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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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ehemalige Schülerin nach oben.
    Im Schulzimmer angekommen, klagte Imogen: „Wie konnten Sie uns das nur verschweigen, Rosie? Aber ich vergesse, Sie heißen nicht einmal wirklich Miss Rose, oder habe ich das falsch verstanden? Miss Willis nannte Sie Bonet!“ Imogen rang vor Empörung nach Luft.
    Audrey und Viola sprangen von ihren Stühlen auf. Der Anblick der verstörten Imogen und der bleichen Sophie gab ihnen Rätsel auf.
    „Ihr habt guten Grund, überrascht zu schauen, Audrey und Viola. Darf ich euch Prinzessin Sophie Bonet vorstellen, welche die letzten acht Jahre unsere Gouvernante gespielt hat, um sich vor ihren Feinden zu verstecken.“
    „Sei nicht blöd! Miss Rose ist doch keine Prinzessin!“, rief Viola die ältere Schwester zur Vernunft, als ob sie tatsächlich fürchtete, Imogen habe den Verstand verloren.
    „Wie soll sie denn ohne Land eine Prinzessin sein? Dich hat jemand mächtig hinters Licht geführt, Imogen“, mischte sich Audrey ein, und Sophie fühlte sich dadurch nur noch elender.
    „Was eure Schwester gesagt hat, entspricht in gewisser Hinsicht der Wahrheit“, gestand sie, und drei blaue Augenpaare starrten sie mit nervenaufreibender Intensität an. „Ich wurde als Prinzessin geboren, allerdings in einem winzigen Fürstentum. Ich nehme an, die Einheimischen waren im Grunde froh, als es wieder ein Teil Frankreichs wurde, nachdem sie von Fürsten regiert worden waren, die dreihundert Jahre lang nicht einmal die nötigen Mittel besaßen, um ein Schloss, geschweige denn einen Hof zu finanzieren. Aber selbst wenn sie es nicht guthießen, konnten sie nichts unternehmen, als mein Vater nach Paris verschleppt und als vermeintlicher Verräter Frankreichs guillotiniert wurde.“
    „Wie schrecklich für Sie und Ihre Mama, Rosie!“, rief die gutherzige Audrey und lief zu ihr, um sie tröstend in die Arme zu schließen.
    „Ja, es war sehr schrecklich für mich, da er ein guter Mann und ein liebevoller Vater gewesen ist. Meine Mutter ist jedoch bereits bei meiner Geburt gestorben, Audrey. Zu meiner Sicherheit wurde ich zu ihrer Familie nach England gebracht. Nach dem Tod meines Vaters beschloss ich, die Nationalität meiner Mutter anzunehmen. Ihr seht also: Ich bin überhaupt keine ernst zu nehmende Prinzessin, da ich gar kein Land besitze, in dem ich regieren könnte.“
    „Dennoch hätten Sie es uns längst sagen müssen“, beschwerte sich Imogen gekränkt.
    „Ich hielt es nicht für wichtig. Wie auch immer, als ich vor all den Jahren hierher kam, um eure sehr junge und unerfahrene Gouvernante zu werden, waren auch eure Mama und euer Papa der Ansicht, ich sollte besser einen anderen Namen annehmen.“
    „Dann weiß Papa Bescheid und hat auch nie ein Wort darüber verloren?“, fragte Imogen, die sich von den Menschen, denen sie am meisten vertraute, doppelt betrogen fühlte.
    „Ehrlich gesagt haben wir alle gar nicht mehr daran gedacht, bis Lord Sylbourne und seine Begleiter sich im Schneesturm hierher verirrt und mich daran erinnert haben, wer ich einmal war.“
    „Und in welcher Verbindung stehen Sie zu ihm? Das scheint mir eine weitere Angelegenheit zu sein, die Sie absichtlich vergessen haben“, hielt Imogen ihr vor.
    Sophie erkannte, wie tief sie das Mädchen verletzt hatte. „Ich wollte mich nicht daran erinnern. Es tut mir leid“, entschuldigte sie sich betreten.
    „Weil Lord Sylbourne Ihnen damals weit mehr bedeutet hat, als Sie zugeben wollen, nicht wahr? Als Sie noch keine vorgebliche Gouvernante, sondern eine Prinzessin im Exil waren?“, hakte Imogen gnadenlos nach.
    „Ja, wir haben einander geliebt“, gab Sophie zu. „Wir wollten heiraten.“
    „Warum haben Sie es denn nicht getan? Er konnte sich ja wohl kaum darüber beklagen, dass es seiner künftigen Braut an aristokratischem Rang mangelte, oder?“
    „Sein Vater hat jeden Penny verspielt, den er nur in die Hände bekam, und dann sogar mein bescheidenes Vermögen in ein abenteuerliches Projekt investiert, das von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Die Familie war so tief verschuldet, dass es mir wahrhaftig ein Rätsel ist, wie Lord Sylbourne es geschafft hat, die Vanes wieder aus dem Sumpf zu ziehen. Damals wäre die einzige Lösung eine Geldheirat gewesen, und ich besaß und besitze praktisch nichts.“
    „Er hat aber kein reiches Püppchen geheiratet, denn seine Schwester hat mir gestern Abend erzählt, dass er noch immer Junggeselle ist“, wandte Imogen ein.
    „Nein, das hat er nicht getan“,

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