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Historical Weihnachten Band 6

Historical Weihnachten Band 6

Titel: Historical Weihnachten Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore , Suzanne Barclay , Deborah Simmons , Joanne Rock
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er den größten Teil seines Lebens gewesen war. Dann befand er sich in einem Saal, der auf seltsame Weise noch derselbe, aber doch ganz anders war.
    Überall hingen Zweige, bunte Teppiche an den Wänden, die Kandelaber brannten, doch irgendetwas war völlig verändert. Um den Tisch versammelten sich Menschen, und Benedick wollte gegen die Überfüllung protestieren, doch die Stimme versagte ihm. Er erkannte, dass es Kinder unterschiedlichen Alters waren, doch wieso drängten sie sich alle um ihn?
    Vor dem Tisch stand ein Junge neben einem hübschen Mädchen mit goldenem Haar, das ihm bekannt vorkam, und zwei kleinere Kinder wandten ihm den Rücken zu. Ein weiterer Junge hielt ein Baby im Arm, doch die andere Seite des Saals lag im Dunkeln.
    „Alles Gute zum Geburtstag, Mama!“, riefen sie im Chor, und hinter ihnen erhob sich eine Frau. Benedick erkannte sie sofort und war völlig verblüfft. Es war Noel, allerdings wesentlich älter. Immer noch schön und anmutig, doch gereift und auf weibliche Art und Weise lachte sie so fröhlich, dass er zu ihr wollte.
    Doch er blieb stumm sitzen und sah zu, wie sie die Kinder mit einer liebenden Zärtlichkeit an sich zog, die ihn verwunderte, bis ihm klar wurde, dass es sich um ihren eigenen Nachwuchs handelte. Wie konnte das sein? Doch dann wandte sie sich um und setzte ein besonderes Lächeln auf, das jemandem galt, der im Dunkeln saß … auf seinem Stuhl!
    Ihr Gatte.
    In Benedick stieg Wut auf, und er versuchte, den Mann zu erkennen, der sich da verbarg. Tritt vor, du Feigling, komm aus der Dunkelheit, damit ich dich erkennen kann! schrie er, doch niemand hörte ihn. Seine Hand fuhr zum Griff seines Schwerts, obwohl ihm klar war, dass er den Vater von Noels Kindern nicht töten durfte. Ihrer beider Kinder. Schön und lachend erfüllten sie den Saal mit Leben.
    Eifersucht überwältigte ihn, wütend schrie er den Mann an, er solle sich zeigen. Als er keine Antwort bekam, wandte er sich an Noel. Ihre Augen glänzten vor Glück, doch sie schien ihn nicht zu erkennen. Wer ist das? rief er und griff nach ihr, um eine Antwort zu erzwingen.
    „Wacht auf“, sagte sie.
    Benedick blinzelte. Sie kniete vor ihm. „Wer ist er?“, begehrte er zu wissen. Er packte sie fest an den Schultern und beugte sich vor. „Wer ist Euer Gatte?“
    Sie sah verblüfft auf. „Wieso, das seid doch Ihr.“ Für einen Augenblick wusste Benedick nicht, ob er noch träumte oder ob aus dem Traum Wirklichkeit geworden war. Dann lächelte sie; ihre Lippen waren den seinen so nah, dass er sie beinahe geküsst hätte. Sein Begehren war so stark, dass er die Tränen zurückhalten musste.
    „Falls ich Euch überzeugen kann, meine ich“, sagte Noel. „Nun lasst mich Euch in Eure Kammer bringen. Ihr seid im Stuhl eingeschlafen.“
    Stärker erschüttert, als er zugeben wollte, musterte Benedick ihr Gesicht, und statt der Frau aus dem Traum sah er wieder Noel vor sich, deren Absicht sich in ihren Augen widerspiegelte.
    Sein Schlafgemach.
    „Nein“, sagte Benedick unsicher, als er wieder in der Wirklichkeit angekommen war und ihm damit auch Noels ungestümes Vorhaben, ihn verführen zu wollen, einfiel. „Ich denke, ich bleibe heute Nacht hier sitzen.“
    „Hier? Aber wieso denn das?“, fragte sie, offenkundig völlig verwirrt. Aber ihre Enttäuschung machte Benedick nur noch entschlossener. Sie war jung, wunderschön, eine Jungfrau, seine Schläfrigkeit würde sofort verschwinden, wenn er sie in seinem Bett vorfand.
    „So ist es Tradition“, stieß er mit zusammengebissenen Zähnen hervor. Sie hockte zwischen seinen gespreizten Beinen, und die Vorstellung, wie sie sich vorbeugte und ihr goldenes Haar wie Seide über seine Schenkel strich, ließ ihn geradezu schmerzhaft steif werden. Und außerdem begehrte sie ihn.
    Zumindest begehrte sie etwas – entweder ihn, die Burg oder eine Heirat – so sehr, dass sie sich ihm dafür anbot. Aber dieses Angebot konnte er nicht annehmen. Sein Körper wollte sie auch, doch Benedick war nicht so niederträchtig, sich ein junges Mädchen aus guter Familie zu nehmen, das er nicht heiraten wollte.
    Er war anders als sein Vater.
    Bei dem Gedanken stand er auf und zog sie mit sich hoch. „Geht zu Bett, Noel. Es ist spät, Ihr braucht Euren Schlaf.“
    Ihre Augen waren so groß und blau wie das ganze Universum. „Aber –“
    Benedick schüttelte den Kopf, obwohl das Blut in seinen Adern raste. „Catherine“, rief er eine der Dienstmägde herbei. „Bring Noel in

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