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Historical Weihnachten Band 6

Historical Weihnachten Band 6

Titel: Historical Weihnachten Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore , Suzanne Barclay , Deborah Simmons , Joanne Rock
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ihre Machenschaften gewöhnt. Manchmal versuchte sie immer noch, ihn unter den Mistelzweig zu ziehen oder zu einem Spaziergang zu zweit zu überreden, aber er ließ sich nicht mehr darauf ein. Doch heute Abend fühlte er sich doch ein wenig schuldig, weil er sie wegschicken musste, und so ließ er ihr ihr Verhalten für den Augenblick durchgehen.
    Obwohl er mittlerweile gewisse Zweifel an seiner Entscheidung hatte, lehnte er jede Vertraulichkeit mit ihr ab.
    Benedick lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schloss die Augen, um ihrem verführerischen Anblick nicht zu erliegen, und gestand sich seinen Überdruss ein. Er hatte genug davon, dauernd gegen die Anziehungskraft anzukämpfen, die sie auf ihn ausübte; er hatte genug davon, sich an ein Leben zu klammern, das ihm nie Befriedigung verschaffte, und außerdem war er furchtbar müde. Nach dem seltsamen Traum letzte Nacht hatte er bis zum Morgengrauen wach gelegen.
    Und jetzt flößte Noel ihm auch noch Wein ein, der ihn noch schläfriger machte.
    „Noch mehr Wein?“
    Als er ihre Stimme hörte, riss er die Augen auf. Sie schob ihm einen weiteren Becher hin, während sie nervös eine ihrer Locken zwirbelte. Sie wich seinem Blick auf eine Art aus, die er nicht von ihr kannte, und er kniff die Augen zusammen. Wollte sie ihn betrunken machen?
    Benedick richtete sich im Stuhl auf, als ihm plötzlich dieser Verdacht kam. Das Ganze roch förmlich nach einer von Noels Machenschaften, aber was wollte sie damit bezwecken? Hatte sie vor, ihn besinnungslos vor Trunkenheit vor den Priester zu zerren? Doch der alte Geistliche war zu schlau, um sie zu trauen, wenn Benedick betrunken wirken sollte. Was war es dann? Benedick beobachtete, wie sie ihm einen ihrer schnellen Blicke zuwarf, und musterte sie. Ihre blauen Augen glänzten zu hell, und ihr Gesicht war errötet, als ob auch sie zu viel getrunken hatte, aber er wusste, dass dies nicht der Fall war. Als sie ihm den Becher Wein mit einem kaum merklichen Zittern in die Hand drückte, wusste er es plötzlich.
    Sie wollte ihn verführen.
    Unerwartet begeistert von dieser Vorstellung, fuhr es ihm in die Lenden, unbehaglich rutschte Benedick auf dem Stuhl herum und zerrte an seinem Beinkleid. Die kleine Stimme, die ihm einflüsterte, sich mit ganzem Herzen darauf einzulassen, brachte er schnell zum Schweigen. Denn wenn er das tat, musste er sie heiraten. Und das wollte er schließlich nicht, oder? Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
    Aber es sollte ihm egal sein, sagte er sich, die kleine Noel würde nicht viel Erfolg haben, wenn sie ihm dauernd Wein einflößte. Er war keiner der üblichen Betrunkenen. Weder verlor er seine Zurückhaltung noch tanzte er auf den Tischen. Er grölte auch nicht herum und fing auch keinen Streit an. Er schlief einfach nur ein und wachte nicht eher auf, als bis er den Rausch ausgeschlafen hatte. Und genau deshalb war Noels Vorhaben zum Scheitern verurteilt.
    Als ob sie seinen plötzlich leeren Gesichtsausdruck bemerkt hätte, tauchte sie neben ihm auf. „Ihr seht müde aus. Lasst mich Euch in Eure Kammer bringen.“
    Aber Benedick war längst noch nicht müde genug, um die Anspannung in ihrer Stimme zu überhören, daher schüttelte er den Kopf. „Ich werde mich an den Kamin setzen“, murmelte er. Auf einmal gefiel ihm die Vorstellung, ihre Verführungsversuche einfach zu verschlafen, gar nicht mehr, besonders, weil sie am Morgen trotzdem eine Heirat verlangen konnte. Er zog seinen Stuhl zum Kamin und starrte in die Flammen.
    Seine Willenskraft war längst nicht mehr so stark, musste er sich mit einem Seufzen eingestehen. Schon bei dem Gedanken, Noel könnte sich in sein Schlafgemach schleichen, wurde er steif und heiß. Mit ihr in diesem großen, weichen Bett zu liegen, das wäre besser als jeder Traum. Berauscht vom Wein, stellte er sich die Szene vor. Was würde sie anhaben? Wie würde sie die Sache angehen? Im Augenblick wirkte sie ein wenig wie ein Lamm auf dem Weg zur Schlachtbank, und Benedick runzelte die Stirn. Das war es nicht, was er von ihr wollte. Aber was wollte er denn? Er wollte, dass sie verschwand, aber seine Entschlossenheit ließ mehr und mehr nach. Er wollte sie …
    Benedick schloss die Augen und gab sich einem Wachtraum hin, dabei schlummerte er ein. Und natürlich waren sofort die Träume wieder da.
    Doch dieser Traum war anders als alle anderen. Ihm war kalt, und er sah sich aus der Entfernung – wie der Außenseiter, der

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