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Historical Saison Band 20

Historical Saison Band 20

Titel: Historical Saison Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye , Joanna Fulford
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froh. Ich habe mich wirklich bemüht, ihn richtig darzustellen.“
    „Es ist dir gelungen.“ Eine Weile schwiegen sie. Elliots Hand ruhte auf ihrem Scheitel. „Die Schuldgefühle des Überlebenden – glaubst du, dass ich darunter leide?“
    Sanft strich Deborah über die Narbe an seiner Braue. „Nicht nur du“, antwortete sie, „so ging es beinahe jedem der Männer, mit denen ich sprach. Allerdings meine ich, dass du schwerer daran trägst, weil du unversehrt geblieben bist. Du hast keine sichtbaren Schäden davongetragen, außer dieser kleinen Narbe hier.“ Sie küsste ihre Fingerspitzen und legte sie auf die zweite Narbe, die an seinem Haaransatz. „Was nicht heißt, dass du keine unsichtbaren hättest.“
    Die nur du siehst. Unausgesprochen standen die Worte zwischen ihnen. Die letzten Wochen waren nahezu dahingeflogen; ihm war kaum bewusst geworden, dass er sein Schutzschild weitgehend abgelegt hatte, sondern hatte nur gemerkt, dass er vor Deborah völlig unbefangen sprechen konnte.
    „Ich kann noch Änderungen vornehmen, wenn dir etwas Unbehagen bereitet.“ Deborah bewies damit wieder einmal, dass sie seine Gedanken erahnen konnte. „Wie ich Henrys Freund geschildert habe, ist er kein genaues Abbild von dir, und bisher ist es ja nur ein Entwurf.“
    Elliot lächelte sie an. Eigentlich lächelte er immer, wenn er sie ansah. „Nein. Es geht mir natürlich nah – aber es ist zu gut, um es zu ändern. Eigentlich ist es mehr als gut. Bewegend, ohne süßlich zu sein. Und die Schlachtenszenen – so real, und trotzdem nicht blutrünstig. Du bist wirklich talentiert.“
    Vor Freude errötete sie und sah ihn mit glänzenden Augen an. „Danke.“ Sie stand auf und schritt zum Fenster. „Ich kann dir nicht sagen, wie viel es mir bedeutet, dass es dir gefällt. Bist du dir ganz sicher?“
    Elliot lachte. „Es ist perfekt, das versichere ich dir. Ich hatte nicht angenommen, dass du so schnell damit fertig werden würdest.“
    „Nun, wie ich sagte, ist es ja erst der Entwurf, aber je eher, desto besser, nicht wahr? Ich weiß, um die unmittelbare Finanzierung der Krankenstation muss man sich nicht sorgen; Captain Symington sagte mir, dass er seiner Liste mehrere neue Wohltäter zufügen konnte.“
    Angelegentlich sortierte sie die Stifte auf ihrem Schreibtisch. Ihr lag etwas auf dem Herzen, nur fielen ihr vertrauliche Geständnisse immer noch schwer.
    „Sag, was hast du?“, bat Elliot.
    „Ich möchte dir etwas erzählen.“
    „Und du weißt nicht so recht, wie?“ Er führte sie zu dem Sessel am Feuer. „Du kennst mich doch inzwischen gut genug. Sag es einfach.“
    Deborah lächelte schwach. „Es ist wichtig. Mir jedenfalls.“ Sie zupfte an einem losen Faden der Armlehne.
    „Du trägst deinen Ehering nicht mehr.“
    Wie erstaunt musterte sie die kleine Einbuchtung an ihren Ringfinger, wo die Haut blass und ein wenig weicher war. „Ja, seit gestern. Er gehört zum Familienschmuck, ich werde ihn Jacob zurückgeben. Nur dieses eine Stück hatte ich noch von Jeremy. Jacob wird erleichtert sein, ihn zurückzubekommen, wenn ich auch bezweifle, dass seine Gemahlin in unbedingt tragen möchte.“
    „Was bringt dich dazu?“ Erst als er fragte, wurde ihm klar, wie sehr ihn dieser Ring an ihr gestört hatte.
    „Also, ich wollte dir Folgendes sagen – Henrys Geschichte zu schreiben war eine sehr emotionale Erfahrung für mich. Eine Läuterung, könnte man sagen. Als ich den Entwurf fertig hatte, wusste ich, dass er gut war. Viel besser als all meine vorherigen Arbeiten. Und ich erkannte, an was es meinen Büchern bis dahin mangelte.“ Sie lächelte nervös. „Ich schätze es, dass du bisher nicht nach denen gefragt hast. Natürlich warst du neugierig.“
    Elliot dachte an das Bücherpaket, das noch immer unausgepackt auf seinem Nachttisch lag. „Neugierig genug, um mir ein paar Exemplare zu beschaffen.“
    Deborah klappte der Mund auf. „Du wusstest es? Wie hast du – hast du mir nachspioniert? Hast du sie gelesen?“
    „Ich habe meine Quellen.“ Er grinste. „Natürlich habe ich dir nicht nachspioniert, nur ein paar Erkundigungen eingezogen. Die Bücher habe ich schon seit Wochen, aber ich habe sie noch nicht einmal angesehen, ehrlich. Ich habe abgewartet, ob du mit mir darüber sprichst.“
    „Guter Gott, welche Selbstbeherrschung.“
    Elliot lachte amüsiert. „Deborah, unsere gesamte Beziehung ist eine Übung in Selbstbeherrschung, soweit es mich angeht. Das weißt du.“
    „Ja“,

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