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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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Junge oder der Hund? Die zwei sind noch unzertrennlicher, als ich dachte.“
    Der sichtbare Mangel an Mitgefühl mit den Qualen seiner Tochter gefiel Sir Frederick ganz und gar nicht. Sein Gesicht nahm eine tiefrote Farbe an. „Verflucht, Sir! Halten Sie das vielleicht für eine Bagatelle? Ich jedenfalls nicht! Wenn ich dabei gewesen wäre, hätte ich dem Burschen das Fell über die Ohren gezogen!“
    „Dann trifft es sich gut, dass Sie nicht zugegen waren“, erwiderte Lord Fincham mit bedrohlich leiser Stimme. „Wenn Sie meinem Pagen auch nur ein Haar gekrümmt hätten, hätten Sie es mit mir zu tun bekommen!“
    Einen Augenblick lang brachte der Nachbar kein Wort heraus. Dann fragte er fassungslos: „Wollen Sie mir etwa erzählen, Sie billigen das Betragen dieses Halunken?“
    „Durchaus nicht“, antwortete der Viscount beschwichtigend. „Aber ebenso wenig bestrafe ich, ohne vorher die Tatsachen zu prüfen. Sie können ganz sicher sein, dass ich die Sache nicht auf sich beruhen lasse und meinen Pagen ausführlich dazu befragen werde. Und jetzt, Wyndham, würde ich vorschlagen, Sie bringen Ihre Tochter nach Hause, da sie einen sehr mitgenommenen Eindruck macht. Sicherlich erholt sie sich in der Obhut ihrer Mutter rasch wieder.“
    Nachdem er nach dem Butler geläutet und ihn aufgefordert hatte, die Besucher nach draußen zu geleiten, wartete der Viscount am Fenster auf Georgies Rückkehr. Von dort, wo er stand, konnte er den Park bis hin zum Wald überblicken. Leider fehlte von Georgie jede Spur!
    Erneut läutete er nach dem Butler, der gleich darauf erschien. „Wissen Sie zufällig, ob mein Page ins Haus zurückgekehrt ist, Brindle?“
    „Nicht, dass ich wüsste, Mylord. Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit er den Fisch ins Haus gebracht hat. Ein großartiger Fang, wenn es mir erlaubt ist, dies anzumerken, Sir! Die Köchin ist begeistert.“
    Das Lob erfreute den Viscount nicht, sondern rief ihm schmerzhaft ins Bewusstsein, dass es keinen weiteren Angelausflug mehr geben würde. Der Vorfall im Wald – was auch immer genau geschehen war – zwang ihn zu der Einsicht, dass er nicht einmal hier auf seinem eigenen Land Georgies Wohlergehen sicherstellen konnte. Ihre Verkleidung gewährte ihr keinen Schutz, sondern setzte sie neuen Gefahren aus. Wahrscheinlich hätte Sir Frederick, wie jeder überbesorgte Vater, seinem Ärger durch die Anwendung körperlicher Gewalt Luft gemacht, wenn er gerade zur Stelle gewesen wäre. Nur indem er Georgie im Haus einsperrte, konnte er ihre Sicherheit garantieren. Zweifellos würde sie sich einer solchen Behandlung nicht dauerhaft fügen. Doch solange er nicht den Mut aufbrachte, ihr zu offenbaren, was er von Beginn an gewusst hatte, blieb ihm kein anderer Ausweg.
    „Wenn Master Green zurückkommt, schicken Sie ihn auf sein Zimmer, Brindle, wo er bleiben soll, bis ich ihn rufen lasse. Haben Sie mich verstanden?“
    Einen Moment schwieg der Butler, dann sagte er: „Jawohl, Mylord. Übrigens ist der Verwalter gerade eingetroffen und erwartet Sie in der Bibliothek.“
    „Richten Sie ihm aus, dass ich gleich bei ihm bin.“
    Es war bereits später Nachmittag, als Lord Fincham die Angelegenheiten, die das Gut betrafen, geregelt hatte. Kaum war der Verwalter gegangen, informierte man ihn, dass Sir Frederick ihm einen zweiten Besuch abstatte und geduldig im Empfangszimmer auf ihn warte. Für einen Augenblick kam es dem Viscount in den Sinn, sich zu weigern, den Besucher zu empfangen. Allerdings wollte er den nachbarschaftlichen Frieden nicht aufs Spiel setzen und überlegte es sich anders.
    Angesichts der Tatsache, dass Sir Frederick das Haus am späten Vormittag höchst empört verlassen hatte, wunderte sich Lord Fincham, als der Mann nun in gedrückter Stimmung die Bibliothek betrat.
    „Ich will ohne Umschweife zur Sache kommen, Fincham“, kündigte er in seiner direkten und etwas raubeinigen Art an und setzte sich unaufgefordert. „Ich bin hier, um mich für das Verhalten meiner Tochter Clarissa zu entschuldigen, und hoffe inständig, dass Sie meinen Rat bezüglich ihres jungen Angestellten nicht beherzigt haben. Damit will ich nicht sagen, dass sein Benehmen über jeden Tadel erhaben ist … aber nach dem, was mir meine kleine Mary erzählt hat, war er nicht so rücksichtslos, wie Clarissa uns glauben machen wollte. In der Tat hat der Junge dafür gesorgt, dass Mary sicher nach Hause gekommen ist, nachdem Clarissa davongeritten war und den Knecht mitgenommen hatte. Also

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