloss sie jetzt mit einem lauten Knall. „Nichts für ungut, Alfredo, aber ins Haus dieser Frau würden mich keine zehn Pferde bringen.“
    „Was soll das, Carmela?“, rief er ungehalten. „Sie mag dir missfallen, aber sie ist eine vornehme Aristokratin.“
    „In Spanien würde man sie anders bezeichnen.“
    Warnend starrte er sie an, dann wandte er sich wieder zu Domino, die unschuldig fragte: „Wie denn, Carmela?“
    Ihrer Cousine kräuselte verächtlich die Lippen. „Wahrscheinlich genügt es, wenn ich dir erkläre, dass sie eine verheiratete Frau ist, sich aber nicht wie eine benimmt. In keinem der Häuser, die unserer Familie gehören, wäre sie willkommen.“
    „Meinst du … sie hat Liebhaber?“, stammelte Domino entsetzt.
    Einige Sekunden lang schien Carmela mit sich selbst zu kämpfen, bevor sie entschied, welche Pflichten sie erfüllen musste. „Normalerweise gebe ich nichts auf Klatschgeschichten. Aber du solltest dich in Acht nehmen. Seit unserer Ankunft in Brighton habe ich beunruhigende Gerüchte über die Duchess of Severn gehört. Ich glaube, ihr derzeitiger Liebhaber ist ihr hierher gefolgt und wohnt jetzt im Pavilion.“
    Bestürzt schaute Domino ihren Vater an, der ihrem Blick auswich. Da war ihr alles klar – Mr Marchmain musste der Liebhaber der Duchess sein. Deshalb war er vor der Chapel Royal so irritiert gewesen. Er hatte ihre Bekanntschaft mit der Herzogin verhindern wollen, weil sie die Wahrheit über diese vermeintliche Freundschaft nicht erfahren sollte. Oh, wie naiv ich war.
    Und warum tat ihr das Herz so weh? Das verdiente dieser Mann nicht. Er war ein Schürzenjäger, der seine Geliebten vermutlich wie seine Hemden wechselte. Und seine jetzige Liebhaberin wohnte nur einen Steinwurf von ihm entfernt. Nun fand Domino die Einladung ins Haus des Duke of Severn schlimmer denn je.
    Ein paar Tage später erhielt Señor da Silva einen Brief, in dem er ersucht wurde, unverzüglich nach London zu reisen. Aus Spanien waren wichtige Neuigkeiten eingetroffen, die man einem Kurier nicht anvertrauen durfte. Deshalb sollte er so schnell wie möglich in der Botschaft vorsprechen. Obwohl er nur eine Nacht wegbleiben würde, konnte er wohl kaum rechtzeitig zur Soiree der Duchess nach Brighton zurückkehren.
    Alfredo geriet in ein Dilemma. Ohne seinen Schutz wollte er Domino nicht dem schädlichen Einfluss der Herzogin und ihrer Gäste ausliefern. Andererseits musste er seine Pflichten erfüllen. Und so beschloss er, die Entscheidung seiner Tochter zu überlassen.
    „Darum bitte ich dich nur ungern, meine Liebe“, begann er vorsichtig, „aber wärst du bereit, die Abendgesellschaft der Duchess für kurze Zeit zu besuchen? Sicher finde ich eine ältere Dame, die dich begleiten würde. Sofern ich rechtzeitig wieder in Brighton bin, werde ich ins Steine House eilen. Oder vielleicht kann

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