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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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weiß. Sie müsste jedoch in den nächsten Tagen zurückkehren.“
    „Nun, dann hoffe ich, dass sie keine wertvollen Juwelen mit sich führt“, bemerkte Sir Frederick grimmig. „Haben Sie heute einen Blick in die Zeitung geworfen? Auf der Landstraße bei Wickham gab es wieder einen Raubüberfall. Diesmal wurden wertvolle Perlen gestohlen. Das ist schon der dritte Überfall in diesem Jahr, von dem mir zu Ohren gekommen ist. Wenn das so weitergeht, kann man keine längere Strecke mehr zurücklegen, ohne sich in Gefahr zu begeben!“
    „Wessen Perlen wurden denn gestohlen?“, fragte der Viscount nur mäßig interessiert. „Ich war heute bereits sehr früh auf den Beinen und habe die Zeitung noch nicht gelesen. Wissen Sie, ob jemand verletzt wurde?“
    Sein Nachbar schüttelte den Kopf. „Nein, nicht dass ich wüsste.“
    „Dann ist es den Opfern immerhin besser ergangen als dem armen Grenville. Er ist bei einem ähnlichen Überfall ums Leben gekommen, wenn Sie sich noch daran erinnern können.“
    „Ja, das war eine üble Geschichte – ganz übel. Ich habe ihn nicht persönlich gekannt. Wie Sie wissen, verbringe ich nicht viel Zeit in London. Waren Sie mit ihm befreundet, Fincham?“
    „So weit würde ich nicht gehen, nein. Aber ich kannte ihn. Er war ein Mitglied meines Clubs und wir sind uns immer mal wieder über den Weg gelaufen, wie Sie sich vorstellen können.“ Er runzelte die Stirn, weil ihm etwas in den Sinn kam. „Erst vor einer Woche wurde ich an ihn erinnert. Als ich von seinem Tod erfuhr, dachte ich zunächst, es wäre nur ein unglücklicher Zufall …. Doch jetzt, nach diesem jüngsten Überfall … Das stimmt einen schon nachdenklich. Eine Reihe von Leuten – darunter auch ich – wussten, dass er die berühmten Grenville-Diamanten zurück auf seinen Landsitz bringen wollte. Aus dem einen oder anderen Grund, an den ich mich nicht mehr erinnere, hatte er sie mit nach London genommen.“
    In diesem Moment hörte Lord Fincham eine hohe, aufgebrachte Frauenstimme in der Eingangshalle. Er war daher nicht übermäßig erstaunt, als die älteste Tochter seines Nachbarn einen Augenblick später ins Zimmer platzte. Ein kurzer Blick genügte, um zu erkennen, dass etwas nicht stimmte. Ihre Frisur war in Unordnung geraten, mehrere Haarsträhnen hatten sich gelöst und fielen ihr den Rücken hinab. Ihr verweintes Gesicht war mit Schmutz beschmiert. Sie warf sich ihrem Vater in die Arme und begann erneut, lautstark zu schluchzen.
    „Mein liebes Kind, was ist denn passiert?“
    Die Sorge Sir Fredericks war verständlich, der Viscount hingegen war weniger überzeugt von der Echtheit des neuerlichen Tränenausbruchs. Vielleicht lag es an seiner tief verwurzelten Skepsis gegenüber dem schönen Geschlecht, jedoch kam ihm die zur Schau gestellte Erschütterung reichlich übertrieben vor.
    „Es … es war einer von Lord Finchams Dienern, Papa“, verkündete sie schließlich mit bebender Stimme. „Mary hat mir erlaubt, auf ihrer neuen Stute zu reiten. Als wir im Wald zu dem kleinen Bach kamen, wollte ich hindurchreiten, aber da kam dieser schreckliche Junge aus dem Nichts. Er zog mich aus dem Sattel, beschimpfte mich auf die übelste Weise und drohte mir sogar mit der Reitgerte. Ich … ich hatte solche Angst!“
    Abgesehen vom Stallburschen und den beiden Gehilfen des Gärtners konnte nur einer der Angestellten des Viscounts als Junge bezeichnet werden. Allerdings erschien etwas an dieser Schilderung nicht glaubhaft. Georgie konnte durchaus ab und an die Beherrschung verlieren und fürchtete sich nicht, anderen ihre Meinung zu sagen. Aber dass sie sich in Angelegenheiten einmischte, die sie nichts angingen …? Nein, entschied der Viscount, das würde sie nicht tun. Jedenfalls nicht, wenn sie nicht einen guten Grund dazu hatte.
    „Und wo befand sich währenddessen der Knecht, der Sie beschützen sollte?“, verlangte er zu wissen. Sir Frederick stand zwar kurz vor einem Wutausbruch, dennoch schien auch ihn diese Frage zu interessieren. „Ja, zum Teufel! Wo hat er denn gesteckt, Clarissa? Warum hat er dir nicht geholfen?“
    „Nun, Papa, er hat sein Bestes getan“, antwortete sie und schaute ihn mit feuchten Wimpern an. „Aber dieser Junge hatte einen furchterregenden Hund bei sich. Der knurrte so laut, dass wir alle dachten, er würde uns angreifen.“
    „Du lieber Himmel, Fincham! Er verdient eine gehörige Tracht Prügel!“
    „Wer von beiden?“, erkundigte sich Seine Lordschaft gelassen. „Der

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