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Historical Saison Band 20

Historical Saison Band 20

Titel: Historical Saison Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye , Joanna Fulford
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originelle Frau wie Sie ist mir noch nie begegnet.“
    „Nein? Das will ich als großes Kompliment nehmen. Kennen Sie viele Frauen?“
    „Viele. Und sie haben sich vieles von mir gewünscht.“ Elliot lächelte verrucht. „Aber keine hat sich je für meine Diebestouren interessiert.“
    „Also, mich interessiert es sehr.“ Sie versuchte, nicht an die vielen wollüstigen, erfahrenen Frauen zu denken, die er schon getroffen hatte. „Werden Sie darüber nachdenken?“
    „Darüber nachdenken! Guter Gott! Das meinen Sie nicht ernst?“
    Doch, sie meinte es ernst, auch wenn sie es kaum selbst glauben konnte. Eine einzige Nacht lang würde sie aus ihrem Schatten treten, sich von den Geistern der Vergangenheit, die sie plagten, befreien, und so kühn sein wie die Heldin in ihrem Roman. Sie würde tatsächlich Bella sein. Das war die perfekte Inspiration für ihre Schreiberei.
    Deborahs Augen funkelten regelrecht. „Sie können sich nicht vorstellen, wie ernst.“
    Elliot schien ihre Begeisterung zu amüsieren. Er lachte – ein tiefes, raues Lachen, das sie leicht erschauern ließ. Sie merkte, dass sie auf seinen Mund starrte. Durch den Kleiderstoff spürte sie sein Knie an ihrem Schenkel, und das Blut rann heiß durch ihre Adern.
    „Werden Sie mich mitnehmen?“, fragte sie, halb spaßhaft, halb begierig … was sie sich aber eigentlich nicht eingestehen mochte,
    Elliot konnte den Blick nicht von ihrem Mund abwenden. Sie duftete nach Frühling und Blumen und etwas schwer Bestimmbarem. Um ihre Augen zogen sich feine, kaum merkliche Linien. Er hatte sie für drei- oder vierundzwanzig gehalten, doch sie musste älter sein. In den Tiefen ihrer Augen lauerten dunkle Erfahrungen. Sie war Witwe. Er konnte sie unmöglich hier im Park küssen. Aber er wollte es so sehr.
    „Elliot! Werden Sie mich mitnehmen?“
    Sie meinte es ernst! Verblüfft lehnte er sich zurück, nahm seinen Hut ab, betrachtete ihn abwesend und setzte ihn wieder auf. „Seien Sie nicht albern.“
    „Das ist nicht albern!“, behauptete Deborah, viel zu hingerissen von der Idee, als dass sie bemerkt hätte, wie verrückt das klang und wie waghalsig. Genau so etwas wollte sie! Darauf hatte sie gewartet. Auf etwas Aufregendes! Etwas, das sie aus ihrer Melancholie aufscheuchte. Eine neue Erfahrung! Die Authentizität, die es ihrem Roman verleihen würde. „Bitte, Elliot.“
    Ihre Hand lag auf seinem Arm. Ihre Handschuhe waren abgetragen. Seine waren neu. Er hasste diesen Zwang zu Handschuhen; er wollte Haut spüren, die Haut dieser Frau. „Nein.“ Er rückte von ihrer Hand ab. „Ich könnte Sie unmöglich …
    „Warum nicht? Fürchten Sie, ich würde alles verderben? Ich verspreche, ich würde alles genau so machen, wie Sie es vorschreiben.“
    Eine kurze, verrückte Spanne sah er es vor sich – sie beide als Komplizen. Ihre Anwesenheit würde der Sache einen ganz neuen Reiz verschaffen …
    Was zum Teufel dachte er da? „Wahnsinn!“, rief er und sprang hastig auf. „Sie wissen nicht, was Sie da verlangen! Den Galgen riskieren …“
    „Aber nein, sicher nicht. Sie sind doch noch nie … dazu sind Sie viel zu raffiniert.“ Sie verstand nicht, warum, doch sie musste ihn einfach überreden. „Bitte. Mein Leben ist so … Sie können es sich nicht vorstellen. Ich kann es nicht erklären, aber wenn Sie doch nur … Ich will spüren, dass ich lebe!“
    Diesen speziellen Wunsch konnte er mühelos nachvollziehen. Natürlich war es trotzdem Wahnsinn, und er würde bestimmt nicht einwilligen, doch er konnte nicht anders, als mit ihr zu fühlen. „Deborah, es ist unmöglich“, sagte er sanft.
    „Es ist nicht unmöglich.“ Die Verzweiflung machte sie rücksichtslos. „Ich möchte Sie beim nächsten Mal begleiten. Nein, ich will Sie begleiten! Wenn Sie nicht einwilligen, werde ich Sie anzeigen.“
    Das hatte er nicht erwartet. Verdammt, ihre Kühnheit war wirklich bewundernswert. Sie musste wahrhaftig sehr darauf versessen sein. Warum nur? Ach, seine fatale Wissbegier! Tapfer bemühte er sich, sie zu unterdrücken. „Das wäre sehr unklug. Durch Ihr bisheriges Schweigen haben Sie sich schon mitschuldig gemacht. Ich könnte sagen, dass Sie meine Komplizin sind.“
    „Oh!“ Sie schaute so verletzt drein, dass es fast komisch war. Das resolut gehobene Kinn und ihre jäh gestrafften Schultern waren es nicht. „Na, gut, das Risiko nehme ich gern in Kauf!“
    „Mir scheint, Sie nehmen nur zu gern eine ganze Menge Risiken in Kauf.“
    „Glauben Sie?

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