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Historical Weihnachten Band 6

Historical Weihnachten Band 6

Titel: Historical Weihnachten Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore , Suzanne Barclay , Deborah Simmons , Joanne Rock
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er sie mit seinem finsteren Blick berühren.
    „Wie alt seid Ihr?“
    Sein barscher Ton ließ Noel erneut erröten. „Siebzehn“, antwortete sie, plötzlich außer Atem.
    „Nun gut, mein Mündel“, er spie das Wort aus, als würde es in seinem Mund bitter schmecken. „Ich werde Euch ein paar Männer zum Schutz mitgeben – bis ich einen Gatten für Euch finden kann.“
    Noel unterdrückte einen entsetzten Aufschrei. Er wollte sie bloß loswerden, und zwar nicht nur jetzt, sondern für immer! „Das kann doch nicht Euer Ernst sein. Nicht nach alledem, was ich hier unternommen habe, um ein behagliches Heim für Euch zu bereiten und die Burg für das Weihnachtsfest herzurichten! Es wird doch von mir erwartet, dass ich mich um die Festlichkeiten kümmere. So gebietet es die Tradition! Ich habe den Julklotz selbst ausgesucht und …“ Der Julklotz war ein riesiger Holzklotz, den man aus dem Wald holte und nach altem Brauch von Weihnachten bis Dreikönig Tag und Nacht brennen ließ.
    Noel versagte die Stimme. Sie drohte jeden Augenblick in Tränen auszubrechen und sich damit zusätzlich zu blamieren.
    Hardwin wollte etwas sagen, doch ein finsterer Blick von Benedick brachte ihn zum Schweigen. Grimmig sah der Ritter sich im Saal um. Noel folgte seinem Blick, mit dem er die Phalanx von Dienern, die ihn vorsichtig und ängstlich beäugten, musterte.
    „Na schön“, seufzte Benedick, dem das Missvergnügen ins Gesicht geschrieben stand. „Ihr könnt über Weihnachten bleiben, aber nach dem Dreikönigsfest müsst Ihr in Euer eigenes Heim zurückkehren, denn ich will hier allein sein.“
    Noels Herz machte einen Satz, doch Benedick hob eine Hand, um etwaige Bekundungen von Dankbarkeit zu unterbinden. „Unterdessen werde ich zusehen, für Euch einen Gatten zu finden“, fügte er hinzu.
    Einen Gatten! Noels Erleichterung verflog angesichts seines süffisanten Lächelns. Sie konnte nicht begreifen, was hier vorging. Alles lief völlig falsch. Warum nur wollte er sie unbedingt loswerden?
    Was war aus dem Ritter geworden, den sie damals gekannt hatte, zwar ernst, aber mit einem guten Herzen? Noel musterte seine steinerne Miene auf der Suche nach dem Mann, der er war, als sie ihm zum ersten Mal begegnet war. Von diesem Mann war nichts mehr zu erkennen, doch sie glaubte, ihn noch spüren zu können, irgendwo hinter diesen schwarzen Augen. War er vielleicht gefangen in dieser Grobheit, hinter der rauen äußeren Schale? Wie sollte sie ihn herauslocken, zum Vorschein bringen können, wenn sie bald einem anderen versprochen wäre?
    Unerschrocken warf Noel ihrem Ritter ein breites Lächeln zu. „Ihr habt wirklich keinen Grund, Euch mit einem solchen Vorhaben zu belasten, denn es gibt eine viel einfachere Lösung für alle unsere Schwierigkeiten.“
    Benedick hob beide Brauen, doch Noel ließ nicht locker. „Ich möchte Longstone nicht verlassen, und Ihr werdet jemanden brauchen, der sich um Euer Anwesen kümmert und dafür sorgt, dass Ihr hier die Erholung findet, die Euch zusteht. Ich wäre überglücklich, hier als Euer Mündel bleiben und Euch ohne jegliche Vergütung dienen zu dürfen, aber wenn Ihr wünscht, dass ich heirate …“ Noel unterbrach sich und sah ihn ermutigend an. „Warum könnt nicht einfach Ihr mich heiraten?“
    Er starrte sie völlig verblüfft an, und angesichts seiner offensichtlichen Verwunderung erstarb Noels hoffnungsfrohes Lächeln. Konnte er denn nicht begreifen, wie klug und sinnvoll dieser Vorschlag war? Sie jedenfalls hielt ihn für sehr vernünftig, doch zu ihrem Entsetzen warf Benedick den Kopf zurück und brach in unbändiges Gelächter aus. Tatsächlich lachte er heftig und lange, er lachte sogar Tränen, die er mit dem Handrücken wegwischte. Noel starrte ihn fassungslos an.
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und klopfte irritiert mit dem Fuß auf den Boden, während sie darauf wartete, dass sein Lachanfall vorüberging. Sie versuchte, diesen Ausbruch nicht als Beleidigung zu betrachten, aber was sollte sie sonst davon halten? Endlich ließ er sich in einen Stuhl sinken. Es war einer von zwei Stühlen, die sie bestellt hatte, damit sie nach seiner Rückkehr gemeinsam vor dem Kamin sitzen konnten. Nun wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass der Stuhl in tausend Teile zerbarst und dieser ungehobelte Ritter auf die Steinplatten krachte.
    „Was soll daran so lustig sein?“, fragte sie. „Das wäre doch eine gute Verbindung. Ihr vergrößert Euren Landbesitz und bekommt ein

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