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Historical Weihnachten Band 04: Zeit der Hoffnung, Zeit der Liebe? / Mein Engel der Weihnacht / Ein Weihnachtsmärchen in London

Historical Weihnachten Band 04: Zeit der Hoffnung, Zeit der Liebe? / Mein Engel der Weihnacht / Ein Weihnachtsmärchen in London

Titel: Historical Weihnachten Band 04: Zeit der Hoffnung, Zeit der Liebe? / Mein Engel der Weihnacht / Ein Weihnachtsmärchen in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina & D'Alessandro Krahn , Betina Krahn , Jacquie D'Alessandro , Hope Tarr
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die Flautus, wenn auch meist widerwillig, geleistet hatte, und stellte seine Handlungen in ein so wohlwollendes Licht, dass die Bürger ihre Härte bereuten, dem Teufel eine Tracht Prügel verabreichten und ihn davonjagten.
    Die Prügel verwandelten sich in ein Spiel, an dem jeder teilnahm, bis Mephistopheles aus dem Haus stürzte und die Dorfbewohner sich lachend auf den Boden der Eingangshalle warfen. Begeisterter Applaus folgte. Die Schauspieltruppe rappelte sich auf, um sich vor ihrem Publikum zu verbeugen, und gesellte sich zur Familie in das Esszimmer, wo die Köchin würzig duftenden Punsch, einen großen Krug Bier und eine Schale Leckereien auf die Anrichte gestellt hatte.
    Nachdem die angesäuselten Spieler des fröhlichen Mummenschanzes ihre Taschen mit den Leckereien gefüllt hatten, blieb der Erzähler der Geschichte kurz in der Halle stehen und blickte zum Kronleuchter hinauf, von dem ein Mistelzweig herabhing.
    „Das ist der größte Mistelzweig, den ich je gesehen habe. Ist wohl Ihrer, was?“ Er zwinkerte Claire, die die Truppe zur Tür begleiten wollte, zu. „Eine so hübsche Dame wie Sie.“
    „Nein, nein“, wehrte sie ab und versteckte die Hände hinter dem Rücken. Sie war sich Rafes Blick deutlich bewusst und spürte zu ihrem Entsetzen, wie ihre Wangen hochrot wurden bei dem Gedanken an ihren kurzen, aufregenden Kuss. Das anzügliche Grinsen des Erzählers ließ sie hastig hinzufügen: „Aber in jedem Fall ist er wirkungslos. Er funktioniert nicht.“
    „Ach? Na ja, das werden wir ja sehen.“ Er hatte sie so schnell an sich heran und unter den Mistelzweig gezogen, dass Claire keine Zeit blieb, zu protestieren. Schnell wischte er sich noch die Lippen am Ärmel ab und beugte sich über sie, um ihr einen dicken Schmatz zu geben – da wurde er geschickt beiseitegeschubst. Seinen Platz nahm ein hochgewachsener Mann ein, der Claire entschlossen an sich riss und auf den Mund küsste.
    Jeder Gedanke an Anstand und Schicklichkeit war vergessen, kaum dass sie sich berührt hatten. Claire war sich nicht bewusst, wie die Familie die Köpfe reckte, um besser sehen zu können, und hörte nur wie aus weiter Ferne das Kichern und anspornende Johlen der Dorfbewohner.
    Heißes Verlangen erfüllte sie, ihre Haut kribbelte überall dort, wo Rafe sie berührte.
    Claire musste an sich halten, um nicht die Arme um ihn zu schlingen und sie beide mit ihrem Übereifer in noch größere Verlegenheit zu bringen. Seine Lippen fühlten sich samtweich an und schmeckten nach Glühwein. Als er sie schließlich freigab, war Claire atemlos und kaum in der Lage, aufrecht zu stehen.
    „Sehen Sie“, schrie der Erzähler gutmütig, „mit dem Mistelzweig ist alles in Ordnung!“ Heiteres Gelächter erfüllte die Halle.
    Man rief sich noch mehrere Male „Frohe Weihnachten!“ zu, und dann traten die Dorfbewohner wieder in die Kälte hinaus.
    Claire floh in ihrer Verzweiflung in den Salon, trat an das Fenster und blickte in den Garten hinaus, um sich wieder zu fassen. Ihre Wangen glühten. Am liebsten hätte sie die Stirn an die eisige Fensterscheibe gelehnt.
    Er hatte sie ganz einfach so vor aller Augen – vor ihrer Familie und dem halben Dorf – geküsst. Was mussten sie nur denken …
    „Was dieser Willie Makepeace sich alles erdreistet.“ Tante Eloises Empörung kündigte das Erscheinen der Familie an, die in diesem Moment mit ihr den Salon betrat. „Sich unserer Claire gegenüber Frechheiten herauszunehmen!“
    „Zum Glück war Ralph da, um rechtzeitig einzugreifen“, sagte Tante Hortense.
    „Sehr richtig. Wirklich ritterlich von dir, mein lieber Junge“, stimmte Onkel Abner zu.
    Claire traute ihren Ohren nicht. Hatten sie denn keine Augen im Kopf? Hatten sie nicht gesehen, wie Rafe sie geküsst und wie sie darauf reagiert hatte – vor Gott und aller Welt?
    „War mir ein Vergnügen.“ Rafe klang ruhig und gelassen.
    Ungläubig blickte Claire sich im Salon um, wo die Familie es sich in ihren Sesseln bequem machte, die Männer mit ihrer Zeitung, die Frauen mit einer Stickerei oder einem Damenmagazin. Sie benahmen sich, als wäre es nichts Ungewöhnliches, dass Rafe sie auf eine so hemmungslose Weise geküsst hatte, dass sie fast die Besinnung verloren hätte.
    „Ich hatte den Mummenschanz am zweiten Weihnachtstag fast vergessen“, sagte Tillie kichernd. „Die Dorfleute sind heutzutage so viel ungehobelter als früher.“
    „Wirklich schändlich“, meinte Tante Eloise, obwohl ihre Lippen sich ganz leicht zu

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