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Historical Saison Band 20

Historical Saison Band 20

Titel: Historical Saison Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye , Joanna Fulford
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zusammen mit dem Tee half es ihr, das beklommene Gefühl zu vertreiben.
    Anthony setzte sich zu ihr, betrachtete sie aufmerksam und stellte erleichtert fest, dass ihre Wangen sich wieder röteten. Sie waren nur knapp einem bösen Unfall entkommen. Und trotz der ausgestandenen Gefahr hatte Claudia einen Mut gezeigt, der ihn tiefer berührte, als es eine Flut hysterischer Tränen vermocht hätte. Er war stolz auf seine Frau.
    Sanft drückte er ihr die Hand. „Es war ein fürchterliches Erlebnis, aber jetzt ist es vorbei. Du solltest einfach nicht mehr daran denken, meine Süße.“
    „Ich weiß, aber es wird nicht leicht sein. Es hätte schlimm ausgehen können. Alles geschah so schnell, dass es mir jetzt ganz unwirklich vorkommt.“
    „Das ist der Schock.“
    Sie erschauderte. „Nach all den Gefahren in Paris sollte man annehmen, dass ich mutiger bin.“
    „Du hast mehr Mut als jede Frau, die ich kenne.“
    Claudias Herz klopfte schneller. Nie hätte sie gedacht, dass die Anerkennung eines Mannes ihr so viel bedeuten könnte.
    Claudia hatte sich auf ihr Zimmer zurückgezogen, um sich zum Dinner umzuziehen, sodass Anthony sich in aller Ruhe mit Matthew unterhalten konnte, der eine Stunde später heimkam.
    „Hast du den Besitzer des Wagens herausgefunden?“
    „Nein, Mylord, tut mir leid. Ich habe überall gefragt, aber niemand schien etwas zu wissen oder den Wagen je zuvor gesehen zu haben.“
    Anthony runzelte die Stirn. „Vielleicht ist der Bursche weggelaufen, als er sah, was geschehen ist, aus Angst, Schwierigkeiten zu bekommen.“
    „Ich habe mir auch so etwas gedacht, Mylord … bis ich mir den Wagen näher angesehen habe.“
    „Was meinst du damit?“
    „Das Pferd musste völlig kopfscheu gewesen sein, um so blind draufloszurennen. Und das bedeutet, dass es sich entweder erschrocken hatte oder Schmerzen litt. Also habe ich mir das Geschirr angeguckt, und habe das hier im Leder gefunden.“ Er hielt die Handfläche hin, auf der ein halbes Dutzend kleiner Nägel lagen.
    „Guter Gott!“
    „Diese sind nur ein Teil“, fuhr Matthew grimmig fort. „Es steckten noch sehr viel mehr im Leder. Jede Bewegung muss dem armen Tier Höllenqualen bereitet haben.“
    „Dann war es also kein Unfall.“
    „Ich glaube nicht, Mylord.“
    „Behalte das erst einmal für dich“, sagte Anthony. „Meine Gattin hat schon genug durchmachen müssen für heute.“
    „Sehr wohl, Mylord. Ich hoffe, Mylady hat sich von dem Schock erholt.“
    „Ganz gut, unter den gegebenen Umständen.“
    „Das freut mich zu hören.“
    „Danke, Matthew. Für alles, was du heute getan hast. Ohne deine schnelle Reaktion wären wir ernsthaft zu Schaden gekommen. Leider wissen wir nicht, wer für den Vorfall verantwortlich ist.“
    „Nein, aber unglücklicherweise weiß er, wer wir sind. Es könnte einen weiteren Anschlag geben.“
    „Dann müssen wir von jetzt an eben sehr viel vorsichtiger sein.“
    „Ganz Ihrer Meinung, Mylord.“

15. KAPITEL
    N achdem sie später am Abend ihr Mahl beendet hatten, während dessen Anthony das Gespräch immer wieder auf ein unverfängliches Thema gelenkt hatte, wusste Claudia, dass der Augenblick für eine Aussprache gekommen war. Aber als sie sich in den Salon begaben, zog sich ihr der Magen zusammen. Sie schenkte sich eine Tasse Tee ein, während Anthony sich ein Glas Cognac nahm. Dann schlenderte er zum Pianoforte.
    „Möchtest du mir etwas vorspielen?“
    Sie setzte ihre Tasse ab und erhob sich vom Sessel. „Wenn du es wünschst, spiele ich gern später für dich. Zuerst muss ich dir jedoch etwas sagen.“
    „Ich bin ganz Ohr“, meinte er lächelnd.
    Claudia schluckte mühsam. Ihr graute davor, ihm die Wahrheit zu sagen, aber sie wusste, dass sie es tun musste. „Es geht um den Grund, weswegen ich in Brüssel bin.“
    „Das war ebenso sehr mein Fehler wie deiner. Du hast dir nichts vorzuwerfen.“
    „Doch, das habe ich.“
    „Wie meinst du das?“
    „Ich bin nicht nur wegen der gesellschaftlichen Vergnügungen hier, Anthony. Während du auf Ulverdale warst, bin ich nach London gefahren.“
    „London?“, wiederholte er verblüfft.
    „Ja. Ich habe mit Genet gesprochen.“
    Er blickte sie unverwandt an. „Warum, Claudia?“
    Der sanfte Ton ließ sie erzittern. Plötzlich war ihr Mund ganz trocken. Doch gab es kein Zurück mehr. „Ich bat ihn um einen neuen Auftrag.“
    „Ich dachte, ich hätte meine Meinung zu diesem Thema deutlich gemacht. Euch beiden.“
    „Genet weigerte sich

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