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Historical Saison Band 20

Historical Saison Band 20

Titel: Historical Saison Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye , Joanna Fulford
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zunächst …“
    Er machte einen Schritt auf sie zu. „Zunächst?“
    Doch Claudia wich nicht vor ihm zurück. „Ich gab ihm zu verstehen, dass wir in jedem Fall beabsichtigten, nach Brüssel zu kommen, und dass es also nicht schaden könnte, wenn ich eine ungefährliche Mission übernehmen würde.“
    „Und er lehnte ab.“
    „Nein, er war einverstanden.“
    Sein Gesichtsausdruck jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken. „Dann wird Monsieur Genet das sehr bereuen. Und was dich angeht, mein Mädchen …“
    Jetzt machte sie doch einen Schritt nach hinten. „Es ist nichts Gefährliches, Anthony. Ich soll nur mit jemandem reden …“ Sie keuchte auf, als er sie bei den Armen packte und dicht an sich zog.
    „Es ist mir verdammt gleichgültig, was für eine Mission es ist. Du wirst sie nicht ausführen“, fuhr er sie finster an. „Ich weiß nicht, was für ein Märchen du Genet aufgetischt hast, um ihn zu beschwatzen, aber jetzt hast du es mit mir zu tun.“
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals. „Anthony, ich wollte nicht …“
    „Ich weiß genau, was du wolltest. Du hast einfach nur den rechten Augenblick abgewartet, was? Und hinter meinem Rücken …“
    „Nein, so war es nicht.“
    „Genau so war es. Du hast dich mit Genet verschworen, obwohl ich es dir verboten habe.“
    „Du hattest kein Recht, es zu verbieten.“
    „Ich habe jedes Recht. Ich bin dein Ehemann, und du hast mir zu gehorchen. Morgen bringe ich dich nach England zurück, und dieses Mal werde ich dafür sorgen, dass du dort bleibst.“
    Claudia wurde blass. „Ich gehe nicht zurück, und du kannst mich nicht dazu zwingen.“
    „Nein?“
    Ihre Unruhe wuchs. Trotz ihrer kühnen Worte kam ihr der fürchterliche Verdacht, dass Anthony es nicht nur tun konnte, sondern es auch tun würde. Und so ausgelaugt, wie sie sich nach den Ereignissen des Tages fühlte, hatte sie nicht mehr die Kraft, sich ihm entgegenzustellen.
    „Warum hörst du mir nicht zu?“, presste sie hervor.
    „Ich habe genug gehört.“
    Zu ihrem Entsetzen füllten ihre Augen sich mit Tränen. Verzweifelt versuchte sie, sie zurückzudrängen, aber es gelang ihr nicht. Voller Scham wollte sie sich umdrehen, aber er hielt sie noch immer fest.
    Anthony war erschrocken, seine Wut wich einem ganz anderen Gefühl. „Claudia, bitte. Du brauchst nicht zu weinen.“
    Die plötzlich so sanfte Stimme hatte auf Claudia leider den gegenteiligen Effekt. Sie fühlte, wie die Tränen nur noch schneller flossen. Vergebens versuchte sie, sie wegzuwischen. „E…entschuldige. Ich w…wollte nicht …“
    „Komm her.“ Er zog sie an sich und umarmte sie fest.
    Völlig überreizt begann sie zu schluchzen. Hätte sie ihn nur unter feuchten Wimpern flehend angesehen, hätte Anthony gewusst, wie er damit umgehen musste. Aber diesem Schluchzen stand er hilflos gegenüber. Und er hätte nie geglaubt, dass es ihn so schmerzen würde. Betroffen wartete er, bis sie sich ausgeweint hatte und ruhiger wurde. Dann holte er ein Taschentuch hervor.
    „Hier, nimm das, bevor du meinen Rock endgültig ruinierst.“
    Sie belohnte seinen kleinen Scherz mit einem, wenn auch feuchten, verlegenen Lächeln. „Ich b…bitte dich um Entschuldigung. Ich weiß n…nicht, was über mich gekommen ist.“ Sie holte tief Luft. „Ich bin n…normalerweise nicht so.“
    „Ich weiß.“ Besonders das war es, was ihm zu denken gab. „Jetzt besser?“
    Sie nickte und wischte die letzten Tränenspuren fort. „Ich muss schrecklich aussehen.“
    „Abscheulich“, stimmte er ihr zu. Insgeheim machte er sich Sorgen darüber, wie blass sie war. Und er machte sich Vorwürfe, dass er sich wie ein Unmensch benommen hatte, besonders nach einem so schrecklichen Tag. Er führte sie zum Sofa und zog sie neben sich aufs Polster. „Und jetzt erzähl mir alles.“
    Sie atmete noch einmal tief ein. „Es tut mir leid, dass ich hinter deinem Rücken vorgegangen bin, aber ich muss diese Mission übernehmen, Anthony. Wenn ich es tue, helfe ich vielleicht, den Mann zu finden, der Alain Poiret und die anderen in Paris verraten hat.“
    „Poiret?“
    Sie nickte, und während sie ihm die Lage erklärte, fühlte Anthony sich hin und her gerissen zwischen dem Bedürfnis, Claudia zu beschützen, und dem Wunsch, die Wahrheit herauszufinden.
    „Ich kann den Gedanken nicht ertragen, Alain und die anderen könnten umsonst gestorben sein. Außerdem wissen wir nicht, was der Verräter noch alles tun wird, wenn er nicht gefasst wird. Napoleons

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