Historical Saison Band 19
der Knechte von Sir Gyffard Frayne eigentlich nicht hätte dulden dürfen.
„Ich weiß wirklich nicht, was es angesichts der furchtbaren Lage, in die Sie uns heute gebracht haben, zu lachen gibt, Sylbourne.“ Wroxleys näselnde Stimme war deutlich zu vernehmen.
Peter folgerte, dass der verfluchte Narr erneut das Kutschenfenster hinuntergelassen hatte, um der Welt einen Vortrag über seine Befindlichkeiten zu halten.
„Allein die Vorstellung, wie Sie in den nächsten Schneehaufen fallen, wenn Sie mit uns zurückreiten, Wroxley“, sagte Peter heiter. Aus seiner Abneigung gegen diesen erbärmlichen Wurm machte er keinen Hehl mehr, nachdem jener versucht hatte, die Verlobung seines Bruders mit Edwina zu verhindern. Sobald Cedric Wroxley sich wieder im Warmen befand und sich gesättigt hatte, würde er sich gewiss mit unerträglicher Häme darüber freuen, dass die Hochzeit nun nicht wie geplant stattfinden konnte.
„Nein, das ist wirklich nicht nett von dir, Peter.“ Edwina tat, als ob sie ihn tadeln würde, doch ihr ironischer Unterton verriet, wie verlockend sie den Gedanken fand, wenn Cedric in einer Schneewehe landete.
„Ich weiß, aber es war ein anstrengender Tag, und ich bin mir nicht sicher, wie viel Jammern ich heute noch von diesem Nörgler ertrage“, flüsterte er ihr ins Ohr, als er ihr aus der Kutsche half und sie direkt auf seinen Sattel hob, damit sie keine nassen Füße bekam.
„Ich bin froh, dass du uns gerettet hast. Es gibt also keinen Grund sich zu beschweren.“
„Oh doch!“, rief Cedric Wroxley, der das Kutscheninnere ebenfalls verlassen hatte. „Immerhin trägt er die Schuld daran, dass wir uns überhaupt in dieser Lage befinden.“
„Nein, er hätte stattdessen auch einfach nach Hause reiten können, nur um Ihren ewigen Mäkeleien zu entgehen. Seien Sie bitte ein einziges Mal ruhig, Cedric, und hören Sie auf, alles schlimmer zu machen als nötig“, brachte Edwina ihren künftigen Schwager zum Schweigen.
Peter hätte seine Schwester am liebsten laut angefeuert. Ihm war klar, dass sein zukünftiger Schwager Edwina von Anfang an feindlich gesinnt war. Durch ihre Heirat mit Captain Giles Wroxley würde sich der alles andere als ehrenwerte Cedric noch weiter von der Erbfolge und dem Titel der Seetleys entfernen, sobald Edwina einen Erben gebar, und offenkundig hielt der Mann diese Tatsache für unerträglich.
„Wir sollten zusehen, dass du da herauskommst, bevor du erfrierst, Tante Hester“, rief Peter, achtete nicht weiter auf Cedric und half seiner Tante aus der Kutsche.
„Wie weit müssen wir denn reiten, mein Junge? Ich bin in der Tat reichlich durchgefroren und weiß nicht, ob ich mich lange im Sattel halten kann“, erklärte Miss Willis, und im Licht der Laternen konnte man gut erkennen, wie blass sie war.
Peter erschrak, als er seine sonst so Respekt einflößende Tante zittern sah. Trotz ihrer legendären Reitkünste war sie nicht in dem Zustand, um sich auf ein fremdes Pferd zu schwingen.
„Würde es dir etwas ausmachen, mit dem Stallmeister unseres Gastgebers zu reiten, Tante Hester?“, erkundigte er sich.
„Da ich nicht vorhabe, hier zu bleiben und zu erfrieren, würde ich sogar einen Ritt mit dem Teufel akzeptieren, wenn ich auf diese Weise heute Abend noch ins Warme komme“, verkündete Miss Willis mit Entschiedenheit.
„Dann machen wir es so“, sagte er, um klarzustellen, dass Cedric sich nicht vordrängelte.
Nachdem er dem im Schnee herumtänzelnden Nörgler schroff verboten hatte, das Gepäck mitzunehmen, saß er vor seiner Schwester auf, trieb sein Pferd an und überließ es dem Narren, sich von einem der anderen Reiter mitnehmen zu lassen.
„Wie zum Teufel kannst du dich damit abfinden, im selben Haus mit diesem Menschen zu leben, wenn du erst einmal mit seinem Bruder verheiratet bist, Dina?“, fragte er, als sie neben Cox und seiner unterkühlten und erschöpften Mitreitenden auf Heartsease Hall zuritten.
„Indem ich mir immer wieder sage, dass es nur bis zum nächsten militärischen Einsatz von Giles ist. Wenn er wieder ganz hergestellt ist, begleite ich ihn“, erklärte sie leise. Ihrer angestrengten Stimme war anzumerken, wie sehr selbst ihr unerschütterlicher Mut unter diesem strapaziösen Tag gelitten hatte.
„Doch jetzt wirst du seine Gesellschaft noch intensiver ertragen müssen, weil ich alles vermasselt habe“, sagte er entschuldigend.
„Oh ja, wir müssen dir wahrhaft die Schuld daran geben, schlechte Wetterverhältnisse
Weitere Kostenlose Bücher