Historical Weihnachten Band 6
dafür verspottet, aber nun empfand er ihren Glauben so rein und strahlend wie einen Stern, der eine finstere Welt erleuchtete. Ging es beim Glauben nicht darum, an das Unmögliche zu glauben?
Einschließlich der Liebe.
„Ich weiß, morgen ist Dreikönig, und ich werde mich an unsere Übereinkunft halten. Aber Ihr sollt wissen, dass mein Herz hier in Eurer Burg bleibt. Das ist mein Geschenk für Euch, und Ihr könnt es nicht zurückweisen, selbst wenn Ihr das wolltet.“ Ihr Lächeln war unsicher und brach Benedick fast das Herz.
Sie beugte den Kopf vor und sprach ganz leise. „Und dann habe ich noch ein Geschenk für Euch, dass vielleicht nicht von so großem Wert ist, für Euch aber ein größerer Schatz sein könnte.“
Benedicks Hände zitterten bei ihrem kehligen Flüstern. Wärme durchzog seinen ganzen Körper, und sein Herz hämmerte, als er sich überlegte, was für ein Geschenk das sein mochte. Ach, Noel, du hast keine Vorstellung davon, was ich zu schätzen wissen würde, dachte er.
Benedick spürte, wie ihre Finger zitterten, doch nun hob sie das Gesicht und blickte ihn direkt an mit ihren hellen und klaren Augen. Und da wusste er es. Sie wussten beide, was sie ihm anbot. Sie wollte ihm ihre Jungfräulichkeit, sie wollte ihm sich selber schenken, ohne irgendetwas dafür zu verlangen, weil ihr Herz es ihr befahl – wenn er dieses Geschenk denn annehmen wollte.
Er sollte es umgehend ablehnen. Sie war wohlerzogen und hatte in seinem Bett nichts zu suchen. Zumindest sollte er warten, bis sie verheiratet waren, ermahnte er sich, aber schon wieder war er hart, groß und steif vor Begierde. Nachdem er sie tagelang beobachtet, begehrt und sich in sie verliebt hatte, konnte er sie keine Sekunde länger zurückweisen.
Benedick ließ ihre Hände los und erhob sich. Er wankte. „Ich werde mich jetzt zurückziehen“, verkündete er tonlos. „Alard“, rief er, „da die Feiertage bald vorbei sind, erlasse ich dir die Pflicht, mir heute Nacht zur Verfügung zu stehen. Schlaf hier am Kamin oder such dir ein anderes Bett, wenn du willst.“
Alard warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu, den Benedick nicht beachtete. Mühsam hielt er seine Erregung unter Kontrolle und ging zur Treppe, um sich in sein Schlafgemach zu begeben, und er fragte sich, ob die kleine Noel es wirklich wagen würde, ihm zu folgen.
Oben angekommen, war er ihr dankbar dafür, dass sie diesen Raum zu einem warmen, einladenden Rückzugsort gemacht hatte, der ihrer Anwesenheit würdig war. Das Feuer im Kamin verlieh den Wänden ein goldenes Glimmern, der teure Teppich war weich. Benedick zog sich schnell aus und schlüpfte unter die Decken. Er lehnte sich an die Kissen, und freudige Erwartung pulsierte durch seine Adern.
Doch noch immer hatte er Zweifel.
Wieder dachte er, dass er sie nicht einlassen durfte. Er schwor sich, sie wegzuschicken. Doch als die Tür geöffnet wurde, fühlte es sich so richtig an, sie hier zu haben – so, als ob die Träume seines ganzen Lebens endlich in Erfüllung gehen würden. Das konnte er weder ihr noch sich selbst vorenthalten.
Noel sagte nichts, sie trat einfach nur ein und schloss die Tür hinter sich. Er hielt den Atem an, als er sie im Schein des Feuers erblickte, ihr goldenes Haar war gelöst und ergoss sich über ihre Schultern. Sie war in einen Pelzmantel gehüllt, und vor seinen Augen ließ sie ihn zu Boden gleiten und bot sich seinem leidenschaftlichen Blick dar.
Sie war nackt.
Benedick unterdrückte ein Stöhnen, weil seine Männlichkeit sofort reagierte. Sie stand voller Stolz vor ihm, ihre Haut glühte, ihre Brüste waren rund und hatten rosige Warzen, ihr Bauch war flach, ihre Hüften waren leicht gerundet. Dann, als hätte sie mit ihrer gewagten Zurschaustellung all ihren Mut aufgebraucht, eilte sie zu seinem Bett und schlüpfte unter die Decke, die sie gleich bis zur Nasenspitze hochzog.
Benedick verschluckte sich fast vor Lachen, als er auf das herabblickte, was von ihrem Gesicht noch zu sehen war. Ihre Augen waren geschlossen, sie sah aus, als wolle man ihr einen Zahn ziehen. Ihr Herz schien bereit zu sein, ihm ihre Jungfräulichkeit zu schenken, doch der Rest ihres Körpers zögerte noch.
Noch einmal ermahnte Benedick sich selbst, dass er sie fortschicken und warten müsse, bis sie verheiratet waren. Aber nun hatte er sie in seinem Bett und würde sie nicht wieder gehen lassen. Langsam hob er die Decke und schob sie nach unten, ihr entzückender Mund kam zum Vorschein, das Kinn,
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