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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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spüren, war so aufregend, dass ihr das Herz bis zum Hals schlug.
    „Eine gute Wahl?“, fragte er.
    Sie schenkte ihm ein zittriges Lächeln. „Eine sehr gute Wahl.“
    „Ich habe gehofft, dass du dieser Ansicht sein wirst.“ Nach kurzem Schweigen fuhr er fort: „Immerhin hatten wir noch nie Gelegenheit, einen Walzer zusammen zu tanzen.“
    „Willst du verlorene Zeit wieder aufholen?“
    „Nein, ich will zu besseren Zeiten übergehen.“
    „Ist das wieder symbolisch gemeint, Max?“
    „Wenn du es so sehen willst.“
    Sie wollte. Dieses Mal gab es keine traurigen Erinnerungen; dieses Mal verspürte sie lediglich Freude und das aufregende Gefühl, dass sie in seine Arme gehörte. Während sie durch den Saal wirbelten, schaltete sie ihren Verstand aus und gab sich ganz der Musik und dem Augenblick hin. Alles um sie herum verschwamm, so als ob es nur noch sie beide gäbe, wie auf Wolken schwebend. Sie wollte nicht, dass es jemals endete.
    Doch schließlich verklang die Musik und er geleitete sie ins Foyer zurück. In stillem Einverständnis schlenderten sie weiter den Flur entlang und betraten den kleinen Salon, der sich am anderen Ende befand. Einige Herzschläge lang schauten sie einander schweigend an. Dann kam er ihr plötzlich sehr nahe und suchte ihren Blick.
    „Ich liebe dich, Vivien. Für mich wird es niemals eine andere geben.“ Er zögerte kurz, ehe er fortfuhr: „Glaubst du, du könntest meine Liebe jemals erwidern?“
    Endlich hatte auch sie ihre Stimme wiedergefunden. „Das tue ich bereits, Max. Schon seit Langem.“
    „Dann … vertraust du mir von ganzem Herzen?“
    „Ja, wenn du dir völlig sicher bist, dass du eine reife Witwe willst, ohne Geld, aber mit zwei …“
    Der Satz blieb unvollendet, denn unvermittelt verschloss er ihre Lippen mit einem stürmischen Kuss. Sie gab sich ihm mit gleicher Leidenschaft hin, öffnete den Mund und hieß seine Liebkosung willkommen. Jede Faser ihres Körpers stand in Flammen, all ihre Sinne schwelgten in seinem Geschmack, seinem Duft. Ihr ganzes Sein war erfüllt von Begierde und Sehnsucht nach ihm.
    Er hob den Kopf und sah sie an. „Ich wusste nicht, wie viel du mir bedeutest, bis ich dich verloren hatte. Wir beide haben einen teuren Preis dafür gezahlt.“
    Sie schlang die Arme um seinen Nacken. „Lass uns nicht in der Vergangenheit verweilen, Max. Lass uns die Chance ergreifen, die man uns geschenkt hat. Wir haben bereits so viele Jahre vergeudet.“
    „Das denke ich auch.“ Erneut küsste er sie, sanfter dieses Mal und länger. „Ich hege die Absicht, dir noch Tausende weiterer Küsse zu schenken.“
    Sie hob eine Augenbraue. „Das könnte an einem öffentlichen Ort wie diesem jedoch Missbilligung hervorrufen.“
    „Nein, gewiss nicht.“ Er blickte zur Decke. „Hier ist Küssen ausdrücklich erlaubt.“
    Sie folgte seinem Blick und entdeckte ein riesiges Bündel Mistelzweige über ihren Köpfen. Ihre Augen weiteten sich in belustigtem Erstaunen. „Liebe Güte, das scheint ja eine ganze Pflanze zu sein.“
    „Das ist es auch.“
    „Wo um Himmels willen kommt sie her?“
    „Aus dem Obstgarten.“
    Allmählich erinnerte sie sich wieder an die Einzelheiten ihres früheren Gesprächs. „Soll das heißen, du hast …“
    „Ja.“
    „Dann hast du gar nicht aufgegeben, trotz all der dummen Sachen, die ich dir an den Kopf geworfen habe?“
    „Ich habe dir doch gesagt, es ist noch nicht vorbei.“
    „Du hast das alles geplant, selbst zu diesem Zeitpunkt schon. Bis hin zu den Mistelzweigen.“
    „Einem liebestollen Mann ist jedes Mittel recht und ich konnte mich unmöglich auf einen einzelnen, kleinen Zweig verlassen.“
    Vivien lachte. „Ich wusste gar nicht, dass du so romantisch bist.“
    „Oh, aber das bin ich und ich habe vor, dir das ausgiebig zu beweisen, mein Liebling.“ Er beugte sich vor und ließ seine Lippen über die ihren streifen. „Und ich fange gleich damit an.“
    – ENDE –

Ein Earl unterm Mistelzweig

1. KAPITEL
    18. Dezember 1814, Chiltern Hills, Hertfordshire
    D u musst schon zugeben, Ajax, es wäre von unerquicklicher Ironie, fünf Jahre lang den Kugelhagel, das Kanonenfeuer und die Hungersnöte auf der Iberischen Halbinsel überlebt zu haben, um jetzt in einem friedlichen Tal in Hertfordshire zu erfrieren.“
    Der große Grauschimmel wackelte mit einem Ohr und trottete unverdrossen weiter durch den strömenden Regen. Ein intelligentes Tier, dachte Hugo. Vermutlich ist es der Ansicht, dass man einen solchen Tod

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