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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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lang erfasste sie die unmögliche Hoffnung, er würde bei ihr bleiben und sie weiter wärmen. Acht lange Jahre lang hatte sie sich nicht wirklich warm gefühlt.
    „Frohe Weihnachten, Peter“, erwiderte sie heiser, und natürlich musste er sie loslassen. Wie konnte er anders handeln, da sie in voller Sichtweite der Familie, der Gäste und der Bediensteten waren?
    Nachdem auch das zweite Feuer entfacht war, ein paar Trinksprüche ausgegeben worden waren und alle den legendären Biskuitkuchen der Köchin probiert hatten, ließen Sophie, die Töchter des Hauses und die Gäste das Personal ausgelassen feiern, und zogen sich in den Salon zurück. Die glückliche weihnachtliche Stimmung breitete sich nun auch in dem gemütlichen Zimmer aus.
    „Werden sie nicht frieren?“, fragte Audrey.
    „Wer?“, hakte Viola stirnrunzelnd nach.
    „Zum einen die Bediensteten … und was ist mit den Hunden draußen in den Ställen, die Papa sonst immer heimlich in sein Arbeitszimmer schmuggelt, wo keiner sie bemerkt?“
    „Ich glaube nicht, dass die anderen sich ausgeschlossen fühlen, Audrey. Die Köchin hat für den heutigen Heiligabend ein besonders köstliches Essen für alle zubereitet. Und die Tiere haben ebenfalls eine weihnachtliche Sonderration erhalten. Cox und die Stallknechte verwöhnen die Hunde ohnehin schon schamlos, auch wenn nicht gerade Weihnachten ist. Euer Vater hat eher Grund sich zu beschweren, wenn er heimkommt und seine Spaniels sind zu überfettet, um mit ihm auf die Jagd zu gehen“, sagte Sophie, weil sie wusste, dass ihre jüngste Schülerin bei den Hunden schlafen würde, wenn sie zu der Auffassung gelangte, sie würden sich einsam fühlen.
    „Ich wollte schon immer herausfinden, ob die Tiere wirklich an Heiligabend niederknien“, bemerkte Viola unternehmungslustig.
    „Es wird behauptet, sie tun es nur, wenn keine menschliche Seele zugegen ist. Deshalb sollten wir sie lieber allein lassen“, erwiderte Sophie mit Nachdruck. Verständlicherweise verspürte sie keine Lust, die Nacht damit zuzubringen, ihre Schützlinge im Schnee zwischen den Stallungen zu suchen.
    „Die Worte einer echten Gouvernante“, mischte sich Peter ein und warf Viola und Audrey ein verständnisvolles Lächeln zu, das zugleich nahelegte, dass eine derartige Spielverderberei zum Leben dazugehörte und daher ertragen werden musste.
    „Einer guten Gouvernante, genauer gesagt“, verbesserte ihn Sophie. „Und da es meine Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass diese zwei jungen Damen nicht die ganze Nacht aufbleiben und morgen bis zum Mittag schlafen, musst du mich jetzt entschuldigen, damit ich die beiden zu Bett bringen kann.“
    „Glaube ja nicht, dass du mir so leicht entkommst“, murmelte Peter.
    „Als ob irgendetwas leicht wäre, wenn du in der Nähe bist“, konterte sie und ging mit ihren folgsamen Schülerinnen aus dem Zimmer.
    „Sind sie eingeschlafen?“
    Fast eine Stunde später stand Peter auf dem Treppenabsatz vor dem Gang, der zu dem Zimmer der Mädchen führte, und Sophie fragte sich, ob er dort die ganze Zeit auf sie gewartet hatte.
    „Ich bezweifle es“, flüsterte sie und gebot ihm mit einem Wink ihr zu folgen, damit sie den beiden Jüngsten keinen Anlass boten, aufzustehen und an der Tür zu lauschen, anstatt endlich fest einzuschlafen. „Versuchst du, um jeden Preis meinen Ruf zu ruinieren? Oder ist dir gar nicht in den Sinn gekommen, dir darüber Gedanken zu machen?“, fragte sie ihn vorwurfsvoll, sobald sie außer Hörweite waren.
    „Nein, das versuche ich nicht, und ja, es ist mir in den Sinn gekommen.“
    „Und warum bist du dann hier?“
    „Weil ich nur mit dir alleine sprechen kann, wenn ich dir folge, Sophie“, antwortete er.
    „Wir haben nichts miteinander zu bereden“, widersprach sie schwach.
    „Weil du es nicht willst, obgleich es viele Jahre gibt, über die wir uns unterhalten müssten, und das weißt du ganz genau. Ich hätte nie gedacht, dass du so feige bist, meine liebe Sophie“, schloss er, und es fühlte sich an, als ob das Herz in ihrer Brust einen Purzelbaum schlüge, als sie den freundlichen Klang seiner tiefen Stimme vernahm.
    „Ich bin damals fortgegangen“, erinnerte sie ihn schonungslos.
    „Und zweifellos werden wir darüber in den nächsten Jahren noch viel reden müssen. Aber jetzt sind wir beide hier“, sagte er und führte sie die Stufen zu dem Trakt hinunter, in dem sich die älteren Gästezimmer befanden. „Sei leise, bis wir ein paar solide Wände zwischen uns

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