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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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Eifersucht innerlich brodelnd beim Tanzen zuschauen dürfen.“
    Sie lachte erneut – dieses Mal ganz ohne Zurückhaltung. Ihr Gesicht leuchtete förmlich auf, worauf sein Herz vor Freude hüpfte. Wie immer schien sie sich ihrer Wirkung nicht bewusst. Als sie zugab, sich nervös zu fühlen, hatte sie keine Ahnung, dass er noch viel nervöser war.
    Immer mehr Neuankömmlinge versammelten sich im Foyer; Max und sie trennten sich eine Weile, um sich unter die Gäste zu mischen. Aus den überraschten Mienen, die rasch hinter einem Lächeln versteckt wurden, schloss Vivien, dass ihre Kleiderwahl, wie erwartet, nicht unbemerkt geblieben war. Doch es kümmerte sie nicht. Sie hatte ihre Trauerzeit offiziell beendet, gleich, was die anderen davon halten mochten. Ihre Meinungen zählten nicht.
    Wenig später begann das Orchester zu spielen und die Gäste strebten langsam dem Ballsaal zu. Max tauchte wieder neben ihr auf.
    „Sollen wir?“
    Fast schüchtern legte sie ihre Hand in die seine und ging mit ihm inmitten der anderen in den Saal. Ihre Aufmerksamkeit war so ausschließlich auf den Mann an ihrer Seite gerichtet, dass sie die teils neugierigen, teils neidischen Blicke, die ihnen folgten, nicht bemerkte.
    Der erste Tanz war ein Cotillon. Abrupt fand sich Vivien auf dem Boden der Realität wieder. Sie war derart von ihrer Aufregung und der ungewohnten Situation gefangen gewesen, dass sie gar nicht darauf geachtet hatte, um welchen Tanz Max bat. War ihm bewusst, welche Bedeutung der Cotillon für sie besaß? Seine Miene verriet nichts. Er führte sie auf die Tanzfläche, wo sie mit den anderen Tanzpaaren Aufstellung nahmen. Als die Musik einsetzte, kam es Vivien so vor, als hätte es die vergangenen zehn Jahre gar nicht gegeben. Sie fühlte sich zurückversetzt an jenen längst vergangenen Sommerabend auf dem Ball der Harlstons, an dem sie zum letzten Mal miteinander getanzt hatten. Ihre Kehle schnürte sich zu.
    Max war der traurige Ausdruck, der flüchtig über ihr gleich wieder unbeschwert wirkendes Gesicht huschte, nicht entgangen. Er verstand, warum sie betrübt war und kannte den Grund dafür.
    „Du erinnerst dich noch“, sagte er.
    „Wie könnte ich es je vergessen? War die Wahl dieses Tanzes Absicht?“
    „In der Tat.“
    Die Schritte trennten sie kurz und brachten sie schließlich erneut zusammen. Sie sah ihn fragend an.
    „Darf ich fragen warum?“
    „Mit diesem Tanz hat es vor all den Jahren geendet“, antwortete er. „Und ich hoffe von ganzem Herzen, dass es auch der Tanz sein wird, mit dem wir wieder ganz von vorn anfangen können … gemeinsam, als Paar.“
    Ihr Herz tat einen Satz und schlug ihr bis zum Hals. Plötzlich war es ihr unmöglich, zu sprechen. Er wollte immer noch eine gemeinsame Zukunft mit ihr.
    Als sie nicht antwortete, spürte Max, wie eine eiskalte Hand sein Herz in eisernem Griff umschloss. Sollte sich die Vergangenheit etwa wiederholen? Hatte er sie wirklich endgültig verloren? Der Gedanke an die trostlosen Jahre, die ihm in diesem Fall bevorstanden, erfüllte ihn mit Grauen. Unwillkürlich wurde ihm bewusst, dass er niemals vor den Traualtar treten würde, sollte sie ihm nicht das Jawort geben. Es war für ihn unvorstellbar geworden, eine andere zu heiraten.
    Wieder trennten sie die Tanzschritte und er sah ihr nach, während sie durch den Saal wirbelte und das Lächeln ihrer anderen Partner erwiderte. Max presste die Zähne zusammen. Auch wenn sie ihre Schönheit herabspielte, konnte er mit Gewissheit vorhersehen, dass es zahlreiche Bewerber um ihre Hand geben würde. Keine Trottel wie Sir Digby, sondern gereifte Gentlemen von vorbildlichem Charakter, mit untadeligen Manieren und freundlichem Wesen, die sie glücklich machen wollten.
    Die nächsten Schritte führten sie wieder zu ihm zurück und endlich lag ihre Hand wieder in der seinen, wo sie hingehörte. Sie schenkte ihm ein Lächeln, das sämtliche düstere Gedanken vertrieb. Es war noch nicht alles verloren. Er holte tief Luft, froh, dass er so klug gewesen war, sie um die beiden ersten Tänze zu bitten. Vielleicht konnte der zweite die Geister der Vergangenheit vertreiben.
    Der zweite Tanz war ein Walzer und auch das war kein Zufall, wie Vivien bewusst wurde. Nie zuvor hatte Max sie zu einem Walzer aufgefordert. Dieser Modetanz, dessen schockierende Intimität bei seiner Einführung eine Menge Aufruhr verursacht hatte, war erst nach ihrer Trennung in der feinen Gesellschaft eingeführt worden. Max plötzlich so nah zu

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