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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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deinen Aufenthaltsort bewahren wird, sobald er wieder in London ist, Prinzessin – erst recht, wenn er für seine Enthüllung Geld bekommt.“
    „Bitte nenne mich nicht so, Peter“, bat sie ihn inständig.
    „Von mir aus, Sophie. Doch du kannst dich hier nicht weiter verstecken, jetzt, wo alle wissen, wer du bist“, ermahnte er sie streng.
    Cordage hielt ihnen die Tür auf. „Ich danke Ihnen, Cordage“, murmelte sie, bevor der Butler Luft holte und sie genüsslich mit vollem Titel ankündigte. Offensichtlich hatte die Neuigkeit unter den Dienstboten längst die Runde gemacht, dass ausgerechnet die Gouvernante den höchsten Adelskreisen entstammte.
    „Steh doch einfach dazu, wer du bist“, forderte Peter sie leise auf, als sie sich bemühte, den entgeisterten Garret-Lowdens ein Lächeln zu schenken.
    „Ich hoffe, Sie entschuldigen unsere Verspätung“, sagte sie zu den Anwesenden mit jener souveränen Höflichkeit, die sie bei ihrer Tante Hermione in Holm Park erlebt hatte, wenn eine unerwartete häusliche Katastrophe eingetreten war.
    „Aber ja doch, Euer Hoheit“, stammelte Mrs Garret-Lowden zittrig, die nach ihrer früheren Hetze eifrig bestrebt war, sich bei der Frau mit dem ranghöchsten Titel, der sie je begegnet war, in ein positives Licht zu rücken.
    „Bitte nennen Sie mich in England nicht bei meinem Titel“, forderte Sophie sie auf. Noch zwei Tage zuvor hatte diese Frau sie wie eine Leibeigene behandelt, sie verhöhnt und ihre Lebensgrundlage in Frage gestellt, und jetzt wollte sie sich in dieser erbärmlichen Weise anbiedern.
    „Dann sind Sie wirklich nicht recht bei Verstand! Sie sind bereits zu sehr in die Jahre gekommen, um nicht jeden Vorteil zu nutzen, der Ihnen geblieben ist, um eine respektable Ehe einzugehen“, verkündete Mrs Garret-Lowden. Sie hielt es eindeutig für unverständlich, nicht vom aristokratischen Rang Gebrauch zu machen. „Sie könnten mit Ihrem Titel sogar einen Aristokraten zum Gatten bekommen.“
    „Ich denke, du solltest dich jetzt besser auf dein Essen konzentrieren, Mama“, riet Livia ihrer Mutter mit Nachdruck, und Sophie begann, die junge Frau mit größerer Hochachtung zu betrachten.
    Würdevoll nahm sie auf dem Stuhl zwischen Peter und Imogen Platz und tat, als ob nichts Unerwünschtes geschehen wäre.
    Wenn Timon beabsichtigte, eine Frau zu heiraten, die, von der Dienerschaft respektiert, dem Haushalt vorstand, während er sich um das Gut kümmerte, hatte er möglicherweise doch die richtige Gattin ausgesucht. Trotz ihrer flatterigen Art und dem übertrieben herausgeputzten Äußeren hatte Livia fraglos einen eigenen Willen. Sophie vermutete, dass sie ihre Mutter unverzüglich aufs Altenteil schicken würde, sobald Timon das Erbe seines Vaters antrat – vielleicht auch schon früher, wenn die ehrgeizige Matrone sich zu stark in das Eheleben der Tochter einmischte.
    „Muss es schon wieder Fisch sein?“, beschwerte sich Cedric Wroxley laut aufseufzend, und erstmals war Sophie über seine Gegenwart froh, da sich nun alle Aufmerksamkeit auf ihn richtete.
    „Es ist Heiligabend“, rief ihm Peter ins Gedächtnis.
    „Wir können heute unmöglich Fleisch essen, Mr Wroxley“, erklärte Imogen freundlich, als ob sie einem Fremden aus einem fernen Land den bekannten Brauch erläutern müsste.
    Selbst Cedric senkte den Blick angesichts der natürlichen Liebenswürdigkeit der jungen Gastgeberin. „Wie dumm von mir, nicht daran zu denken“, entschuldigte er sich widerstrebend und nahm sich reichlich von dem gebratenen Lachs, dem Karpfen mit Zitronensauce und den sautierten Kartoffeln. Dann lud er sich eine große Portion Sahnemeerrettich auf den Teller.
    Sophie wunderte sich, wie ein so dünner Mann eine solche Menge an Essen vertilgen konnte. Das ausgezeichnete Mahl, die Wärme und die angeregte Unterhaltung beruhigten sie, und sie überlegte, ob es nicht wirklich besser war, dass Miss Willis ihr Geheimnis gelüftet hatte.

12. KAPITEL
    I ch fürchte, wir können Sie heute nicht in Ruhe einen Brandy trinken lassen, Gentlemen“, verkündete Imogen, als alle satt waren. „Aber zu Ihrem Trost wird es viel Most und Glühwein in der Halle geben, wo wir jetzt erwartet werden, um dem Entzünden des Weihnachtsscheites beizuwohnen.
    Sie verließen das Speisezimmer und begaben sich zu den Bediensteten in die festlich geschmückte Eingangshalle. Mit einem Mal erfasste sie die feierliche Stimmung, und selbst Sophie spürte, dass es trotz der vielen Aufregung und

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