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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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Henri schon lange nicht mehr gesehen habe, scheint es, als ob er noch immer einige Kontakte zur feinen Gesellschaft hätte. Wie er es allerdings all die Jahre geschafft hat, sich über Wasser zu halten, ist mir ein Rätsel. Aber ich möchte wetten, dass nichts, was er tut, einer genaueren Überprüfung standhalten würde.“
    „Wenigstens hat sich das Leben für einen der beiden Befreiten verbessert“, stellte Georgie fest. Kurz darauf hörten sie ein Geräusch und als sie sich umdrehten, konnten sie durch die Bäume hindurch eine Kutsche ausmachen, die in Richtung des Herrenhauses fuhr. „Anscheinend bekommen Sie Besuch, Mylord.“
    Der Viscount, der schon gedacht hatte, seine Schwägerin hätte inzwischen seinen Brief gelesen und würde ihn nun aufsuchen, war zunächst erleichtert, als er erkannte, dass es sich um die Kutsche seines nächsten Nachbarn handelte.
    „Was zum Teufel will er bloß?“, brummte er dann und stand verärgert auf. Er hatte einen ausgesprochen angenehmen Vormittag verbracht, den er nur ungern vorzeitig beendete. „Wenn ich mich nicht täusche, ist das Sir Frederick Wyndham. Ich schaue besser nach, was er will, und sei es nur, um der guten Nachbarschaft willen.“
    Nachdem er die Angelruten aufgehoben hatte, ergriff er ohne nachzudenken den Korb mit den Fischen und trug ihn in Richtung Herrenhaus. Es kam ihm keinen Augenblick in den Sinn, dass sein Verhalten auf andere äußerst seltsam wirken konnte. Auch der junge Lakai, der eilig aus dem Haus geschickt worden war, um dem Viscount den wartenden Besucher zu melden, ließ sich nichts anmerken, als er den Korb aus den Händen seines Herrn entgegennahm. Erst als der Viscount das Empfangszimmer betrat, wurde er auf seinen kleinen Fauxpas aufmerksam gemacht.
    „Wissen Sie, Fincham, es ist nicht stilvoll, Personal zu haben und dann die verfluchte Arbeit selbst zu tun! Das steigt den faulen Tunichtguten nur zu Kopfe, oder denken Sie etwa nicht?“
    Der Viscount, der gerade zwei Gläser füllen wollte, hielt in der Bewegung inne. Offenkundig war seine Rückkehr vom Fenster aus beobachtet worden. Es lag ihm auf der Zunge, seinem Nachbarn zu raten, sich um seine eigenen Angelegenheiten zu scheren, doch dann besann er sich eines Besseren. Sir Frederick wirkte manchmal schroff und rechthaberisch, aber er war nicht wirklich bösartig. Ihre Beziehung war immer halbwegs freundschaftlich gewesen und Lord Fincham wollte daran nichts ändern.
    „Wir hatten einen äußerst ergiebigen Vormittag am Forellenbach, sodass der Korb ordentlich schwer war. Ich hoffe, ich werde nie so dekadent, dass ich mir zu schade bin, meine eigene Angel zu tragen oder mit anzufassen, wenn Not am Mann ist … Und was verschafft mir das Vergnügen Ihres Besuches, Wyndham?“, erkundigte er sich und reichte seinem Nachbarn ein Glas Wein.
    „Ach, nichts Besonderes, alter Freund. Ich hatte gehört, dass Sie zurück sind. Da dachte ich, ich schaue kurz bei Ihnen vorbei, um zu sehen, wie es Ihnen geht. In diesem Jahr habe ich Sie kaum zu Gesicht bekommen.“ Er schwieg einen Moment und kostete vom Wein. „Ich dachte, sprichwörtlich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Meine kleine Mary hatte in der letzten Woche Geburtstag und ich habe ihr eine Apfelschimmel-Stute geschenkt. Sie wollte sie unbedingt ausprobieren, daher schlug ich ihr vor, in Ihre Richtung zu reiten. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen? Ihre ältere Schwester Clarissa und ein Knecht begleiten sie selbstverständlich. Ich möchte nicht, dass sie auf der Straße reitet, bis sie das richtige Gespür für das Tier hat. Sie sitzt nicht so sicher im Sattel wie Clarissa.“
    „Natürlich habe ich nichts dagegen“, beteuerte der Viscount. Er schlenderte zum Fenster und erblickte Georgie, die erneut durch den Park in Richtung Wald lief – diesmal mit dem ihr treu ergebenen Ronan auf den Fersen. Der Hund sprang freudig über die Laubhaufen, die der Gärtner am Rand der Wege zusammengerecht hatte.
    Nur zu gern hätte er die beiden begleitet, doch da ihm dies leider nicht möglich war, gesellte er sich wieder zu Sir Frederick. Dieser war ein unerschöpflicher Quell örtlichen Geschwätzes. Auf lange Sicht passierte nichts in der Gegend, von dem er nicht auf irgendeine Weise erfuhr. Folglich brachte er den Viscount binnen kürzester Zeit auf den neuesten Stand der Dinge.
    „Und Ihre Schwägerin ist zurzeit unterwegs, wie ich gehört habe, Fincham?“
    „Sie war für ein paar Wochen bei ihrer Mutter, soweit ich

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