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Historical Saison Band 20

Historical Saison Band 20

Titel: Historical Saison Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye , Joanna Fulford
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aus.“
    „Deborah. Also, das nun passt zu Ihnen. Ich bin Elliot Marchmont, nur einer erlesenen Minderheit bekannt als der Pfau.“
    „Darf ich fragen, was Sie neulich gestohlen haben? Aus irgendeinem Grund rückt Jacob nicht mit der Sprache heraus.“
    „Aus gutem Grund! Ich denke, ich kann es Ihnen ruhig sagen, da mein Schicksal sowieso schon in Ihrer Hand liegt. Es war ein Diamant. Ein großer blauer Diamant, der angeblich Teil der französischen Kronjuwelen ist. Kinsail erwarb ihn auf, sagen wir, recht verschlungenen, unorthodoxen Wegen.“
    „Sie meinen illegal? Jacob?“, rief Deborah ungläubig.
    „Was schauen Sie so überrascht?“
    „Weil er ein scheinheiliger, knauseriger Biedermann ist, der am glücklichsten ist, wenn er andere wegen ihrer fehlenden Moral und Prinzipien anprangern kann oder … ach, egal!“ Sie brach ab, da sie merkte, dass sie abermals ihre goldene Regel vergessen hatte, ihre Gefühle fest unter Verschluss zu halten. Dieser Mann brachte sie aus der Fassung. „Woher wussten Sie von diesem Stein?“
    „Ich habe meine Quellen.“
    „Lieber Himmel. Meinen Sie so etwas wie Hehler? Die aus den Elendsvierteln?“
    „Also wirklich, für ein aufrechtes Mitglied des Adels scheinen Sie mir ein ungesundes Interesse an der Unterwelt zu haben.“
    „Ich ziehe es vor, das meiner lebhaften Fantasie zuzuschreiben. Stimmt es, was man sagt? Dass es nicht einen Safe in England gibt, den Sie nicht ‚knacken‘ können?“ Genüsslich benutzte sie das Slangwort, das sie bisher nur zu schreiben gewagt hatte.
    „Noch ist mir keiner untergekommen“, sagte Elliot, ein wenig verblüfft über ihre Reaktion. Sie schien eher fasziniert zu sein, als Anstoß zu nehmen.
    Sie saß mitten am Tage im Hyde Park auf einer Bank neben dem berüchtigten Pfau. Eigentlich sollte sie die Polizei rufen. Doch anstatt um ihr Leben zu fürchten, wirkte sie überaus interessiert – sogar aufgeregt. Er hatte das deutliche Gefühl, dass er in Deborah Napier jemanden getroffen hatte, der die herrschenden Gesetze beinahe ebenso verachtete, wie er selbst.
    Und wie um seine Meinung zu bestätigen, fragte sie: „Wie ist es, seine Verstandeskräfte mit der ganzen Gesellschaft zu messen? Fürchten Sie nie, erwischt zu werden?“
    Jede andere Frau hätte als Erstes wissen wollen, was er mit dem Diamanten gemacht hatte. Sie hingegen schien nicht so sehr an dem Ergebnis, als an der Methode interessiert zu sein. Genau wie er – nun, zumindest teilweise.
    „Die Chance besteht natürlich immer“, erwiderte er, hingerissen davon, wie ihre Augen aufleuchteten. „Aber ohne Risiko wäre es die Mühe nicht wert. Das gehört für mich mit dazu – die Aufregung, das Wissen, dass eine falsche Bewegung das Ende bedeuten könnte. Es gibt nichts Besseres – nicht seitdem …“
    „Die Armee?“
    „Woher wissen Sie?“
    „Ihr Gang. Die Narben in Ihrem Gesicht.“ Deborah berührte seine Stirn, spürte den Kontakt wie einen Stromstoß und zog hastig ihre Hand fort. „Als ich Sie das erste Mal traf, dachte ich, dass Sie ein Mann seien, der das Befehlen gewohnt ist. Waren Sie lange Soldat?“
    „Sechzehn Jahre. Wir brannten durch, als ich kaum fünfzehn war – mein Schulfreund Harry und ich. Wie Sie war er verwaist, nur dass sein Vater nicht für seine Zukunft vorgesorgt hatte. In einer Woche verlor er seine Eltern und seinen Platz in der Schule. Er hatte den Anwaltsberuf lernen sollen.“ Elliot lachte. „Harry und Anwalt! Höchst unwahrscheinlich. Stattdessen meldete er sich zum Militär und ich schloss mich ihm an, denn ich hatte längst genug von der Schule, und die Vorstellung, heimzukehren und von meinem Vater in die Verwaltung des Familienbesitzes eingewiesen zu werden, wäre schlimmer als das Fegefeuer gewesen. Also brannten wir durch und gaben ein falsches Alter an.“
    „Und Ihre Eltern?“
    „Meine Mutter war schon tot. Mein Vater war nicht unbedingt glücklich, doch da der Krieg noch fern schien, konnte ich ihn überzeugen, dass es mir guttäte, Unabhängigkeit und Disziplin zu lernen. Er kaufte mir ein Offizierspatent. Dann begann der Krieg gegen Napoleon, und ich stellte fest, dass ich ein begabter Soldat war. Auf eine Art war es wohl selbstsüchtig, doch zu der Zeit fühlte ich mich meinen Männern derart verpflichtet, dass ich das, ehrlich gesagt, nicht hätte drangeben können, solange der Krieg nicht gewonnen war. Ich halte es meinem Vater sehr zugute, dass er mich darin unterstützte. Als ich nach Waterloo mein

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