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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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sie tatsächlich, denn seine Gefühle gingen über schiere Lust weit hinaus. Und er konnte es beurteilen. Was er empfand, war unendlich viel mehr als sonst, es hatte mehr Tiefe, war zärtlicher, umfassender, dauerhafter. Aber wie auch immer – dass sie ihn derart in der Hand haben würde, wäre ihm nie in den Sinn gekommen.
    Beinahe hätte er sogar ihr Vertrauen im Bezug auf die Empfängnisverhütung missbraucht. Noch nie zuvor war er so vollkommen aufgegangen im Liebesspiel, und vielleicht hatte er auch gewollt, dass sie ein Kind empfing. Denn dann würde sie ihn akzeptieren müssen.
    Weshalb war er auf einmal so versessen auf eine Heirat? Er hatte doch bekommen, was er wollte. Aber das Bett mit Miranda zu teilen reichte nicht aus. Er wollte, dass sie die Seine wurde, und er der Ihre. Bis zu diesem Moment hatte Neville nicht gewusst, wie sehr er sich danach sehnte, Teil eines liebenden Paares zu sein. Und Miranda war die einzige Frau auf der Welt, der er sein Herz anzuvertrauen wagte.
    Glückliche Ehen sollte es eigentlich nicht geben. Aber er war entschlossen, seine und Mirandas dazu zu machen. Weil er wollte, dass sie glücklich wurde.
    Aber würde sie ihm noch trauen, wenn sie erfuhr, wie er sie belogen hatte?
    Er durchquerte den Garten, schlüpfte durch eine Lücke in der Hecke und gelangte über ein kleines Gässchen zur Straße.
    Es war, als hafte ein Teil ihres Wesens an ihm, der sie ihm immer wieder in Erinnerung brachte. Allein die Vorstellung, wie sie sich in ihrer Leidenschaft unter ihm gewunden hatte, reichte, um ihn aufs Neue zu erregen.
    Die Oktobernacht war kalt und neblig, und Neville beschleunigte seine Schritte. Er hatte wenig Lust verspürt, Miranda zu verlassen, doch er respektierte ihren Wunsch, den Dienern keinen Aufschluss über die Intimität ihrer Beziehung zu geben.
    Womöglich würde ihre Zofe die richtigen Schlüsse ziehen, aber die anderen hatten wahrscheinlich nichts mitbekommen. Sie waren zurückgekehrt, als Miranda bereits geschlafen hatte, und erst als alle zu Bett gegangen waren, hatte er das Haus verlassen. In seinen langen Jahren als Spion der Regierung hatte er gelernt, wie man sich unauffällig davonschlich. Vielleicht würde es ihr gefallen, dass er seine Fähigkeiten dazu eingesetzt hatte, ihren Ruf zu schützen.
    Als er seine Unterkunft betrat, fand er eine Benachrichtigung vor, die Mr Tood ihm unter der Tür durchgeschoben hatte. Da er umgehend zu Bett gehen wollte, legte er das Schreiben zunächst beiseite, in der Absicht, es am Morgen zu lesen. Doch dann überlegte er es sich anders. Es musste sich um etwas Dringendes handeln, sonst hätte Tood bis morgen gewartet.
    Er setzte sich auf einen Sessel und brach das Siegel. Dann überflog er den Inhalt des Briefes und stieß leise Verwünschungen aus.
    Ihre Familie bat mich, Sie so schnell wie möglich ausfindig zu machen. Der Earl liegt krank darnieder. Sein Herz droht zu versagen, was seine Gattin den schlechten Nachrichten aus Belgien zuschreibt. Ihr Cousin Caine wurde schwer verwundet, und es ist nicht sicher, ob er überlebt. Man braucht Sie. Ihr Diener, R. Tood, Esq.
    Neville legte den Brief auf die Anrichte, machte sich in aller Eile frisch und kleidete sich um. Er musste seine Tante noch heute aufsuchen, für den Fall, dass das Schlimmste eintrat. Doch er hoffte inständig, dass der Earl sich erholte – und Caine ebenfalls. Als Kinder waren Caine und er Spielkameraden gewesen, dann hatten sie sich jahrelang nicht mehr gesehen. Aber sie waren Verwandte, und Neville würde mehr als einen Todesfall zu beklagen haben, wenn Caine seinen Verletzungen erlag.
    In dem Fall würde Neville der nächste Earl of Hadley. Er wäre zweimal so reich wie jetzt und Miranda als Gatte doppelt unerwünscht.
    Abgesehen davon wäre das Leben, das er sich aufgebaut hatte, vorbei, wenn er den Titel erbte. Ein Adliger machte sich nicht die Hände schmutzig als gewöhnlicher Händler und schon gar nicht als Spion. Und selbst wenn solche Betätigungen in der guten Gesellschaft akzeptieren wären, würden es die zeitraubenden Pflichten, die mit dem Rang eines Earl verbunden waren, niemals erlauben.
    Seufzend nahm Neville ein frisches Krawattentuch aus der Schublade und begann es kunstvoll zu binden. Warum erwürgte er sich nicht gleich mit dem Ding? Er stand im Begriff, Miranda für immer zu verlieren und sein selbst gewähltes Leben obendrein.
    Und dabei hatte vor Kurzem noch alles so vielversprechend ausgesehen …

6. KAPITEL
    R uhelos wanderte

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