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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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gleich, mein Kind. Komm nur zu uns. Ich nehme an, du erinnerst dich an Mr Gingham?“
    Es überraschte den Viscount nicht im Geringsten, dass Georgie näher trat und seinen Freund keck musterte. Selbstverständlich war Charles ein solches Verhalten ganz und gar nicht gewohnt. Als der Page ihn fast eine halbe Minute lang prüfend mit seinen auffallend schönen Augen betrachtet hatte, wurde ihm schließlich unbehaglich zumute.
    „Oh, ja, jetzt erinnere ich mich an Sie, Sir!“
    „Äh … tust du das, mein Junge?“, fragte Charles leise, was zur weiteren Belustigung des Hausherrn beitrug.
    „Aber ja! Sie waren doch auch dabei an dem Tag in Deerhampton.“
    „War ich …? Ja, vermutlich“, antwortete Charles, der sich offensichtlich noch immer nicht genau entsinnen konnte, wo er der seltsamen jungen Gestalt schon einmal begegnet war. „Scheinbar besitzt du die richtigen Voraussetzungen, um dir ein blaues Auge einzufangen, junger Freund“, fügte er hinzu, nachdem er auch seinerseits die zarten Gesichtszüge des Pagen genauer betrachtet hatte.
    „Ich weiß, dass ich ein Veilchen habe!“, lautete die stolze Entgegnung. „Seine Lordschaft hat es mir ermöglicht.“
    Das war beinahe zu viel für die Selbstbeherrschung des Viscounts. „Verschwinde, du schreckliche Göre!“, rief er mit einem leichten Beben in der Stimme. „Und nein, ich benötige dich heute nicht für einen Ausritt. Insbesondere nicht mit deiner weithin sichtbaren Blessur. Ich möchte nicht, dass die feine Gesellschaft mich für ein tyrannisches Ungeheuer hält. Was überdies heißen soll, dass du dich nicht herauswagen solltest, bevor die Prellung abgeklungen ist“, fügte er hinzu, während er bereits ihr helles, ansteckendes Lachen vernahm.
    „Ich schäme mich nicht dafür“, beteuerte die junge Person sofort. „Ich betrachte es als eine Art Trophäe. Sie müssen wissen, dass ich nie zuvor ein blaues Auge hatte.“
    „Was nur beweist, dass diejenigen, mit denen du in der Vergangenheit zu tun hattest, eine bewundernswerte Langmut an den Tag gelegt haben!“, entgegnete der Hausherr, woraufhin das unwiderstehliche Lachen ein weiteres Mal zu hören war. „Du kannst mir heute Abend Gesellschaft leisten. Ich werde nicht ausgehen. Wir können es uns in der Bibliothek gemütlich machen und die Partie Schach zu Ende spielen, die wir neulich begonnen haben.“
    Charles, dem es erneut die Sprache verschlagen hatte, starrte die beiden erstaunt an. Sobald er wieder mit dem Freund allein im Zimmer war, fragte er: „Wer zum Teufel war das?“
    Lord Fincham hob mit gespielter Überraschung die schwarzen Brauen. „Aber das ist doch mein Page, Charles. Für wen hast du ihn denn gehalten?“
    „Versuch mir keinen Bären aufzubinden, Ben! Dafür kenne ich dich zu lange. Seit wann nimmst du die Dienste eines Pagen in Anspruch?“
    „Es wäre wohl richtiger zu sagen, ich habe einen bekommen, ohne danach verlangt zu haben. Master Georgie Green ist seit dem Tag bei mir, an dem wir beide den Faustkampf in Deerhampton besuchten.“ Er lächelte leise, als er sich daran erinnerte. „Immerhin war es das Mindeste, das ich für das Kind tun konnte, nachdem es mich vor einem Zusammenstoß mit einem Bierfass bewahrt hat.“
    „Nun, ich möchte bezweifeln, dass du dir mehr als ein oder zwei Schrammen eingefangen hättest“, antwortete Charles, dem endlich eingefallen war, wo er dem sonderbaren Pagen schon einmal begegnet war. „Außerdem bin ich äußerst überrascht, dass ausgerechnet du solche Vertraulichkeiten, die an Unverschämtheit grenzen, duldest – und das auch noch bei einem Bediensteten. Normalerweise halte ich nichts von Züchtigungen, dennoch kann ich durchaus nachempfinden, dass du ihm ein blaues Auge verpasst hast.“
    Bei diesen Worten warf Lord Fincham den Kopf in den Nacken und lachte herzlich. Seit vielen Jahren hatte Gingham ihn nicht mehr so fröhlich erlebt. „Ich kann dir nur den dringenden Rat geben, nicht alles ernst zu nehmen, was der kleine Halunke dir erzählt.“
    „Du meinst, dass er absichtlich lügt?“
    „Nein, ich würde eher sagen, dass Georgie manchmal zu bescheiden ist. In der Tat bin ich der Grund für sein Veilchen, auch wenn es sich rein zufällig ergab. Gegen meine ausdrückliche Anordnung kam das Kind zu mir zurückgelaufen, um mir zu helfen, als ich von drei Straßenräubern angegriffen wurde.“
    Der Viscount blickte gedankenverloren auf die silberne Kaffeekanne in der Mitte des Tisches. Seinem Freund entging

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