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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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Glück erfahren zu dürfen, flößt mir Furcht ein.“
    Tante Winifred betrachtete sie aufmerksam. „Wenn dir das Furcht einflößt, meine Liebe, dann solltest du vielleicht versuchen, dir eine Zukunft ohne ihn vorzustellen.“
    Das gelang Vivien nur allzu leicht, bis ins kleinste trostlose Detail. Plötzlich war ihr zum Weinen zumute. „Es ist ohnehin zu spät. Ich habe seinen Antrag abgelehnt.“
    „Dann sag ihm, dass du deine Meinung geändert hast.“
    „Ich soll mich ihm an den Hals werfen?“
    „Ein wenig subtiler könntest du schon vorgehen, meine Liebe.“
    „Ich bin eine solche Närrin gewesen.“
    „Du bist keine Närrin. Du warst lediglich verwirrt. Und das ist unter den Umständen auch kein Wunder.“ Tante Winifred drückte ihre Hand. „Aber die Lage ist nie so aussichtslos, wie sie uns erscheinen mag.“
    Vivien wünschte, sie könnte ihr glauben.

11. KAPITEL
    A m Abend des Balls herrschte in Oakhurst allseits fröhlich ausgelassene Stimmung. Vivien gab sich größte Mühe, ebenfalls begeistert zu wirken, aber insgeheim konnte sie an nichts anderes denken als daran, dass dieser Ball nicht nur das Ende der Feiertage bedeutete. Würde Max mit ihr tanzen? Womöglich verlangte es der Anstand, dass er sie zumindest um einen Tanz bat; einen Tanz, von dem sie ihr ganzes Leben lang zehren musste.
    Sie hatte sich für ein elfenbeinfarbenes Seidenkleid mit einem Gazeüberwurf entschieden. Es sah hübsch aus und hatte, verglichen mit den schlichten Roben, die sie in den vergangenen Monaten getragen hatte, einen sehr femininen Schnitt mit einem aufregend gewagten Dekolleté. Dazu trug sie gleichfarbige Satinschuhe und lange Handschuhe. Seidenblumen zierten ihr Haar und eine einreihige Perlenkette ihren Hals. Auf weiteren Schmuck hatte sie verzichtet. Kritisch beäugte sie sich nun im Spiegel und befand, dass sie ganz passabel aussah.
    Ob es Max wohl gefallen würde? Oder war es ihm egal, was sie trug? Vermutlich war er froh, wenn all dies vorüber war und er endlich abreisen konnte.
    Max sprach im Foyer mit einigen der anderen Herren als Vivien nach unten kam. Er sah auf, erblickte sie und wusste nicht mehr, was er gerade hatte sagen wollen. Eine Weile konnte er sie nur stumm bewundern. Sie hätte die Schneekönigin aus einem Märchen sein können oder eine Fee – zauberhaft, aber unnahbar und unerreichbar. Bei diesem letzten Gedanken wurde ihm ganz flau. Dennoch atmete er tief ein und ging zu ihr.
    Sie sah ihn näherkommen und dachte, dass jeder Mann neben ihm verblasste. Max war nicht nur umwerfend attraktiv, er strahlte auch eine unverkennbare Selbstsicherheit aus. Sie hingegen fühlte sich wie ein junges Mädchen auf ihrem ersten Ball. Als er schließlich vor ihr stand, begann ihr Herz zu rasen.
    Höflich verbeugte er sich und ließ anschließend anerkennend den Blick über sie schweifen. „Sie sehen atemberaubend aus.“
    „Danke.“ Vivien spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen schoss.
    Max entging dies ebenso wenig wie die Tatsache, dass der zarte, rosige Hauch ihre ausdrucksvollen kornblumenblauen Augen betonte und sie nicht mehr so unnahbar wie eine Schneekönigin wirken ließ.
    „Ihr Kleid ist reizend.“ Es war mehr als das, dachte er, froh, dass sie seine Gedanken nicht lesen konnte.
    „Es ist schön, wieder die Gelegenheit zu haben, es zu tragen“, meinte sie.
    „Wollen wir hoffen, dass es noch viele weitere Gelegenheiten dafür gibt.“
    „Es fühlt sich ein wenig seltsam an, nach so langer Zeit wieder an einem Ball teilzunehmen.“
    Er hob eine Augenbraue. „Sagen Sie jetzt nicht, Sie sind nervös, Lady Hastings.“
    Sie wollte es schon abstreiten, aber Max war zu scharfsichtig. „Nur ein wenig.“
    „Eine solch unvergleichliche Schönheit kann unmöglich nervös sein. Das wäre ja lächerlich.“
    Die Bemerkung brachte sie unwillkürlich zum Lachen. „Sie scherzen.“
    „Nie war mir etwas ernster“, sagte er. „Da wir gerade von ernsten Dingen reden, darf ich Sie um die beiden ersten Tänze bitten?“
    „Sie dürfen.“
    „Ich dachte, ich nutze meine Chance, ehe Sie von Bewunderern umlagert werden.“
    Sie lächelte kläglich. „Ich fühle mich geschmeichelt, aber ich denke, eine solche Gefahr hätte nicht bestanden.“
    „Ich bedaure, da bin ich anderer Ansicht.“
    „Mein Selbstvertrauen dankt es Ihnen.“
    „Mir ist es ernst. Hätte ich nicht die Geistesgegenwart besessen, meinen Wunsch gleich zu äußern, hätte ich Ihnen vermutlich stillschweigend, aber vor

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