Historical Saison Band 20
Sache miteinander zu tun.“
„So, das glauben Sie? Nein, denn Sie erröten ja. Lassen Sie mich nur sagen, dass das großartige Neuigkeiten sind. Da kann ich mich endlich in Schottland verkriechen, ohne mich weiter um meinen Bruder sorgen zu müssen.“
„Sie dürfen nicht denken …“
„Oh, keine Sorge, ich sage nichts“, verkündete Lizzie munter. „Außerdem würde ich mir nicht im Traum einfallen lassen, für Elliot die Ehestifterin zu spielen“, fügte sie hinzu und hoffte, überzeugend zu klingen.
„Ich glaube kaum, dass Ihr Bruder Hilfe benötigt, wenn es um Frauen geht.“
„Na, jetzt werden Sie aber auch neugierig. Soweit ich es mitbekommen habe, war da seit seiner Rückkehr nichts. Beantwortet das Ihre Frage?“
„Welche Frage?“ Elliot war mit dem Teebrett hereingekommen und stellte es auf einem kleinen Tisch vor seiner Schwester ab.
„Deborah fragt mich über Schottland aus.“
Er glaubte ihr kein Wort, hielt sich jedoch zurück. Während des Tees beobachtete er interessiert, wie Lizzie einen unaufhörlichen Strom an Klatschgeschichten vom Stapel ließ. Entweder bemerkte Deborah die Fallstricke nicht, oder sie war zu vorsichtig, um darauf einzugehen. Sie äußerte nichts als höfliches Interesse an den Namen, die Lizzie fallen ließ, und erklärte, sie kenne nicht eine der genannten Personen. Offensichtlich stand seine Schwester vor einem Rätsel – was ihn amüsierte. Mehr noch amüsierte ihn, dass Deborah ihre Bitte, sie doch zu besuchen, ablehnte.
„Nicht im Traum würde ich mich aufdrängen, da Sie doch gewiss mit den Vorbereitungen für Ihre Reise genug zu tun haben“, sagte sie höflich, jedoch fest, und ebenso höflich und fest erklärte sie, sich nun auf den Heimweg zu machen.
„Nimm es ihr nicht übel“, bat Elliot, während er Deborah zur Tür begleitete. „Eigentlich mischt sie sich sonst nie ein.“
Deborah schmunzelte. „Sie tut es jetzt auch nur, weil sie dich gern hat. Ich mag sie.“
„Das hatte ich mir schon gedacht“, antwortete er zufrieden, doch da er Deborah inzwischen gut genug kannte, drängte er sie trotzdem nicht, Lizzies Einladung anzunehmen. „Bis morgen Nacht dann? Wenn du dir sicher bist.“
„Das weißt du doch.“ Ihre Augen leuchteten. „Bis morgen, Elliot.“
Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. Das war überraschend. Und ging so schnell, dass er gar nicht reagieren und sie aufhalten konnte, ehe sie sich abwandte und leichtfüßig die Stufen hinabeilte. Elliot schaute ihr hinterher, wie sie in ihrem wahrscheinlich sehr praktischen, aber nicht unbedingt modischen Kleid den Platz überquerte. Ihr Hüftschwung war sehr weiblich.
„Ich mag sie.“ Elisabeth trat zu ihm auf die Schwelle und winkte dem Kutscher, der ihr Gespann auf- und abgeführt hatte. „Sie ist erfrischend ungewöhnlich.“
„Ja.“
„Aber sie hat auch Kummer. Über ihren Gemahl gab es einigen Klatsch.“
„Was denn?“
„Ich wünschte, ich könnte mich erinnern. Soll ich mich umhören?“
„Wenn sie will, dass ich es weiß, wird sie es mir sagen.“
Erstaunt runzelte sie die Stirn. „Das klingt so gar nicht nach dir.“
„Nein.“
Sie warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu, schwieg jedoch.
Nachdem sie sich verabschiedet hatte, ging Elliot erneut die Skizzen durch, mit denen er und Deborah sich befasst hatten. Die letzte Woche war wie im Flug vergangen. Sie hatten diverse Stunden gemeinsam mit den Plänen verbracht. Inzwischen war sie ihm gegenüber lockerer geworden, doch er machte sich keine Illusionen. Jeder winzige Schritt über die Grenze vom Allgemeinen zum Persönlichen, und sie versteifte sich.
Sie besaß Witz, einen scharfen Verstand, einen Blick für Details und Zahlen – das alles wusste er über sie. Schon als Kind hatte sie Geschichten geschrieben. Eines Nachmittags hatte sie ihm ein paar erzählt und sich dabei über ihr naives, jugendliches Ich lustig gemacht. Er war klug genug gewesen, nicht zu fragen, was sie so extrem verändert hatte.
Systematisch zerriss Elliot die Blätter mit den Planungen und übergab sie dem Feuer. Sie hatten ihren Zweck erfüllt. Deborah hatte eine verblüffend schlechte Handschrift, ein beinahe unleserliches Gekritzel.
„Als wenn deine Feder nicht mit deinen Gedanken Schritt halten könnte“, hatte er sie geneckt, und sie hatte gelacht und gesagt, daran liege es tatsächlich. „Ich wundere mich manchmal, dass Mr Freyworth sie lesen kann.“ Das war einer ihrer
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