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Historical Saison Band 20

Historical Saison Band 20

Titel: Historical Saison Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye , Joanna Fulford
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Agenten schrecken vor nichts zurück.“ Sie sah ihn eindringlich an. „Es kann unmöglich gefährlich sein, mit Madeleine Fournier zu sprechen. Vielleicht weigert sie sich ja auch, mich zu sehen. Aber ich muss es versuchen. Ich habe es Henry versprochen. Bitte zwing mich nicht, mein Versprechen zu brechen.“
    Anthony presste fest die Lippen zusammen. Als ihr Mann und Beschützer durfte er auf keinen Fall nachgeben. Sein erster Impuls war, sie sofort nach Hause zu bringen. Allerdings gaben ihre Worte ihm zu denken. Durfte er sie wegen ihrer Loyalität tadeln? Konnte er sich weigern, ihr zuzuhören, wenn sie ihn so ernst und flehend ansah? Wenn er das täte, würde sie es ihm wahrscheinlich niemals verzeihen, und alle Hoffnung, die er einmal darauf gehabt hatte, eine Verbindung mit ihr aufzubauen, wären für immer zunichtegemacht. Trotz seines Ärgers, trotz allem, wusste er, dass er diese Verbindung wolle. Es war eine Schwäche, aber er war machtlos dagegen. Claudia schien immer wieder seinen wunden Punkt zu treffen.
    „Nun gut. Du kannst mit Madeleine Fournier sprechen. Aber mehr nicht, hast du verstanden?“
    Erleichtert strahlte sie ihn an. „Ja, verstanden. Danke, Anthony.“
    „Und du wirst nicht allein gehen.“
    „Wenn ich das nicht tue, weigert sie sich vielleicht, mich zu sehen.“
    „Ich werde vor dem Haus warten.“
    „Dann willst du also mitkommen?“
    „Ja, allerdings. Und darüber lasse ich nicht mit mir reden.“ Er sah ihr ernst in die Augen. „Dein Leben könnte davon abhängen.“
    „Was meinst du damit?“
    Es war nicht seine Absicht gewesen, ihr Angst einzujagen, aber so wie die Dinge standen, musste sie die Wahrheit erfahren. Also teilte er ihr mit, was Matthew entdeckt hatte.
    „Es war kein Unfall. Und wir wissen nicht, wer unser Feind ist. Was alles noch gefährlicher macht.“
    Sie wurde noch blasser. „Du meinst, er könnte es wieder versuchen?“
    „Wahrscheinlich. Deswegen können wir uns nicht erlauben, irgendwelche Risiken einzugehen.“
    „Ich verstehe“, sagte sie leise. Jetzt verstand sie wirklich, und es warf ein völlig anderes Licht auf seine Wut. Er war kein herrischer Diktator, sondern ein Mann, dem sie wirklich etwas bedeutete. „Ich werde keine unnötigen Risiken eingehen, Anthony. Und du solltest das ebenso wenig tun.“
    „Ich werde vorsichtig sein.“
    „Also habe ich dein Wort?“
    Sie lächelte mit einer Mischung aus Verschmitztheit und etwas Eindringlicherem, Tieferem, das sein Herz schneller schlagen ließ. Anthony fragte sich, ob er recht getan hatte, ihrer Bitte nachzugeben, aber jetzt hatte er sein Wort gegeben. Es zu brechen war undenkbar, weil er ihr damit das Herz brechen würde, und das konnte er ebenso wenig tun wie zum Mond fliegen. Dennoch war er entschlossen, jede erforderliche Maßnahme zu treffen, damit sie in Sicherheit war, ob es ihr nun gefiel oder nicht.
    „Können wir Mademoiselle Fournier schon morgen besuchen?“, fragte sie ihn.
    „Je eher, desto besser. Dann hast du die elende Angelegenheit ein für alle Mal hinter dir.“
    Die Adresse, die Genet ihr gegeben hatte, führte sie ans andere Ende der Stadt, in eine enge, schmutzige Gasse aus alten Fachwerkhäusern, deren verwitterte, baufällige Fassaden von vielen Jahren Verwahrlosung zeugten. Wie die meisten davon war auch das Haus, das sie suchten, in kleinere Wohnungen aufgeteilt worden, die von einer engen Holztreppe aus erreicht werden konnte. Abgestandene Küchengerüche durchzogen den schmutzigen Flur. Claudia zögerte und wandte sich an Anthony.
    „Ich hoffe, Mademoiselle Fournier wohnt noch hier.“
    „Nun, wir werden es ja bald herausfinden, nicht?“
    „Am besten gehe ich allein nach oben.“
    Widerwillig nickte er. „In Ordnung. Ich warte hier auf dich.“
    „Es wird nicht lange dauern.“
    Sie stieg die Stufen hinauf und erreichte den ersten Treppenabsatz. Vier Türen gingen von dort ab, aber keine von ihnen gab einen Hinweis auf die Bewohner. Claudia seufzte. Sie hatte gehofft, unauffällig bleiben zu können, doch ihr blieb nichts anderes übrig, als nachzufragen. Als sie an der ersten Tür klopfte, kam keine Antwort. Die zweite Tür wurde von einer Frau geöffnet, die einen zerfransten Wollschal über einem fadenscheinigen braunen Kleid trug. Ein starker Geruch nach Spirituosen haftete ihr an. Sie musterte ihre Besucherin mit schlecht verhohlenem Misstrauen.
    „Was wollen Sie?“
    „Wissen Sie, wo ich Mademoiselle Fournier finden kann?“
    „Vielleicht,

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