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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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meinen Zorn mäßigen, wenn ich erfahre, dass Sie wenigstens einer nützlichen Tätigkeit nachgegangen sind, seit Sie verschwunden sind.“
    „Und ist das der Fall?“
    „Vorlautes Mädchen! Kommen Sie her, damit ich Sie richtig betrachten kann“, befahl Miss Willis.
    Sophie blieb nichts anderes übrig, als näher zu treten.
    „Sie sehen älter aus“, verkündete die alte Dame schroff.
    „Natürlich bin ich älter geworden. Das sind wir alle.“
    „Sind Sie denn auch klüger geworden? Der Himmel weiß, dass Sie ein närrisches kleines Ding waren, als ich Sie das letzte Mal sah, Prinzessin Sophie Bonet.“
    Einen Moment wurde es Sophie schwarz vor Augen, und sie sah Sterne. Doch dann fasste sie sich wieder, und es gelang ihr, eine Ohnmacht abzuwenden. „Wie konnten Sie nur, Madam?“, fragte sie leise und überhörte Mrs Garret-Lowdens ungläubiges Keuchen.
    „Das ist ein Scherz, nicht wahr, Rosie? Sie sind doch nicht wirklich eine Prinzessin?“, fragte Imogen in drängendem Ton.
    Bevor Sophie antworten konnte, fuhr Miss Willis bereits fort:
    „Warum hätte ich Ihre wahre Stellung denn verschweigen sollen? Wir sind doch hier unter Freunden.“
    Nun ergriff Peter das Wort, der nur mühsam seinen Zorn unterdrücken konnte. „Tante Hester, was ist bloß in dich gefahren? Anscheinend haben dich die Strapazen der Reise allzu sehr mitgenommen und vorübergehend deinen sonst so scharfen Verstand getrübt.“
    Da Miss Willis empört zu einer Entgegnung ansetzen wollte, hob er die Hand und bedeutete ihr, zu schweigen. „Das Lüften ihres Inkognitos hätte allein Sophie zugestanden“, belehrte er seine Tante, die ihm einen indignierten Blick zuwarf. „Und ja, wir sind hier unter Freunden, zumindest, was die Fraynes betrifft“, fuhr er fort. „Allerdings scheint mir, dass du nicht bedacht hast, dass ein gewisser Gentleman in diesem Raum anwesend ist, der für seine Klatschsucht bekannt ist und mitunter in dubiosen Kreisen verkehren soll“, erläuterte Peter.
    „Dass Cedric Wroxley gern Klatsch und Tratsch verbreitet, ist mir bekannt, und das hätte ich bedenken müssen“, gab Miss Willis widerwillig zu. „Aber dubiose Kreise? Was meinst du damit, Neffe?“, hakte sie nach und warf Mr Wroxley einen fragenden Blick zu, den dieser finster erwiderte.
    „Nun, es gibt Gerüchte, dass einige ‚Gentlemen‘ in Wroxleys Bekanntenkreis Verbindungen zu unseren französischen Feinden haben“, führte Peter aus. „Und wenn diese erfahren, dass Sophie die Tochter des Fürsten von Mont de Bonet ist und dies den Franzosen verraten, könnte es Sophie in große Gefahr bringen.“ Besorgt sah Peter sie an.
    „Was für ein Interesse können denn Bonaparte oder sein Polizeiminister Fouché schon an mir haben?“, fragte sie wie benommen. Sie fühlte sich erleichtert, als Peter sich zur Unterstützung neben sie stellte. Doch es war geradezu schmerzhaft, darauf zu verzichten, sich nicht gegen seinen warmen und starken Körper zu lehnen. „Wie kann denn die geflohene Prinzessin eines winzigen Fürstentums den Bonapartisten ernsthafte Sorgen bereiten? Erst recht, da mein Heimatland ohne jeden Widerstand wieder Frankreich einverleibt wurde, nachdem man meinen Vater aufs Schafott geschickt hatte.“
    „Verstehst du das wirklich nicht, Sophie? Fouché ist an jeder Person interessiert, die sich als Galionsfigur eignet, um in Frankreich die Massen zu mobilisieren, die Bonaparte mit seiner falschen Aristokratie und seinem selbsternannten Imperatorentitel nicht überzeugen konnte. Auch in Frankreich wird es immer noch viele Menschen mit genügend Verstand geben, die seinen vulgären Pomp durchschauen und dahinter den Despoten erkennen. Sie warten nur darauf, einen Anlass zu finden, um Napoleons Gegner um sich zu scharen. Und du bist eine junge, hübsche Prinzessin und würdest ihnen sehr gelegen kommen. Wahrscheinlich steht dein Name auf Fouchés Liste ‚Gefährliche Emigranten‘“, erklärte Peter.
    Bevor Sophie antworten konnte, rief Imogen fassungslos: „Es stimmt also?“ Sie machte den Eindruck, als ob sie am liebsten vor Schock oder Wut weinen würde.
    „Ich möchte darüber mit dir und deinen Schwestern unter acht Augen reden, Imogen. Wenn Sie uns also bitte entschuldigen würden – Edwina, Miss Willis?“, sagte Sophie hastig, wartete nicht auf ein Ja oder Nein und schob Imogen aus dem Zimmer. „Bitte teilen Sie der Köchin mit, dass wir eine Viertelstunde später essen“, bat sie Cordage höflich und führte ihre

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